Compoundbogen, Torque
Verfasst: 4. Aug 2018, 11:48
Ich bin Compoundbogenlaie, nichtsdestotrotz kann man auch Dinge über den Compound behandeln, wenn man seinen Menschenverstand und ein paar Regeln benutzt.
Mir wurde durch einen befreundeten Compoundschützen mit einem kleinen Video sehr klar gemacht, dass bei einem vollausgezogenen Compound durch Verdrehen des Bogens mit der Bogenhand (üblicherweise in Compoundkreisen "Torque" genannt ) kein Zielfehlerteufelchen steckt, sondern ein Zielfehlermonster. Denn es ist sehr einfach bei kleinen Endhaltekräften den Bogen und damit das Scope außerhalb der vorgesehenen Visierlinie zu bringen, während der Diopter (ähhhh Peepsight... Lach... Dieser Ausdruck amüsiert mich immer wieder) sehr wohl seine Lage nicht oder nur minimal ändert.
Zielfehler treten immer auf. Man muß nur unterscheiden zwischen solchen die geringe Auswirkungen haben:
1. Die Visierlinie wird gegenüber der idealen um beispielsweise 20mm parallel verschoben.
Ergebnis:
Der Treffer sitzt auf den Ziel um 20mm verschoben, unabhängig von der Entfernung. Er bleibt also sicher in der Zehn.
2. Und die Visierlinie bildet mit der ursprünglichen einen Winkel.
Ich nehme jetzt mal einfachheitshalber einen Winkelfehler von 1° durch Torque an, bei einer Visierauslegerlänge Drehachse Bogenhand-Scope von 20cm.
Dann entspricht dieser Fehler einer Visierverstellung um 3,5mm. Dieser Fehler wirkt sich entfernungsabhängig aus, aber "Hallo!"
Auf 50m liegt der Treffer um 17cm (nein, kein Schreibfehler, sondern Strahlensatz) neben dem Zielpunkt.
Soweit die Fakten. Wie bemerkt, das Scope mit einen Auszug um 200mm ist gegenüber der senkrechten Drehachse in der Bogenhand um 1°
verschoben.
Fährt der Compounder das Scope direkt an den Bogen, dürfte die Auszugslänge gegenüber der Drehachse ungefähr 5cm betragen, das wird bei gleicher Fehlergröße von 1° ca 0,9mm in der Visierstellung ausmachen. Auf 50m wird es eine Verlagerung des Treffers von ca 4cm geben.
Die Grundlagen dieser Abschätzung sind in meinen Artikeln (Visieren) und -dem wichtigeren zum Thema - , Torque ziemlich ausführlich dargelegt. Im zweiten Artikel sind ja auch Lösungsmöglichkeiten skizziert.
Was mich wundert ist dass Compoundschützen, denen man das erklärt, überhaupt nicht, auch nicht andeutungsweise, reagieren. Die einfachste Reaktion wäre ja, das Scope soweit zurückzufahren wie möglich, um diesen Zielfehler, wenn nicht vollständig, so doch in der Auswirkung geschwächt zu vermeiden.
Und ja, diese Bemerkung gehört dazu: Das ist ein statischer Fehler, der hat nichts, garnichts mit der Dynamik des Schusses zu tun, weil es brutal einfach so ist: Die Waffe schießt dahin, wohin sie gerichtet wird...
Gruß, schönes Wochenende und
"Gut Schuß!"
ullr
Mir wurde durch einen befreundeten Compoundschützen mit einem kleinen Video sehr klar gemacht, dass bei einem vollausgezogenen Compound durch Verdrehen des Bogens mit der Bogenhand (üblicherweise in Compoundkreisen "Torque" genannt ) kein Zielfehlerteufelchen steckt, sondern ein Zielfehlermonster. Denn es ist sehr einfach bei kleinen Endhaltekräften den Bogen und damit das Scope außerhalb der vorgesehenen Visierlinie zu bringen, während der Diopter (ähhhh Peepsight... Lach... Dieser Ausdruck amüsiert mich immer wieder) sehr wohl seine Lage nicht oder nur minimal ändert.
Zielfehler treten immer auf. Man muß nur unterscheiden zwischen solchen die geringe Auswirkungen haben:
1. Die Visierlinie wird gegenüber der idealen um beispielsweise 20mm parallel verschoben.
Ergebnis:
Der Treffer sitzt auf den Ziel um 20mm verschoben, unabhängig von der Entfernung. Er bleibt also sicher in der Zehn.
2. Und die Visierlinie bildet mit der ursprünglichen einen Winkel.
Ich nehme jetzt mal einfachheitshalber einen Winkelfehler von 1° durch Torque an, bei einer Visierauslegerlänge Drehachse Bogenhand-Scope von 20cm.
Dann entspricht dieser Fehler einer Visierverstellung um 3,5mm. Dieser Fehler wirkt sich entfernungsabhängig aus, aber "Hallo!"
Auf 50m liegt der Treffer um 17cm (nein, kein Schreibfehler, sondern Strahlensatz) neben dem Zielpunkt.
Soweit die Fakten. Wie bemerkt, das Scope mit einen Auszug um 200mm ist gegenüber der senkrechten Drehachse in der Bogenhand um 1°
verschoben.
Fährt der Compounder das Scope direkt an den Bogen, dürfte die Auszugslänge gegenüber der Drehachse ungefähr 5cm betragen, das wird bei gleicher Fehlergröße von 1° ca 0,9mm in der Visierstellung ausmachen. Auf 50m wird es eine Verlagerung des Treffers von ca 4cm geben.
Die Grundlagen dieser Abschätzung sind in meinen Artikeln (Visieren) und -dem wichtigeren zum Thema - , Torque ziemlich ausführlich dargelegt. Im zweiten Artikel sind ja auch Lösungsmöglichkeiten skizziert.
Was mich wundert ist dass Compoundschützen, denen man das erklärt, überhaupt nicht, auch nicht andeutungsweise, reagieren. Die einfachste Reaktion wäre ja, das Scope soweit zurückzufahren wie möglich, um diesen Zielfehler, wenn nicht vollständig, so doch in der Auswirkung geschwächt zu vermeiden.
Und ja, diese Bemerkung gehört dazu: Das ist ein statischer Fehler, der hat nichts, garnichts mit der Dynamik des Schusses zu tun, weil es brutal einfach so ist: Die Waffe schießt dahin, wohin sie gerichtet wird...
Gruß, schönes Wochenende und
"Gut Schuß!"
ullr