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Re: Standhöhe nach Lüpkemann

Verfasst: 31. Dez 2020, 09:21
von ullr
Ich habe dieses Video mal ein wenig analysiert. Der dickste Klops zuerst.
Ab Minute 19:40 redet Lüpkemann ein paar Sätze über die Herstellung von Aluminiumpfeilen bei Easton und fantasiert darüber, dass da (irgendein Al-Blech) gerollt und dann geschweißt wird. Hier das Easton Video über die Herstellung der Schäfte. Aber das ist nicht alles. Weiter redet er über Testen der Abstimmung mit unbefiederten Pfeilen von 2-12m und zeigt dazu irgendwelche Skizzen, die nie wirklich geschossen wurden, sondern Fake Skizzen sind, das hat Günter Kuhr vor Jahren auch schon gemacht. Hier der Nachweis. Wenn Lüpkemann diese Tests zwischen 2 und 12 m tatsächlich selber gemacht hätte, dann wäre ihm sofort aufgefallen, dass bei 2m der Treffer unten ist, und bis 15m nach oben wandert. Das hängt mit der Parallaxe des Visiers zusammen.
Weiter redet Lüpkemann über die Abstimmung durch Kürzen des Schaftes und da über Verkürzungen von 1-2 Zoll. Wenn man sich einigermaßen an die Easton Vorschläge hält, wäre das katastrophal. Und katastrophal teuer.
Lüpkemann redet beim Test immer nur von einem Schuss. Das ist dummes Zeug. Wenn man so etwas wirklich sorgfältig machen will, müßte man jede Änderung mind. mit drei Schuss (Treffbild!!!!) beschießen um die kleinen Schweinereien, die das Statistikteufelchen in solche Auswertungen bringt, einigermaßen zu eliminieren. Einige wenige Dinge sind richtig, z.B. dass die Schräglage des unbefiederten Pfeiles im Ziel bis auf 10m Schußentfernung einen Hinweis darüber gibt, ob der Pfeilschaft einen Ticken zu weich oder zu hart ist. Da kann man (bei zu weich) durch vorsichtiges Kürzen des Schaftes (in max 5mm Schritten) noch tunen. Bei zu steif könnte durch Tillern die Endhaltekraft etwas erhöht werden.
Tunen durch Änderung der Sehnenstandshöhe in Millimeterschritten? Dummes Zeug. OK, wenn man sehr viel Zeit hat kann man damit Rumspielen. Einen wirklichen Vorteil bringt es nicht...
Alles in Allem sind die fast zwei Stunden Ansehen rausgeworfene Zeit. Und das von einem DSB Trainer...
Allen ein frohes Neues Jahr 2021 und klar doch,
"Gut Schuss!"
Christian

Re: Standhöhe nach Lüpkemann

Verfasst: 31. Dez 2020, 23:04
von Abow
ullr hat geschrieben: 31. Dez 2020, 09:21 ... Wenn Lüpkemann diese Tests zwischen 2 und 12 m tatsächlich selber gemacht hätte, dann wäre ihm sofort aufgefallen, dass bei 2m der Treffer unten ist, und bis 15m nach oben wandert. ...
Zum Standhöhentest (mit befiederten Pfeilen) – ab 37:54 – ist mir das auch nicht aufgefallen; der erste Pfeil – allerdings aus 2 ½ bis 3 m – stand jeweils oben. Den Eindruck, dass Fake Skizzen im Spiel sind, hatte ich dabei nicht – im Gegenteil.

P.S.: auch mein Walkback-Test ergab exakt den von ihm (und früher von Günter Kuhr und vielen anderen) gezeigten „Bauch“.

Also: mir hat das Video geholfen; hier die PowerPoint-Präsentation

Re: Standhöhe nach Lüpkemann

Verfasst: 1. Jan 2021, 18:57
von ullr
Abow hat geschrieben: 31. Dez 2020, 23:04
ullr hat geschrieben: 31. Dez 2020, 09:21 ... Wenn Lüpkemann diese Tests zwischen 2 und 12 m tatsächlich selber gemacht hätte, dann wäre ihm sofort aufgefallen, dass bei 2m der Treffer unten ist, und bis 15m nach oben wandert. ...
Zum Standhöhentest (mit befiederten Pfeilen) – ab 37:54 – ist mir das auch nicht aufgefallen; der erste Pfeil – allerdings aus 2 ½ bis 3 m – stand jeweils oben. Den Eindruck, dass Fake Skizzen im Spiel sind, hatte ich dabei nicht – im Gegenteil.
...
Wir reden jetzt über Visierbogen, oder??? ;)
Wenn Du zu Beginn des Testes das Visier auf 2m eingestellt hast, und dann die Entfernung vergrößerst, kommt das hin. Aber bei diesen Tests soll, soweit ich es verfolgt habe, das Visier auf 18m stehen und mit dieser Visiereinstellung der Walk Back Test ab 5m (2m) durchgeführt werden.
Gruß und klar doch,
"Gut Schuss!"
Christian

Re: Standhöhe nach Lüpkemann

Verfasst: 1. Jan 2021, 20:57
von Abow
Ja, Visierbogen: Beim Standhöhen-Test – von 2(,5) m bis 12 m – hatte ich das Visier von einem (außerhalb der vorgeschlagenen Reihenfolge) durchgeführten Walkback-Test – 10 bis 35/40 m – noch auf 10 m eingestellt und ab dem 2. Pfeil jeweils unter den letzten Pfeil gezielt, passt auch.

Re: Standhöhe nach Lüpkemann

Verfasst: 1. Jan 2021, 21:27
von NichtMehrDa01
Abow hat geschrieben: 31. Dez 2020, 23:04 P.S.: auch mein Walkback-Test ergab exakt den von ihm (und früher von Günter Kuhr und vielen anderen) gezeigten „Bauch“.
Den Bauch hast du wegbekommen? Und, wenn ja, wie?

Und hast du aus dem Standhöhen-Test irgendwelche Schlüsse ziehen können? Berichte doch mal.

Grüße,
Andreas

Re: Standhöhe nach Lüpkemann

Verfasst: 1. Jan 2021, 22:28
von ullr
Abow hat geschrieben: 1. Jan 2021, 20:57 Ja, Visierbogen: Beim Standhöhen-Test – von 2(,5) m bis 12 m – hatte ich das Visier von einem (außerhalb der vorgeschlagenen Reihenfolge) durchgeführten Walkback-Test – 10 bis 35/40 m – noch auf 10 m eingestellt und ab dem 2. Pfeil jeweils unter den letzten Pfeil gezielt, passt auch.
Ja, Dankeschön. Nur, wenn dieser Test irgendeinen Zweck, also irgendeine Aussage über das Abgangsverhalten des Pfeiles liefern soll, dann muß die Lage der Waffe beim Abschuss immer gleich sein. Das ist bei Deinem Verfahren nicht der Fall. Ich kenne diesen Test nur so wie ich ihn beschrieben habe. Nur, irgendwelche relevanten Aussagen wirst Du mit dieser Testmethode auch dann nicht wirklich haben. Wenn dieser Test wirklich Sinn haben sollte, müßte er mit einer Schießmaschine und einer statistischen Auswertung erfolgen, d.h. jeder Punkt müßte mit mindestens drei Pfeilen beschossen werden.
Und was soll erreicht, überprüft werden? Steigerung der Präzision des Systems, also kleinere Treffbilder? Wenn es darum geht, werden die individuellen Trefferbilder der Pfeile eine wesentlich größere Rolle spielen, das heißt, aus einer Menge von Pfeilen werden die ausgesucht, die die kleinste Streung im System aufweisen. Das Verfahren ist hier beschrieben:
Vereinfachtes Verfahren
und
Rechnergestütztes Verfahren
Tut mir leid, einfacher geht es nicht. ;)
Gruß und klar doch,
"Gut Schuss!"
Christian

Blankschaft-, Standhöhen-, Walkback-Test

Verfasst: 1. Jan 2021, 22:51
von Abow
NichtMehrDa01 hat geschrieben: 1. Jan 2021, 21:27 Berichte doch mal.
Etwa wie von Henning Lüpkemann beschrieben:

Walkback-Test bei 10 m beginnend 10 Pfeile jeweils 3 Schritte zurück bis auf 32 m, die Pfeile zwei und vier waren rückschauend überflüssig, die übrigen 8 zeigten einen Bilderbuch-Bauch links = zu viel Center, Button ¼ Umdrehung nach links, passt zwar noch nicht perfekt, ließ ich aber erst mal so, weil ich den in der Reihenfolge vorher vorgesehenen Standhöhentest noch nicht hatte.

Der Standhöhentest ist inzwischen auch durch, kombiniert mit einem Teil-Blankschafttest: von 2,5 – 4 – 6 – 8 – 10 – 12 m jeweils ein Befiederter, auf dem Rückweg bei 12 – 10 – 8 – 6 m jeweils ein Blankschaft. Ergebnis: Blankschäfte und Befiederte stehen noch nicht exakt auf der senkrechten Linie und auch nicht schön parallel, aber von 6 in 2mm-Schritten ausgeschossenen Standhöhen waren zwei in der engeren Wahl, die Entscheidung fiel zunächst auf ihren Mittel-Wert, den ich in der Vergangenheit – mehr intuitiv – bevorzugte.

Insbesondere auch wegen möglichen Kälteeinflüssen und unzuverlässigem Schießstil bedarf das Ganze der Wiederholung. Klar ullr, später auch unter näherer Berücksichtigung der Pfeile, die bisher noch nicht mal nummeriert - aber gesplint - sind.

Aber die grobe Richtung stimmt schon …

Re: Blankschaft-, Standhöhen-, Walkback-Test

Verfasst: 2. Jan 2021, 06:31
von ullr
Abow hat geschrieben: 1. Jan 2021, 22:51 ...
Etwa wie von Henning Lüpkemann beschrieben:
...
Insbesondere auch wegen möglichen Kälteeinflüssen und unzuverlässigem Schießstil bedarf das Ganze der Wiederholung. Klar ullr, später auch unter näherer Berücksichtigung der Pfeile, die bisher noch nicht mal nummeriert - aber gesplint - sind.

Aber die grobe Richtung stimmt schon …
Danke für die Info. Noch eine Bemerkung dazu. Wenn Du Deine Ergebnisse vor diesem aufwendigen Test notiert hast, müßtest Du nach dieser Optimierung eine deutliche Verbesserung bemerkt haben. Wenn nicht, waren die Optimierungen nicht notwendig bzw nicht wirksam.
Gruß und klar doch,
"Gut Schuss!"
Christian
Nachtrag: Im letzten Jahrtausend haben wir (mehrere recht gute Schützen, 1100/1150 Sterne) diese Tests bis zur kalten Vergasung durchgeführt. Und zwar mit Treffbildaufnahme (normal und gut abgestimmtes System) vorher, Durchführung des Walk Back Testes mit versuchter Optimierung, die nie richtig eindeutig geklappt hat, und Treffbildaufnahme danach durchgeführt. Nicht einmal war eine signifikannte Verbesserung festzustellen, selbst die Visierseitenverstellung hat sich nicht geändert.
Dieses Ergebnis deckt sich aber auch mit einigen außenballistischen Überlegungen zur Flugbahn. Das ist uns aber erst ganz am Schluss wirklich aufgegangen.

Bogen-Praxis

Verfasst: 2. Jan 2021, 10:01
von Abow
Ein Vergleich mit WA 1150er-Schützen (mit Vorteilen aus Ballistik-,
Technik-, Physik-, Statistik- und anderen Fach-Kenntnissen) bringt mich
nicht unmittelbar weiter. Für mich ist letztlich sogar nachrangig, ob die
Beseitigung offensichtlicher Clearance-Probleme und jetzt höhere Ring-
zahlen auf die Tuning-Versuche („Schießspiele“) oder auf den damit ein-
hergehenden Trainings-Prozess zurückzuführen sind. Wer seinem Bogen
nicht nur schießt, sondern daran auch schraubt und ihn optimiert, hat
jedenfalls mehr davon, praktische Erfahrung, dank Henning Lüpkemann.

Re: Standhöhe nach Lüpkemann

Verfasst: 2. Jan 2021, 10:02
von Kitty
Es geht um das Video vom DSB, das Ullr an Silvester um 9h verlinkt hat.
Um Minute 46 herum redet Lüpkemann von (BYC 8125-) Sehnen, die eine gewisse Anzahl an Umdrehungen haben sollen. Und es geht dann noch um eine innere Elastizität/Flexibilität einer Sehne, die dafür sorgen soll, dass die Sehne Lösefehler besser verzeiht.
Nachvollziehbar ist für mich, dass Sehnen in Neonfarben bei Sonneneinfall sehr ungünstig sind. Darauf geht er kurz danach ein. Ich nutze auch nur Farben wie schwarz, grau, blau mit meinem goldenen Mittelteil.
Meine Fragen wären hier:
Muss eine Sehne eine bestimmte Anzahl an Umdrehungen haben?
Habt ihr schon einmal bemerkt, dass eine Sehne nach einer bestimmten Abnutzung schlechter gruppiert?