Vorgehen erstes Abstimmen eines neuen Bogens

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mbf
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Re: Vorgehen erstes Abstimmen eines neuen Bogens

Beitrag von mbf »

Die weiße Klebeauflage ist an und für sich nicht schlecht. Den Haken kann und sollte man im fortgeschrittenen Schützenstadium eher Kürzen, damit er nicht stört. Wenn die Auflage nicht weit genug rauskommt, kann man mit unterschiedlich starken Klebepads arbeiten.

Aber, ja, etwas flexibler ist man mit einer der vielen Drahtauflagen.

Und nicht vergessen: wenn der Bogen neu aufgerüstet wurde, bitte erneut abstimmen... Rohschaft und so. ;)
Grüße, Matthias

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b_der_k_te
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Re: Vorgehen erstes Abstimmen eines neuen Bogens

Beitrag von b_der_k_te »

mbf hat geschrieben: 8. Apr 2022, 10:21 Wenn die Auflage nicht weit genug rauskommt, kann man mit unterschiedlich starken Klebepads arbeiten.
Sind bei der weißen Hoyt-Auflage nicht sogar zwei oder drei unterschiedlich dicke Klebepads mit dabei?
Balu069, vielleicht findest Du diese und kannst schon mal weiter probieren bis die neue Auflage ankommt.
NichtMehrDa01

Re: Vorgehen erstes Abstimmen eines neuen Bogens

Beitrag von NichtMehrDa01 »

b_der_k_te hat geschrieben: 8. Apr 2022, 11:06 Sind bei der weißen Hoyt-Auflage nicht sogar zwei oder drei unterschiedlich dicke Klebepads mit dabei?
Balu069, vielleicht findest Du diese und kannst schon mal weiter probieren bis die neue Auflage ankommt.
Ne, da gibt es nur zwei unterschiedlich dicke Pads, aber man kann auch zwei übereinander kleben. So hat man 5 unterschiedliche Kombinationen.
pfeileloeser
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Re: Vorgehen erstes Abstimmen eines neuen Bogens

Beitrag von pfeileloeser »

die weisse Auflage sieht man auch auf den Worldcups und olympischen Spielen, ich mag sie auch ;)

wenn jedoch die Dist net passt, kann man auch mehrere Klebepads nutzen, die Läden haben immer Massen übrig, oder man baut die Pads aus Pappe und Teppichkleber/o.ä. . Man kann sie auch aus Metall/3D-Drucker fertigen. Hauptsache es hält !

:)
Balu069
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Re: Vorgehen erstes Abstimmen eines neuen Bogens

Beitrag von Balu069 »

So, ein kleines Update:

habe die Pfeilauflage gegen eine Shibuya Magnetauflage getauscht.
Nun lässt sich auch der Button richtig positionieren dass die Pfeilspitze ein klein wenig links neben der Sehne liegt.
Kleine Empfehlung zu Montage: ich hatte die Auflage erstmal so mit Augenmass auf das Mittelteil geklebt. Beim Einschrauben des Button dann aber festgestellt dass ich den recht weit hereinbrechen muss. Der Button hat vorne aber einen kleinen Absatz, und der kollidierte dann mit der nicht ganz perfekt aufgeklebten Auflage... aber kein Problem, kurz gelöst und dann mit Hilfe dieses Absatzes am Button die Auflage sauber zentriert, nun passt es.

Dann erstmal einen Rohschafttest gemacht. Höhenlage fast Ok, das habe ich später bei Binden des Nockpunktes leicht nach unten korrigiert (ca 7mm statt 8mm Überhöhung). Rohschäfte waren zudem nach links versetzt, das haben wir mit dem Button und der Vorspannung (schwächste Feder, Vorspannung reduziert) gut optimieren können. Perfekt ist es noch nicht, aber da müsste ich nun an die Pfeile. Werde mir mal 3 etwas schwächere Pfeile besorgen (Spine von 700 statt meinen 600er). Faszinierend fand ich aber wie empfindlich der Pfeil auf kleine Änderungen der Vorspannung reagiert... da reichen 3-4 Klicks locker aus um den Pfeil deutlich zu beeinflussen

Gestern habe ich dann draussen mal die größeren Entfernungen ausprobiert: 30m, 40m, 50m... habe bisher erst einmal auf 40m geschossen, aber gestern ging das sehr locker! Auch 50m war noch Ok, zumindest waren alle Pfeile im roten Bereich, schlechtestenfalls mal im Blau. Und mir ging auch die Kraft dann etwas aus (nach 3h). Aber ich war sehr zufrieden.

Was ich aber bemerkt habe ist dass sich der Button durch die Vibrationen sehr leicht selber löst. Habe ihn mit dem kleinen Plastikteil festgezogen. Aber nach 2-3 Pfeilen war er deutlich lose! Habe nun ein kleines Stück Fahrradschlauch als Unterlegscheibe zugeschnitten, mal sehen oben das was bringt.

Und ab nun heisst es üben üben üben

Gruss
balu069
Balu069
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Re: Vorgehen erstes Abstimmen eines neuen Bogens

Beitrag von Balu069 »

Weiteres Update:

Nockpunkt mit Garn gebunden, Höhe ca 7mm (also gut 1mm weniger als vorher).
Den Button habe ich mit einem kleinen Stück Fahrradschlauch unterlegt, der sitzt nun wirklich fest und löst sich nicht mehr.

Gestern dann zuerst auf 30m geschossen, Visier musste etwas angepasst werden (Nockpunkt). Dann auf 60m, zum ersten mal! Und ich muss sagen, fürs erste mal war ich durchaus zufrieden! Alle Pfeile auf der Auflage, kein Schuss daneben. Habe die horizontale Lage etwas mit der Buttonvorspannung korrigiert (Verspannung erhöht da die Pfeile eher rechts lagen), aber zT war die Gruppierung schon einigermassen Ok. Mich fasziniert immer noch wie empfindlich der Pfeil auf den Button reagiert...
Schwierigkeiten habe ich immer noch in der Konstanz beim Auszug, also geschmeidig durch den Klicker zu kommen. Da fehlt mir immer noch das Körpergefühl wann der kommt. Manchmal muss ich ziehen und spannen und Rückenspannung ohne Ende aufbauen, fange dann an zu zittern... beim nächsten Mal bin ich gerade richtig im Anker, fange an mit dem Rücken zu spannen und klick... hm, da ist noch viel Übung gefragt.

Dafür meinte ein Kollege wäre mein Lösen mittlerweile ganz gut geworden... aber auch da ist noch viel Training notwendig.
Aber immerhin kann ich nun auf 60m schiessen, dh. die anstehende Vereinsmeisterschaft kann kommen ohne dass ich mich da blamiere :D

Vielleicht hilft das ja dem einen oder anderen Anfänger und Leidensgenossen :D Das ist alles kein Hexenwerk... ein guter Trainer oder erfahrener Schütze an der Seite ist aber Gold wert! Und ansonsten üben üben üben...
In diesem Sinne
balu069
b_der_k_te
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Re: Vorgehen erstes Abstimmen eines neuen Bogens

Beitrag von b_der_k_te »

Balu069 hat geschrieben: 21. Apr 2022, 14:39 Schwierigkeiten habe ich immer noch in der Konstanz beim Auszug, also geschmeidig durch den Klicker zu kommen. Da fehlt mir immer noch das Körpergefühl wann der kommt. Manchmal muss ich ziehen und spannen und Rückenspannung ohne Ende aufbauen, fange dann an zu zittern... beim nächsten Mal bin ich gerade richtig im Anker, fange an mit dem Rücken zu spannen und klick... hm, da ist noch viel Übung gefragt.
Das geschmeidige durch den Klicker kommen ist etwas mit dem auch noch langjährige Bogenschütz:innen zu kämpfen haben. Also Geduld, und auf einen kompetenten Trainer hören. Es gibt Methoden und Übungen um das (Körpergefühl) gezielt zu trainieren.
Dabei sollte sich das mit der Rückenspannung eher locker anfühlen, nicht verkrampft. Vielleicht hilft vorerst mal das: Mit dem Rücken fängt man nicht erst zu spannen an wenn man im Anker steht. Sondern man zieht den Bogen schon von Anfang an mit den selben Muskeln (im Rücken). Kommt man in den Anker zieht man damit immer noch weiter, ist man im Anker wird die Bewegung zwar langsamer aber es ist immer noch Bewegung dabei weil man weiterhin weiterzieht...
Achte nicht darauf das der Klicker klickt, sondern darauf das Du immer (die Pfeilspitze) in Bewegung nach hinten bleibst. Dann kommt der Klicker sowieso irgendwann von selbst. Mit dem Bogenarm, Bogenschulter und den Rückenmuskeln auf der Bogenseite hältst Du die Spannung dagegen - auch von Anfang an und auch noch nachdem Du die Sehne gelöst hast!! DAS ist das "Nachhalten" von dem Du vielleicht schon gehört hast. Wenn Du nicht ordentlich dagegen hältst dann kann das der Grund sein warum Du spannst und spannst und zitterst und nicht durch den Klicker kommst.
Das Schulterblatt der Bogenseite sollte dabei nie Richtung Wirbelsäule wandern, sondern immer Richtung Bogen, Richtung Scheibe. Achte dabei auch das es stets unten ist und bleibt. Das Schulterblatt der Zugseite hingeben wird beim Auszug über die "Rückenspannung" immer weiter an die Wirbelsäule heran geschoben.

Trockenübungen mit extra leichtem Theraband und Videoaufnahmen vom (nackten) Rücken helfen dabei sich die Bewegung und das Körpergefühl einzuprägen.
Balu069
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Re: Vorgehen erstes Abstimmen eines neuen Bogens

Beitrag von Balu069 »

So, gestern mein allererstes Turnier draussen mitgemacht. War sehr schön, hat Spass gemacht.
Meine Ziele waren: keine Pfeile suchen müssen, evtl. so um 400 Punkte Punkte schiessen.
Erreicht habe ich beides, bei den Punkten wear ich sogar gut drüber (440) :-)

Ein paar Beobachtungen: hatte vorher auf 60m das Visier einigermassen eingeschossen... dachte ich.
Gestern hatte ich dann konsequent alle Pfeile links, die Höhe ging einigermassen... habe dann erst den Buttondruck verringert, dann das Visier nochmal deutlich nach links gestellt. Ich sehe aber auch ein "Wandern" der Pfeile mit der Zeit. Denke das liegt an dem immer noch nicht guten Release... da muss ich noch viel üben. Mit der Zeit wurde das auch gefühlt besser, die Pfeile kamen eher Richtung Mitte. Nach der Pause wieder links, dann wieder die Wanderung gen Mitte.
Meine Kollegen meinte ich sollte zum einen mal weichere Pfeile ausprobieren (Spine 700 statt 600), dann auch nochmal die Button Position prüfen. Bei den langen Pfeilen könnte ich durchaus ein wenig zurückdrehen. Werde ich mal machen wenn ich beim Training bin.
Dann kam aber noch eine Aussage die mich irritierte: ich habe aktuell eine Standhöhe von 23cm (so +/- 1mm). Laut Hersteller sind 22,2-241, bei einem 70" Bogen empfohlen. Nun meinte ein Mitschütze ich solle die SH mal runternehmen auf 22 oder 22,5, das würde die Pfeile dann auch eher gen Mitte bringen...???
Habe mir nun schon vieles angelesen, aber das hatte ich bisher noch nicht gesehen... könnt ihr das bestätigen?
NichtMehrDa01

Re: Vorgehen erstes Abstimmen eines neuen Bogens

Beitrag von NichtMehrDa01 »

Glaube kann zwar bekanntlich Berge versetzen, aber die Antwort lautet dennoch "nein". Das hilft in etwa so viel wie Weihwasser gegen verlorene Pfeile.

Lass die Vorspannung des Buttons mal einfach in einer gesunden Mittelstellung ruhen und benutzt das Visier zur Korrektur. Wenn du Zeit und gute Gruppierungen hast, kannst du ja mal einen Walk-Back Test machen und schauen wie sich die horizontale Lage zwischen 10 und 60 Metern denn so verhält. Laufen die Pfeile bei zunehmender Distanz immer weiter links raus, würde ich erst einmal mit dem Center Shot beginnen. Wenn das zu keinem befriedigenden Ergebnis führt, könnten auch deine Wurfarme nicht exakt ausgerichtet sein. Das sollte man eigentlich zu allererst kontrollieren, aber ich habe es auch erst nach einem Jahr bemerkt... Seitdem kein Gefummel am Button mehr.

Grüße,
Andreas
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ullr
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Re: Vorgehen erstes Abstimmen eines neuen Bogens

Beitrag von ullr »

NichtMehrDa01 hat geschrieben: 25. Apr 2022, 18:25 ...
Lass die Vorspannung des Buttons mal einfach in einer gesunden Mittelstellung ruhen und benutzt das Visier zur Korrektur. Wenn du Zeit und gute Gruppierungen hast, kannst du ja mal einen Walk-Back Test machen und schauen wie sich die horizontale Lage zwischen 10 und 60 Metern denn so verhält. ...
Ein Geschoß muß sich außenballistisch nicht nur in der senkrechten Ebene bewegen. Je genauer man eine außenballistische Flugbahn untersucht, und zwar in einem Schießkanal, um Seitenwind -der sehr wohl temporär nur in bestimmten Flugbahnabschnitten auftreten kann, auszuschalten, umso mehr wird man sogar "Schlängel"bewegungen der Flugbahn finden. Das passiert auf jeden Fall, wenn sich das Geschoß um seine Längsachse dreht.
Hier ist ein Artikel über Walk-Back Tests
Walk Back Tests haben keinerlei Aussagekraft, um höflich zu bleiben.
Wenn die Abstimmung (Schussentfernung 10m) befiederter Pfeil zum unbefiederten stimmt, und der Pfeil im Bogen ein klitzebißchen schräg angeordnet ist, ist die Abstimmung erfolgreich beendet.
Fängt der Schütze an, präzise, gleichmäßig zu schießen, wird es für ihn interessant, sich aus seinem Pfeilvorrat den gleichmäßigsten Satz durch Treffbildschießen herauszusuchen. Auch dafür finden sich auf meiner Website Hinweise.
Gruß und klar doch,
"Gut Schuss!"
Christian
One of the greatest tragedies in life
is the murder of a beautiful theory
by a gang of brutal facts.
- Benjamin Franklin –
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