Erster Recurve Bogen - mit Stabis?

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Balu069
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Erster Recurve Bogen - mit Stabis?

Beitrag von Balu069 »

Hallo,

habe mal eine Frage:
ich werde mir in Kürze meinen ersten Bogen anschaffen. Hatte dazu ja auch schon bei den Vorstellungen was geschrieben.
Kurz nochmal zur Info: schiesse seit ca 1 Jahr im Verein, Trainer vorhanden. Aktuell Leihbogen mit Monostabi.

Mein Trainer meinte nun zum einen ich solle mal einen Klicker ausprobieren um den Auszug konstanter zu halten. Ok, der wird dabei sein.
Nun aber die Frage zu den Stabis, vor allem den seitlichen.
Mein Trainer selber schiesst ohne seitliche Stabis, nur Mono. Vereinskollegen meist mit (gut, die schiessen auch alle schon >>10 Jahre).
Ich bin kein Freund davon etwas anzubauen nur um es anzubauen oder damit es "professionell" aussieht.
Aktuell bin ich immer noch "Anfänger", vielleicht auf einem guten Weg :-) Die Frage ist also hilft mir ein seitlicher Stabi dabei meine Technik zu verbessern oder besser zu schiessen oder eher nicht? Ist das etwas für (viel) später wenn die Technik deutlich gesetzt ist und man nun die letzte Präzision herausholen will?
Die Funktion des seitlichen Stabis ist mir schon einigermassen klar, ich kann aber nicht beurteilen was es mir in meinem jetzigen Stand und Können bringt!

Danke für eure Infos
Gruss
Chris
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ullr
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Re: Erster Recurve Bogen - mit Stabis?

Beitrag von ullr »

Balu069 hat geschrieben: 17. Mär 2022, 09:23 ...
Mein Trainer meinte nun zum einen ich solle mal einen Klicker ausprobieren um den Auszug konstanter zu halten. Ok, der wird dabei sein.
...
Gruss
Chris
Eine Information, die gerade für Anfänger im Bogenschießen sehr wichtig ist:
Der Klicker ist keine "Auszugskontrolle" Er muss sorgfältig auf den aktuellen Auszug eingestellt werden, und das war's dann schon mit Auszug.
Der Klicker ist eine psychologische Hilfe zum Lösen. Das Geräusch ist ein eindeutiges Signal für das Gehirn den Lösevorgang, die Enspannung für die Zugfinger zu starten. Ein Eingriff des Bewußtseins in diesen unbewußten Vorgang führt zu katastrophalen Fehlschüssen.
Hier die Grundlagen:
https://cnentwig.home.ktk.de/18_11_15_K ... ldung.html
Gruß und klar doch,
"Gut Schuss!"
Christian
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b_der_k_te
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Re: Erster Recurve Bogen - mit Stabis?

Beitrag von b_der_k_te »

Balu069 wird es nicht um den Klicker gehen sondern nur um die Seitenstabis.
Balu069 hat geschrieben: 17. Mär 2022, 09:23 Die Frage ist also hilft mir ein seitlicher Stabi dabei meine Technik zu verbessern oder besser zu schiessen oder eher nicht? Ist das etwas für (viel) später wenn die Technik deutlich gesetzt ist und man nun die letzte Präzision herausholen will?
Die Funktion des seitlichen Stabis ist mir schon einigermassen klar, ich kann aber nicht beurteilen was es mir in meinem jetzigen Stand und Können bringt!
Die Frage kann man ehrlicherweise nicht beantworten. Ist ein zweischneidiges Schwert. Einerseits kann es schon sein das Du dann besser triffst - was nicht heißt das Du besser schießt wenn die zusätzliche Masse der Seitenstabis den Bogen ruhiger halten.
Andererseits wäre es wohl durchaus angebracht sich ab einem gewissen Zeitpunkt an die Stabis zu gewöhnen - auch diese muß man sich antrainieren so wie die Stärke der Wurfarme.

Mein Vorschlag, da Du eh in einem Verein gefestigt bist: Frag Deinen Trainer nach seinem persönlichen Grund warum er nur mit Monostabis schießt. Frag mal die anderen Schützen ob sie Dir für 10-15min ihr Stabisystem ausborgen würden. Suche Dir dazu nicht gleich denjenigen aus der die meisten Gewichte dran geschraubt hat. :D Sondern ein relativ leichtes System. So kannst Du selbst herausfinden welchen Unterschied Du selbst spürst und wie es sich für Dich anfühlt.
Es gibt so viele Varianten wie man sich welche Stabis wohin am Bogen anschrauben kann. Man kann die Seitenstabis tief unten am MT anbringen (Lisa Unruh hatte das eine Zeit lang), man kann eine sogenannte Pendelspinne benutzen, es gab mal die Variante des "Morescore"-Systems (langer Stabi nach hinten, kurzer senkrecht zur Seite), uvm.
Balu069
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Re: Erster Recurve Bogen - mit Stabis?

Beitrag von Balu069 »

Servus,

das mit dem Ausleihen und Testen kam mir auch schon, glaube das werde ich mal machen. Da findet sich bestimmt einer der mir das mal anschraubt.

Unser Trainer schiesst nur mit Mono weil er es kann :-) Und er ein Freund des schlanken Gepäcks ist, minimalistisch.
Er hat wenig Probleme mit Vibrationen und kommt mit seinem Bogen seit Jahren zurecht. Nun, er empfiehlt aber alles mal auszuprobieren um für sich selber zu entscheiden ob es was bringt oder nicht. Das finde ich einen ziemlich guten und sinnvollen Ansatz....
pfeilindemitte
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Re: Erster Recurve Bogen - mit Stabis?

Beitrag von pfeilindemitte »

"Frag Deinen Trainer nach seinem persönlichen Grund warum er nur mit Monostabis schießt"

es ist ansich völlig belanglos, warum andere anderes machen. Die Seitenstabis geben Ruhe, wiegen jedoch und beruhigen den Schuss weiter. Diese drei Fakten soll man im Hinterkopf haben und selbst ausprobieren.

Leider gibt es mit ihnen weitere Möglichkeiten wie Zusatz-Gewichte, die alles verbessern oder verschlimmern - also sollte man Zeit dafür haben und auch gut gruppieren können, ansonsten streut man eh :)

.
b_der_k_te
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Re: Erster Recurve Bogen - mit Stabis?

Beitrag von b_der_k_te »

pfeilindemitte hat geschrieben: 2. Apr 2022, 18:44 es ist ansich völlig belanglos, warum andere anderes machen
Gerade das WARUM sehe ich nicht als belanglos an. Gerade bei Stabilation hat jeder unterschiedlichste Begründungen aus denen man - wenn man sie denn erfragt und hinterfragt - lernen kann, Schlüsse ziehen kann und erst daraufhin entscheiden kann ob man der Meinung eines Anderen etwas abgewinnen kann, Vertrauen schenkt, sie evtl. selbst mal ausprobiert oder ob sie für einen selbst unpassend sei.
Vielleicht erfährt man durch die Begründung neue Aspekte die man selbst noch nicht betrachtet hat, bekommt Ideen die man weiterdenken kann.
Balu069
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Re: Erster Recurve Bogen - mit Stabis?

Beitrag von Balu069 »

So, kleines Update: seit letzter Woche bin (stolzer) Besitzer eines ersten, eigenen Bogens! :-)
Hoyt Xakt 25" Mittelteil, Kinetic Carbon Foam Wurfarme (70", 30pd, die 28er waren nicht da, geht aber prima). Dazu Shibuya Ultima Visier, Decut Button, Hoyt Superrest Pfeilauflage, Fastflight Sehne, Beiter Klicker...

War am Wochenende erstmal schiessen... sehr geil :mrgreen:
Schön leise, liegt gut in der Hand... und die neuen Wurfarme mit den 2Pfund mehr Gewicht merken ich doch recht deutlich. Er zieht sich anders aus, fühlt sich anders an... und nach ca 30-40 Pfeilen habe ich auch das Zuggewicht gemerkt.

Habe etwas gebraucht um das Visier richtig ein zustellen, aber hinbekommen.
Als nächstes werde ich dann mal den Nockpunkt ausschiessen (Rohschaft - werde 1-2 Pfeile dafür wohl kurzfristig mal opfern).
Interessant fand ich den Klicker: wollte den eigentlich noch gar nicht anbauen, habs dann aber doch mal probiert. Und kam auf Anhieb gefühlt gut zurecht damit! Auszugposition war schnell gefunden. Klar fehlt da noch viel Übung um im Körper/Kopf das Gefühl zu entwickeln wo der Klicker kommt und dabei das Ziel im Fokus zu behalten... aber das fand ich gar nicht schlecht.

Dazu mal eine Frage: wie markiert ihr denn die Position des Klickers? Eine Skala oder sowas ist da ja nicht zu sehen... macht ihr euch Markierungen auf dem Bogen oder dem Anschlagstück??? Bin da für jeden Tipp dankbar und offen.

Viele Grüße
balu069
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Kitty
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Re: Erster Recurve Bogen - mit Stabis?

Beitrag von Kitty »

Balu069 hat geschrieben: 4. Apr 2022, 14:04
Dazu mal eine Frage: wie markiert ihr denn die Position des Klickers? Eine Skala oder sowas ist da ja nicht zu sehen... macht ihr euch Markierungen auf dem Bogen oder dem Anschlagstück??? Bin da für jeden Tipp dankbar und offen.
Ich mache mit einem Lackstift eine Markierung auf die Anschlagplatte.
Bogenschützin mit Leib und Seele, seit nun mehr als 11 Jahren!
MK Alpha, Uukha SX+ 36#, 68", Shrewd Revel-Stabis, Easton ACE & X7
landbub
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Re: Erster Recurve Bogen - mit Stabis?

Beitrag von landbub »

Balu069 hat geschrieben: 4. Apr 2022, 14:04
Dazu mal eine Frage: wie markiert ihr denn die Position des Klickers? Eine Skala oder sowas ist da ja nicht zu sehen... macht ihr euch Markierungen auf dem Bogen oder dem Anschlagstück??? Bin da für jeden Tipp dankbar und offen.
Ja genau, einfach einen Strich entlang des Klickers aufs Mitelteil, wenn er passt.
Lass dir beim Klickerschießen aber jemanden zuschauen. Man kommt leicht in die Versuchung, das Ding als Auszugskontrolle zu verwenden anstatt als Lösesignal. Es fällt einem selber velleicht nicht auf, dass man da ne Sekunde dazwischen hat.
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ullr
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Re: Erster Recurve Bogen - mit Stabis?

Beitrag von ullr »

landbub hat geschrieben: 5. Apr 2022, 22:07
Balu069 hat geschrieben: 4. Apr 2022, 14:04
Dazu mal eine Frage: wie markiert ihr denn die Position des Klickers? Eine Skala oder sowas ist da ja nicht zu sehen... macht ihr euch Markierungen auf dem Bogen oder dem Anschlagstück??? Bin da für jeden Tipp dankbar und offen.
....
Lass dir beim Klickerschießen aber jemanden zuschauen. Man kommt leicht in die Versuchung, das Ding als Auszugskontrolle zu verwenden anstatt als Lösesignal. Es fällt einem selber velleicht nicht auf, dass man da ne Sekunde dazwischen hat.
Ja, genau. Das ist sehr wichtig. Der Beobachter/In kann sofort sehen, ob der Schütze tatsächlich auf "Klick" schießt. Der Schütze muß sich daran gewöhnen, dass der Klick im Unbewußten den Reflex des Lösens startet, zeitlich weit vor der Kenntnisnahme durch das Bewußtsein.
Der Klicker, Funktionsweise, Versuch einer Modellbildung
Der Beobachter muß seitlich vom Schützen auf der Schießlinie stehen, dass er genau senkrecht auf die Bewegung des Pfeiles unter dem Klicker schauen kann. Das ist wichtig, und man sollte sich nicht von überkandidelten "Sicherheitsexperten" davon abhalten lassen. (Ja eigene Erlebnisse, Anweisungen von BC-Trainern :evil: )
Ziemlich wichtig:
Der sog. "verlängerte Schuss", d.h. das bewußte "Nachspannen" nach dem Klick war einer der dümmsten und schädlichsten Aussagen, die je veröffentlicht wurden. Häufig kommt dieser "Rat" von relativ guten Schützen. Höflich ablehnen... 8-)

Gruß und klar doch,
"Gut Schuss!"
Christian
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