Übliche Turnier-Formate für Scheibe

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b_der_k_te
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Re: Übliche Turnier-Formate für Scheibe

Beitrag von b_der_k_te »

Oh, dann tut es mir leid Kitty Dir da Ms angedichtet zu haben, Deine Streuung von 8 bis 10 auf 18m ist ordentlich gut.

Ja, auf 50m und auf 30m schießen die Recurvler in Österreich auf diese 80Z-Auflagen. Das sind die gleichen wie sie die Compoundler nutzen. So hat auch jeder seine eigene Auflage und zerstört sich wenn überhaupt nur die eigenen Pfeile. Denn so werden auch 6-Pfeil-Passen geschossen.
Früher wurde eine einzelne volle 80er Auflage für die vier Schützen pro Dämpfer aufgehängt (AB / CD- Modus), dafür aber nur 3-Pfeil-Passen auf die kurzen Entfernungen bei so einer FITA-Runde geschossen. Trotzdem, auf 30m steckten die Pfeile von vier Schützen dann schon sehr eng zusammen. Eine Zeit lang waren die 80Z nur mit den Ringen 6-10, seit ein paar Jahren ist auch der 5er-Ring dabei.

Auch in der Halle auf 18m werden in Österreich für Recurve die 40Z (Hallen Spots) aufgehängt. Nur für die Blanken und die jungen gibt es die 40er Vollauflage.

Hallo Christian,
Na, so ein Artikel kann sicher nicht groß wissenschaftlich daher kommen. Es wird sowieso eher einen allgemeinen Charakter haben, so das ein Redakteur ihn 1:1 übernehmen kann. Details kann man sehr gerne hier im Forum ausarbeiten, da stehe ich auch für Fragen und Antworten zur Rede.
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mbf
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Re: Übliche Turnier-Formate für Scheibe

Beitrag von mbf »

b_der_k_te hat geschrieben: 14. Sep 2018, 09:33Kitty,
bedenke bei dem PDF von mbf, das er diese Ergebnisse für Vollauflagen (also mit Ringen 1-10) berechnet hat.
Ich nehme mal an, daß Du bei 18m auf 40er Spots schießt. (Vielleicht sind ab und zu ein paar knappe Miss dabei?) Auch gäbe es real eine Entfernungsabhängigkeit die mbf da noch nicht eingebaut hat.
Doch, die ist drin, aber m.E. nicht hinreichend abgesichert. Park hat hierzu ein Modell aufgebaut, indem er Werte von Spitzenschützen herangezogen hat. Ich bin mir da aber nicht sicher, ob das auch auf den Normalschützen sauber zutrifft, ob da nicht vielleicht sogar der quadratische Term größer werden könnte und sich die Funktion mit dem Leistungsniveau des Schützen sogar verändert. Das wäre auch fast noch mal eine Untersuchung wert...
b_der_k_te hat geschrieben: 14. Sep 2018, 09:33[...]Kitty,
Aus den obigen Meldungen von Kitty, ullr und die Bemühungen von mbf selbst, darf ich daraus schließen das solche Umrechnungen durchaus bei Schützinnen und Schützen Beachtung finden würden? Wäre es also die Arbeit wert dies in einem Magazin für Bogensport zu veröffentlichen?
Kannst Du es auch nicht leiden, wenn man rhetorische Fragen stellt? :mrgreen:

PS: Klasse, dass Du einen Ansatz für die Verteilung gefunden hat. Mathematisch (quasi der Königsweg) oder numerisch per Ermittlung der bestpassenden Verteilungskurve an die MC-Daten?
Grüße, Matthias

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b_der_k_te
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Re: Übliche Turnier-Formate für Scheibe

Beitrag von b_der_k_te »

mbf hat geschrieben: 14. Sep 2018, 12:46 Doch, die ist drin, aber m.E. nicht hinreichend abgesichert. Park hat hierzu ein Modell aufgebaut, indem er Werte von Spitzenschützen herangezogen hat. Ich bin mir da aber nicht sicher, ob das auch auf den Normalschützen sauber zutrifft, ob da nicht vielleicht sogar der quadratische Term größer werden könnte und sich die Funktion mit dem Leistungsniveau des Schützen sogar verändert. Das wäre auch fast noch mal eine Untersuchung wert...
Ja Park hat die Teilnehmer von World Cups und Weltmeisterschaften hergenommen - bzw. die Ergebnisse dieser Turniere bei der noch eine 1440er WA Runde als Quali geschossen wurde, untersucht. Aber wem sag ich das, die Info hab ich ja von Dir. :D
Hmm, eine sehr interessante Überlegung das mit der Veränderung zum Leistungsniveau - tja, dazu bräuchte man Daten... ;)
Ich verstehe was Du meinst. Wenn man den Artikel von Park kennt, sieht man das die richtig-richtigen Topschützen und besonders jene Schützen im letzten Fünftel (?) des Teilnehmerfeldes nicht zu dem Modell von Park dazu passen. Pragmatisch könnte man nun hergehen und sagen das dieses Modell dann eben nur in einem Leistungsniveau von ... bis ... seine "Gültigkeit" hat.
Kannst Du es auch nicht leiden, wenn man rhetorische Fragen stellt? :mrgreen:
Das mit dem Artikel ist bei weitem noch nicht spruchreif, erstmal eine Idee die aber durchaus umsetzbar wäre. Daher meine vorsichtige Annäherung. :P Deshalb frage ich auch so nach welche Auflagen und Distanzen denn Euch wichtig sind.
PS: Klasse, dass Du einen Ansatz für die Verteilung gefunden hat. Mathematisch (quasi der Königsweg) oder numerisch per Ermittlung der bestpassenden Verteilungskurve an die MC-Daten?
Mathematisch 8-) (Schulterklopf)
Ausgangspunkt ist die Rayleigh-Verteilung. Es geht über eine aufwändige Methode (mathematisch über Kombinationen) die ich zuerst hatte. Doch da stößt selbst der PC bald an seine Grenzen wenn es um einen ganzen Durchgang mit 30 Pfeile oder mehr geht.
Aber dann habe ich einen Algorithmus gefunden mit dem man eine Verteilung mit einer zweiten Verteilung "kombinieren" kann. Dies muß halt wenn man einen Durchgang mit 36 Pfeile berechnen will, eben 36 Mal wiederholt werden. Bin selbst überrascht wie schnell das (Sekundenbruchteile) im Excel-Makro abläuft. Und noch dazu ist es sehr exakt.

Die MC-Simulationen haben noch über eine halbe Stunde gebraucht.
Aus den MC-Daten hatte ich gut passende Verteilungskurven (Binomial und Erlang) ableiten können. Doch das war für mich immer noch nicht befriedigend. Es hat sich nun auch gezeigt das die "wahre" Verteilung gering davon abweicht. Doch für i-Tifpelreiter - wie mich - ist selbst dieser geringe Unterschied - aus Prinzip - wichtig. :geek:
Besonders wenn Ms im Score auftauchen, sieht man das es eine ganz eigene Verteilung wird. Oder wenn man eine Hallen-Auflage für Compound hernimmt, mit dem kleinen Zehner und dazu relativ großem Neuner-Bereich.
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mbf
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Re: Übliche Turnier-Formate für Scheibe

Beitrag von mbf »

Zur Präzisierung: ich habe nicht das Modell von Park 1:1 übernommen, sondern meine Faktoren an Schützen auf DM-Teilnahmsniveau (eine gute Handvoll Turnierergebnisse, sicher keine sehr valide Datenbasis) angepasst. Das kommt unterm Strich zwar halbwegs mit Park hin, über die Differenzen will ich für meinen Anspruch -eine schnelle Abschätzung- nicht streiten.

@b_der_k_te
Zu der Streuungsberechnung: Du weißt schon, dass mich das ein kleines bisschen neugierig macht...? :geek:

Was ist wichtig? Sicherlich erstmal alles nach WA. Halle 18/25, im Freien die Große-FITA-Distanzen (30/50/60/70/90) und noch die 40 m 80er für Blank. Vielleicht noch eine 900er Runde.
Wenn Du dann noch Lust hast, kannst Du ja auch Feldrunden modellieren. Das macht ein bisschen mehr Aufwand. *duck und wegrenn*
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oko_wolf
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Re: Übliche Turnier-Formate für Scheibe

Beitrag von oko_wolf »

Kitty hat geschrieben: 14. Sep 2018, 12:11 ...
In Österreich schießen Recurveschützen auf 50m auf Spots???
...
Auf 30m verhält es sich genauso. Nur beim DBSV (Verband der ehemaligen DDR) wird in bestimmten Recurveklassen seit einigen Jahren auf 30m der Spot aufgehängen.
Bei manchen Turnieren (z.B. Große Fita in Karlsruhe) werden auf 50m und 30m Spots auch bei den Recurveschützen verwendet. Das kommt daher, daß dort parallel ein 4x70m/4x60m-Turnier läuft und daher auch in der FITA 6er-Passen geschossen werden. Bei den 50m können sich die Schützen einer Scheibe einstimmig darauf einigen, daß ersatzweise die Vollscheibe verwendet wird (was die Gefahr der Pfeilbeschädigung erhöht). Die 30m werden dort schon seit Jahren auf Spots geschossen.
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Kitty
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Re: Übliche Turnier-Formate für Scheibe

Beitrag von Kitty »

wie oft wird da ein M von einem Recurveschützen geschossen - nur mal so gefragt?
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oko_wolf
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Re: Übliche Turnier-Formate für Scheibe

Beitrag von oko_wolf »

Kitty hat geschrieben: 17. Sep 2018, 18:36 wie oft wird da ein M von einem Recurveschützen geschossen - nur mal so gefragt?
im Allgemeinen kommen die meisten ganz gut klar. Es kommen natürlich mehr Ms vor als sonst, aber eine genaue Zahl kann ich Dir nicht sagen.
Als ich vor zwei Jahren dort schoß hatte ich keins, vor drei Jahren bin ich mit zwei gegangen (im letzten Jahr haben wir uns auf Vollauflage geeinigt). Während es mir auf 30m nichts ausmacht, auf die Spots zu schießen, bin ich bei den 50m und Spots recht unsicher. Ich denke es ist etwas die Angst, die mich unsicher macht, weil man nicht wie gewohnt in die Mitte der Scheibe zielt und der Rand der Scheibe so nah scheint. Kopfsache halt.
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mbf
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Re: Übliche Turnier-Formate für Scheibe

Beitrag von mbf »

Grob überschlagen wird ein 1000er Schütze (Herren Recurve) 2-3 M auf 50-m-Spots (mit 5er Ring) schießen, der 1100er muss mit 1-2 rechnen, der 1200er Schütze sollte treffen. Die 30 m sind für die o.g. Schützen kein Problem. Alle Werte sind Wahrscheinlichkeiten... ;-)
Grüße, Matthias

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ullr
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Re: Übliche Turnier-Formate für Scheibe

Beitrag von ullr »

mbf hat geschrieben: 18. Sep 2018, 06:31 Grob überschlagen wird ein 1000er Schütze (Herren Recurve) 2-3 M auf 50-m-Spots (mit 5er Ring) schießen, der 1100er muss mit 1-2 rechnen, der 1200er Schütze sollte treffen. Die 30 m sind für die o.g. Schützen kein Problem. Alle Werte sind Wahrscheinlichkeiten... ;-)
Du und b_der_k_te habt eine Superarbeit geleistet. Ich bin mir sicher, die Idioten in der Entscheidungsebene der WA und den nationalen Verbänden, hatten und haben kein Werkzeug wie ihr in der Hand, die Auswirkungen dieser dämlichen Spot-Regelung zu bewerten. Damit wurden vielen engagierten Bogenschützen*innen der Spaß am Wettkampf ohne Grund gründlich verdorben nur um irgendwelche Fernsehevents attraktiver (mal ne Frage für wen denn???) zu machen.
Noch einmal, Kompliment an Dich und b_der_k_te
Gruß
ullr
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is the murder of a beautiful theory
by a gang of brutal facts.
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Re: Übliche Turnier-Formate für Scheibe

Beitrag von JosefN »

Ich schieße gerne auf die Spots. Die Wertung ist viel einfacher und mit 6 Passen auf 50 und 30 Meter ist das Turnier schneller beendet.
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