mbf hat geschrieben: ↑15. Sep 2022, 19:29
Ich dachte jetzt eher an z.B. Parks Programm, da weiß ich nicht, was hier als Randbedingung gesetzt wird.
Jetzt bin ich in der Bredouille
Park hat so ein Programm welches die Pfeilbiegung beim Abschuß simuliert. Dieses ist aber nur für Recurve und ja, mit Fingerrelase.
Die Berechnungsmodelle gibt es schon länger (seit den 90er Jahren). Park hat das nochmal umgesetzt und die Simulationen auch mit Aufnahmen überprüfen können. Wer genaueres wissen möchte, hier ein aktueller Artikel von ihm:
https://www.bow-international.com/featu ... in-flight/
Die Benutzeroberfläche schaut so aus (Ist aus dem Artikel, dort mit rechter Maustaste anklicken und in einem eigenen Browser-Tab öffnen):

Links unten hat man die Parameter-Eingaben für das Fingerlösen. Das Programm öffnet mit Standardwerten die offenbar aus der vorhin verlinkten Studie stammen.
Zwei Sachen dazu:
In einem englischsprachigen Forum (ich glaube das mittlerweile geschlossene australische) hat er mal über seine Schußmaschine geplaudert die er für die Tests verwendet hat. Das man selbst mit sowas viel Übung braucht um einwandfreie Resultate zu bekommen. Bemerkenswert war aber seine Aussage das er den Hooter Shooter noch umbauen mußte, denn um die gleichen (Foto-)Ergebnisse wie beim Schützen zu bekommen, mußte sogar das vom Schützen benutze Release (bei Compound) in den Hooter Shooter eingesetzt werden.
Bei Recurve mußte die ~5mm Sehnenauslenkung ebenfalls nachempfunden werden. Dies wurde in der Schußmaschine mittels fester gerader Metallplatten über und unter dem Nockpunkt gemacht. Diese standen schief "im Weg" sodaß die Sehne an diesen Platten/Rampen entlang gleiten mußte.
Die zweite Sache:
Wird im Simulationsprogramm dieser Parameter der seitlichen Auslenkung verändert, ändert sich auch die Abstimmung des Pfeils. Wird die Auslenkung tatsächlich auf Null gesetzt, ja dann biegt sich der Pfeil in der Simulation gar nicht und bleibt schnurgerade...
Natürlich widerstrebt es mir dem ein entscheidende Bedeutung beizumessen - immerhin widerspricht es meiner Argumentationslinie. Einziger Erklärungsversuch den ich mir zurecht gelegt habe wäre: Das Programm kann bei Null Ablenkung keine Vorzugsrichtung für die Biegung errechnen, sozusagen ein undefinierter Zustand.