Aussage1:
Es ist die Lobpreisung eines Bogens, der Eigenschaften haben soll, dass sogar WA "nicht so toll gefertigte Wurfarme", also minderwertigerere, bessere Treffbilder erzeugen sollen. Gegenkräfte werden erzeugt, alles ganz toll.….. daran ist alles neu, so etwas gibt es weltweit nur bei mir. Das Gruppierverhalten ist viel besser, der Bogen ist leiser, selbst WA, die nicht so toll gefertigt sind, finden ihre Mitte, da die WA sich beim Beschleunigen auspendeln können. Gleichzeitig ist die Tillereinstellung nicht statisch, sondern sie wird durch eine Gegenkraft im Dämpfungspaket erzeugt. Der Bogen liegt ruhig in der Hand, Vibrationen werden deutlich abgebaut. Du siehst, da ist einiges neu.
Nur gibt es keinen einzigen nachprüfbaren Nachweis...
Aussage 2:
Also, dann gucken wir uns mal die "stark schwingenden Wurfarme" an. Was passiert eigentlich beim Schuss? Angenommen ist ein abgestimmtes System Pfeil-Recurve.Mir ist aus der Technik kein Produkt bekannt, dass stark schwingende Bauteile ( hier WA) in deutlich geringer schwingenden Bauteilen, hier( Mittelteil) ungedämpft einleitet. Beim Klassischen Bogen mit ILF ist es so. Mich wundert es immer wieder dass es so hingenommen wird und z.B. Gummischwingungsdämpfer an die WA geklebt werden , anscheinend werden die Schwingungen von vielen Schützinnen und schützen doch als bekämpfenswert, bzw. lästig, angesehen, sonnst würde es ja keine Schwingungsdämpfer oder 3D Einbaudämpfer geben. Allen diesen Systemen ist es gemeinsam ,dass sie erst nach dem Schuss wirken.
1. Der Pfeil wird durchgebogen. Nach ca 2 ms sinkt die beschleunigende Kraft unter die kritische Knickkraft, der Pfeil wird weiter beschleunigt und führt Biegeschwingungen aus.
2. Nach rund 10ms löst sich der Pfeil von der Sehne.
3. Der Nockpunkt der Sehne hat nun die Geschwindigkeit des Pfeiles, das Ende der Sehne mit dem Wurfarmnock die Hälfte der Pfeilgeschwindigkeit. Der Griff des Mittelteiles bewegt sich mit geringer Geschwindigkeit in die Hand des Schützen/In hinein. Das ist der Rückstoss...
4.Die Federkräfte des Bogenarmes drücken jetzt denGriff/Mittelteile nach vorne vom Schützen/In weg.
Bis zu diesem Zeitpunkt schwingt garnichts am Bogen.
Die Wurfarmenden bewegen sich mit relativ hoher Geschwindigkeit nach vorne, das Mittelteil bewegt sich gaaaanz langsam nach vorne. Tja, was passiert mit der Sehne?
Die wird durch die Bewegung der Wurfarmspitzen zusätzlich gedehnt. Die Bewegung der Wurfarmspitzen wird gebremst, sie bleiben stehen, aber in der Sehne ist jetzt Federenergie gespeichert, die die Schwingungen der Wurfarme erzeugt, bis die innere Reibung diesen Vibrationen ein Ende setzt.
Der Schütze/In spürt erst dann Vibrationen, da ist der Pfeil schon eine Ewigkeit unterwegs.
Und jetzt noch ein paar Bemerkungen zum Sehnenmaterial:
Dacron:
Damit ging es los. War ziemlich schwer, aber unverwüstlich und hatte einen relativ kleinen Elastizitätsmodul. Wenig Vibration.
Aramid (Kevlar):
Ein sehr gutes, leichtes Garn. Eine Kevlarsehne hatte einen sehr hohen Elastizitätsmodul und war deutlich leichter. Sie steigerte also die Wurfleistung des Bogens. Nur, ihre Dauerstandsfestigkeit war extrem klein. Nach spätestens 1000 Schuss mußte man die Sehne wechseln. Kein Turnier, wo nicht mindestens einmal im Turnier die Sehne riß.
Der Beifall von den Schützen/Innenchor: "Keeeeevvvlar!!!!"

Dieses Garn brachte die Wurfarme zum Singen...

Ultra-High-Molecular-Weight Polyethylene UHMW Polyethylen:
DAS ideale Sehnengarn. Passendes E-Modul, praktisch unverwüstlich, geringes Gewicht. Wenig Vibration
Selbst bei Kevlar, das aufgrund seines hohen E-Moduls relativ hochfrequente Schwingungen erzeugte, waren die Schwingungen nicht störend, jedenfalls nach meiner Erfahrung. Und klar ist auch, dass hohe Mittelteilmassen dafür sorgten, dass diese Schwingungen weniger/nicht fühlbar wurden. Basteleien an den Wurfarmaufnahmen des Mittelteiles gab es auch. Und klar ist, dass eine Erhöhung der Mittelteilmasse (Stolid Bull) selbstverständlich die Fühlbarkeit dieser Schwingungen herabsetzte.
Gruß und klar doch,
"Gut Schuss!"
Christian