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Re: Auszugslänge und Bogenlänge

Verfasst: 2. Okt 2018, 13:40
von ullr
test01 hat geschrieben: 1. Okt 2018, 19:04 ...
@ullr... wäre das Verhältnis Pfeilmasse zu Geschwindigkeit linear ?
Wird nicht wirklich funzen, weil die Pfeilmasse immer im Verhältnis zur Sehnenenmasse und der dyn. rel. Wurfarmmasse steht.
Gruß und klar doch,
"Gut Schuß!"
Christian
Ergänzt am 28. Okt. 2018
Hier das Beispiel für einen Compound.
Quelle

Re: Auszugslänge und Bogenlänge

Verfasst: 28. Okt 2018, 09:14
von RCX-100
Hallo zusammen,

Uukha hat nun XL-Wurfarme für 72“ zur Verfügung und mit 27“-Mittelteil auch dann die Möglichkeit für 74“ Bögen...

http://www.uukha.com/en/New-en.php

http://www.uukha.com/doc/TheRightSize.pdf

Grüßle Dietmar

Re: Auszugslänge und Bogenlänge

Verfasst: 28. Okt 2018, 09:43
von ullr
RCX-100 hat geschrieben: 28. Okt 2018, 09:14 Hallo zusammen,

Uukha hat nun XL-Wurfarme für 72“ zur Verfügung und mit 27“-Mittelteil auch dann die Möglichkeit für 74“ Bögen...

http://www.uukha.com/en/New-en.php

http://www.uukha.com/doc/TheRightSize.pdf

Grüßle Dietmar
Erstmal Dankeschön für den Link! ;)
Uukha wendet die gleiche Verbraucherverarsche (Fingereinklemmen, Lösefehlerverzeihlichkeit) an wie andere, die lange Bögen preisen. Die Firma hat da nur einen Vorteil: die Auszugskurven bei Uukha haben meist den Wendepunkt, also dort, wo degressiver Anstieg der Kraft in progressiven wechselt, ziemlich weit hinten zu längerem Auszug verlagert. Das heißt, bei dieser Kombination "Längerer Wurfarm und Uukha Design" höre ich schon die Käufer "Hosianna, Hosianna, was für ein wei...ei...ei...eicher Auszug, wie heißes Messer durch Butter!!!!" rufen. :lol:
Will sagen, das einzige was an den Werbeblättern stimmt ist, das bei dieser Kombination die Federsteife im Endauszug sehr deutlich geringer sein wird. Erkauft wird das mit geringerer Pfeilgeschwindigkeit über die höhere dyn.rel. Wurfarmmasse.
Gruß, einen schönen Sonntag und klar doch,
"Gut Schuß!"
Christian

Re: Auszugslänge und Bogenlänge

Verfasst: 28. Okt 2018, 21:19
von Kitty
Gibt es überhaupt einen Grund einen 72" oder 74" großen Bogen zu schießen?
Nach der Tabelle von Uukha sollte ich auch lieber mit 70" schießen. Bin mit meinem 68" aber zufrieden.

Re: Auszugslänge und Bogenlänge

Verfasst: 29. Okt 2018, 08:10
von ullr
Kitty hat geschrieben: 28. Okt 2018, 21:19 Gibt es überhaupt einen Grund einen 72" oder 74" großen Bogen zu schießen?
Nach der Tabelle von Uukha sollte ich auch lieber mit 70" schießen. Bin mit meinem 68" aber zufrieden.
Never change a running System.
:D
OT
Sieht vielleicht schöner aus. So ein kurzer Bogen, der dem Amor in's Babyhändchen gedrückt wird, ist doch einfach nur kindisch...
Nichts ganz ernst gemeint...
Etwas ernster, aber auch nicht zielführend:
Möglicherweise hat man im Mittelalter versucht, mit dieser Darstellung den ältesten und mächtigsten Gott der antiken Griechen zu verlächerlichen... ;)
Gruß, eine schöne Woche und klar doch,
"Gut Schuß!"
Christian

Re: Auszugslänge und Bogenlänge

Verfasst: 29. Okt 2018, 08:26
von RCX-100
Nun ja... ein alter Hase, der Bögen zusammenstellt, Pfeile ausschießt und den Bogen gleich mal richtig einstellt, hatte mal zu mir gesagt: "Lieber eine langsame 10, als eine schnelle 8" - Er nimmt im Zweifelsfall auch die längeren Wurfarme. Wenn das Zuggewicht reicht, um den ausgesuchten Pfeil auf die notwendige Distanz zu schießen, dann ist ja alles gut - zumindest für den Visierschützen, der die Distanz kennt.
Vielleicht tut einem Pfeil die gemächlichere Beschleunigung mit mehr Masse an den WA-Enden ja auch unter umständen gut - oder zumindest keinen Abbruch, wenn die notwendige Distanz sauber erreicht wird?

Re: Auszugslänge und Bogenlänge

Verfasst: 29. Okt 2018, 09:23
von ullr
RCX-100 hat geschrieben: 29. Okt 2018, 08:26 Nun ja... ein alter Hase, der Bögen zusammenstellt, Pfeile ausschießt und den Bogen gleich mal richtig einstellt, hatte mal zu mir gesagt: "Lieber eine langsame 10, als eine schnelle 8"
Hallo Dietmar,
diesen Spruch kenne ich auch und Wiederholung macht ihn nicht besser. Damit wird ja behauptet, dass ein schneller Bogen unpräziser ist. Dafür gibt es keine Beweise. Physikalisch geht es eher anders rum, vor allen Dingen bei großen Schußentfernungen.
Wenn ich es so formulieren würde: "Lieber eine angekratzte schnelle Zehn als eine langsame, satte tiefe Neun"...., wer wollte da das Gegenteil beweisen? Aber keine Sorge, mit solchen Sprüchen gebe ich mich nicht ab.
Es gibt aber sehr wohl Beweise, dass zu hohe Endhaltekräfte für die Gelenke schädlich sind. Das merken aber erst Jugendliche wenn sie erwachsen, und Erwachsene wenn sie älter werden. Weshalb also nicht das Maximum an Geschwindigkeit bei minimaler Endhaltekraft herausholen?
Gruß, eine schöne Woche und klar doch,
"Gut Schuß!"
Christian

Re: Auszugslänge und Bogenlänge

Verfasst: 29. Okt 2018, 09:32
von RCX-100
Hi Christian,

das stimmt natürlich auch - mit der maximal notwendigen Kraft das meiste aus einem System rausholen.

Eine Frage bleibt natürlich da bei mir immer hängen - egal in welchem Bereich der Technik, also nicht nur beim Bogenschießen: Immer das maximale aus einem System herausholen birgt irgendwo aber auch die Gefahr, dass man ganz eng an den Grenzen des Systems ist. Jede kleine Abweichung vom idealen Zustand könnte recht große Fehler hervorbringen, während ein nicht dermaßen optimiertes System eben dann doch größere Toleranzen hat, in denen das System in sich noch funktioniert.

Vielleicht kommt daher der Spruch des "fehlerverzeihenden längeren Bogens"? Ein halbes Zoll mehr oder weniger weit ausgezogen und der Pfeil fliegt immer noch genau gleich, während ein auf Limit abgestimmtes System unter umständen bei einem halben Zoll mehr oder weniger ausgezogen schon gar nicht mehr richtig funktioniert? Nur so ein Gedanke. Vielleicht kann man vieles nicht beweisen, aber die "Erfahrung" hat es gezeigt?

Grüßle Dietmar

Re: Auszugslänge und Bogenlänge

Verfasst: 29. Okt 2018, 10:18
von ullr
RCX-100 hat geschrieben: 29. Okt 2018, 09:32 Hi Christian,
Vielleicht kommt daher der Spruch des "fehlerverzeihenden längeren Bogens"?....
Vielleicht kann man vieles nicht beweisen, aber die "Erfahrung" hat es gezeigt?

Grüßle Dietmar
Ja, aber ich denke eher an andere Gründe. Solange gibt es ja noch keine Untersuchungen, dass beispielsweise das Argument "Finger Einklemmen" bei kurzem Bogen entkräftet werden konnte. Eigentlich erst, seitdem es gute Programme gibt, mit denen man das rechnen kann. Und solange stand plausible Behauptung gegen konservative, unbewiesene Behauptung. Und wenn ich mich erinnere (und ja, in solchen Sachen habe ich ein gutes Gedächtnis) haben diese Sprüche eine uralte Tradition, gestützt auf den dämlichen Grundsatz "Wer heilt hat Recht"
In der Trainerausbildung scheinen diese verkehrten Ansätze ja immer noch weiterverbreitet zu werden...
Es erben sich Gesetz und Rechte
Wie eine ew'ge Krankheit fort;
Sie schleppen von Geschlecht sich zum Geschlechte
Und rücken sacht von Ort zu Ort.
Vernunft wird Unsinn, Wohltat Plage;
Weh dir daß du ein Enkel bist!

Mein Freund Mephistopheles :D
Nicht ganz so schön, aber dafür deutlich einprägsamer:
Diese Ansichten halten sich einfach wie Hundekacke am Schuh. ;)
Ein halbes Zoll mehr oder weniger weit ausgezogen und der Pfeil fliegt immer noch genau gleich, während ein auf Limit abgestimmtes System unter umständen bei einem halben Zoll mehr oder weniger ausgezogen schon gar nicht mehr richtig funktioniert? Nur so ein Gedanke.
Die Abstimmung des Systems ist möglicherweise dadurch komplizierter, das kann sein. Aber auch aus dem Grund, weil Tabellen/einfache Programme noch auf uralten, schon lange nicht mehr gültigen Tabellen beruhen.
Man muß es einfach sorgfältiger machen. Es kostet mehr Zeitaufwand. Ein gut abgestimmtes System ist nie an irgendeinem Limit. Das Wechseln der Federn beispielsweise von Plastikfedern auf SpinWings wird ein sorgfältig abgestimmtes System, egal ob kurzer oder langer Bogen nie an seine Grenzen bringen.
Gruß, eine schöne Woche und klar doch,
"Gut Schuß!"
Christian

Re: Auszugslänge und Bogenlänge

Verfasst: 29. Okt 2018, 11:44
von mbf
Tja, und letztendlich steht der Schütze immer noch im Regen, denn für die Auswahl eines für sich optimal abgestimmten Wurfarms, bei dem man im Vollauszug im Bereich der Federsteife der Wahl ist (wie genau, sei mal dahingestellt), braucht man ein Auszugsdiagramm. Und das gibt's immer noch nicht standardmäßig in vernünftiger Qualität von den meisten Herstellern...