Horizontale Abweichung; wer hat eine Erklärung
Horizontale Abweichung; wer hat eine Erklärung
Hallo in die Runde,
einer meiner Vereinskollegen - einordenbar in der Kategorie Leistungsschütze, erfahren, technisch stabil, konstant (guter) Stil - hat bei sich folgende Beobachtung gemacht:
Verändert er die Horizontaleinstellung seines Visiers nicht, wandert die Trefferlage seiner Gruppen mit Zunahme der Entfernung nach rechts. Beginnend bei 15m und Abweichung 0 landet er bei 50m bei ca. 20cm rechts. Die Zunahme der Abweichung scheint linear mit der Entfernung anzusteigen.
Das an sich wäre ja noch unspektakulär. Macht er jedoch den Walk-Back, ändert also seine Vertikaleinstellung nicht, landen die Pfeile - abgeschossen im gleichen Entfernungsspektum wie oben - alle auf dem Vertikalstrich, d.h. es findet keine Hoizontalabweichung statt.
Das ganze ist kein einmaliges Phänomen, sondern kann er konstant reproduzieren. Außeneinflüsse (Wind, Licht) können ausgeschlossen werden. Erste Übelegungen hatte ich in Richtung - Bogen nicht senkrecht, Visierträger nicht Senkrecht - angestellt, allerdings erscheint mir das eher unwahrscheinlich, müsste ja über den kurzen Verstellweg (geschätzt 3cm) um ca. 3-4 mm Schräge bedeuten bzw. über den Bogen gesehen eine deutliche Schräghaltung, die jedem auffallen würde.
Habt ihr Erklärungen bzw. seht ihr Fehler in meinen Überlegungen?
Grüßle!
Ralf
einer meiner Vereinskollegen - einordenbar in der Kategorie Leistungsschütze, erfahren, technisch stabil, konstant (guter) Stil - hat bei sich folgende Beobachtung gemacht:
Verändert er die Horizontaleinstellung seines Visiers nicht, wandert die Trefferlage seiner Gruppen mit Zunahme der Entfernung nach rechts. Beginnend bei 15m und Abweichung 0 landet er bei 50m bei ca. 20cm rechts. Die Zunahme der Abweichung scheint linear mit der Entfernung anzusteigen.
Das an sich wäre ja noch unspektakulär. Macht er jedoch den Walk-Back, ändert also seine Vertikaleinstellung nicht, landen die Pfeile - abgeschossen im gleichen Entfernungsspektum wie oben - alle auf dem Vertikalstrich, d.h. es findet keine Hoizontalabweichung statt.
Das ganze ist kein einmaliges Phänomen, sondern kann er konstant reproduzieren. Außeneinflüsse (Wind, Licht) können ausgeschlossen werden. Erste Übelegungen hatte ich in Richtung - Bogen nicht senkrecht, Visierträger nicht Senkrecht - angestellt, allerdings erscheint mir das eher unwahrscheinlich, müsste ja über den kurzen Verstellweg (geschätzt 3cm) um ca. 3-4 mm Schräge bedeuten bzw. über den Bogen gesehen eine deutliche Schräghaltung, die jedem auffallen würde.
Habt ihr Erklärungen bzw. seht ihr Fehler in meinen Überlegungen?
Grüßle!
Ralf
Hier ärgere ich regelmäßig Kinder und Erwachsene
www.bsc-schoemberg.de

Re: Horizontale Abweichung; wer hat eine Erklärung
nicht schimpfen - ich denke nur laut...
RH oder LH ?
Schiesst er mit "T", also knick in der Hüfte, oder hsteht er grade und hebt den "Bogenarm" ?
(ich (RH und Bogtenarmheber) kenne das von 18m und 3er-Spot, dass der oberste Pfeil gern etwas linker steckt)
RH oder LH ?
Schiesst er mit "T", also knick in der Hüfte, oder hsteht er grade und hebt den "Bogenarm" ?
(ich (RH und Bogtenarmheber) kenne das von 18m und 3er-Spot, dass der oberste Pfeil gern etwas linker steckt)
Re: Horizontale Abweichung; wer hat eine Erklärung
Kein Grund zum Schimpfen

RH
Muss ich noch klären.
Wäre in dem Fall konträr zu diesem "Patienten", da er bei größerem Abschusswinkel weiter rechts landet.
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Re: Horizontale Abweichung; wer hat eine Erklärung
Brainstorming:
Was ändert sich beim Walk Back Test sonst auch nicht (was sich auf den Distanzen ändern könnte):
Anregungen:
Schau mal genau ob die Sehne am Kinn usw. seitlich anders liegt wenn er auf unterschiedliche Distanzen schießt.
Ist die Auszugslänge je nach Distanz unterschiedlich, merkt man das beim Klicker nicht wirklich, Haltungsunterschiede könnten aber da sein.
Evtl. mal ohne Klicker schießen lassen und schauen ob sich bei den Distanzen der Auszug unterscheidet.
Was ändert sich beim Walk Back Test sonst auch nicht (was sich auf den Distanzen ändern könnte):
- Visier wird nicht verändert, weder horizontal noch vertikal
- Zielpunkt ändert sich auch nicht - Daher auch keine Veränderung im "T" oder Bogenarm
- Pfeile sind die ganz normalen, befiederten die er auf die Distanzen auch benutzt - nehme ich mal an.
Anregungen:
Schau mal genau ob die Sehne am Kinn usw. seitlich anders liegt wenn er auf unterschiedliche Distanzen schießt.
Ist die Auszugslänge je nach Distanz unterschiedlich, merkt man das beim Klicker nicht wirklich, Haltungsunterschiede könnten aber da sein.
Evtl. mal ohne Klicker schießen lassen und schauen ob sich bei den Distanzen der Auszug unterscheidet.
Re: Horizontale Abweichung; wer hat eine Erklärung
Unter den von Ralf beschriebenen Umständen:
Ich habe schon öfters geschrieben, das der Walk Back Test keinen Sinn macht. Der Haken bei der Sache ist halt der, dass die Flugbahn eben nicht in einer
senkrechten Ebene liegen muss Die Rechnung der Flugbahn führt zu einer unlösbaren Differentialgleichung, die nur durch Annäherung "ungefähr"
zu lösen ist. Das "ungefähr" ist vom Rechenaufwand abhängig. Die von mir auf meiner Website beschriebene Methode gehört zu den primitiven Modellen...
Es kann also passieren, das bei einem wohlabgestimmten System kleinste Änderungen Auswirkungen auf die Flugbahn haben, sie kann also in in einer schiefen Ebene liegen, sie kann sogar -von oben gesehen S-förmig gekrümmt sein. In beiden Fällen sind dann bei weiten Entfernungen leichte Seitenabweichungen des Treffbildes zu erwarten. Aber wozu ist die seitliche Visierverstellung denn da? Die einzigen, die jetzt wirklich grimmig gucken, werden die Feldbogenschützen sein, aber das muss ich aushalten...
....
Wenn keine überdurchschnittliche Vergrößerung des Treffbildes beobachtet wird, wozu Zeit verschwenden? Visier verstellung und fertig...
Gruß, bleibt gesund und klar doch,
"Gut Schuss!"
Christian
Ich habe schon öfters geschrieben, das der Walk Back Test keinen Sinn macht. Der Haken bei der Sache ist halt der, dass die Flugbahn eben nicht in einer
senkrechten Ebene liegen muss Die Rechnung der Flugbahn führt zu einer unlösbaren Differentialgleichung, die nur durch Annäherung "ungefähr"
zu lösen ist. Das "ungefähr" ist vom Rechenaufwand abhängig. Die von mir auf meiner Website beschriebene Methode gehört zu den primitiven Modellen...
Es kann also passieren, das bei einem wohlabgestimmten System kleinste Änderungen Auswirkungen auf die Flugbahn haben, sie kann also in in einer schiefen Ebene liegen, sie kann sogar -von oben gesehen S-förmig gekrümmt sein. In beiden Fällen sind dann bei weiten Entfernungen leichte Seitenabweichungen des Treffbildes zu erwarten. Aber wozu ist die seitliche Visierverstellung denn da? Die einzigen, die jetzt wirklich grimmig gucken, werden die Feldbogenschützen sein, aber das muss ich aushalten...

Wenn keine überdurchschnittliche Vergrößerung des Treffbildes beobachtet wird, wozu Zeit verschwenden? Visier verstellung und fertig...
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One of the greatest tragedies in life
is the murder of a beautiful theory
by a gang of brutal facts.
- Benjamin Franklin –
Meine Website
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Re: Horizontale Abweichung; wer hat eine Erklärung
Kitty, habt ihr geklärt, dass die Visierschiene parallel zum Mittelteil verläuft? Probiert das auch mal mit dem Beiterkorn mit Wassewaage, vielleicht kippt er den Bogen.
Hoyt Prodigy - Border Formula HEX6.5-H/68/36 - Gabriel GUX - DSA Plunger - SureLoc Contender-X - Shrewd Flex - Skylon Paragon 750/28"/100grn - Spidervanes - FF+ 18 strands - TEC-HRO Bar / Micro-Clicker - Fuse VFR - Custom Weights - Fairweather Tab L
Re: Horizontale Abweichung; wer hat eine Erklärung
Hallo Heiko, ich denke mal, dass ein Leistungsschütze schon dafür sorgt, dass seine Waffe in Ordnung ist. Das ist natürlich Voraussetzung, dass die Visierschiene wirklich parallel zur Bogenmittelteilachse verläuft.

Ich habe mal Deine zweite Anregung , die Verkantung des Bogens, also ein seitliches Kippen des Bogens während des Zielvorganges an einem Beispiel untersucht. So ganz trivial ist dieses Problem nicht. Es hat zum Beispiel keinen Wert, Vakuumballistik anzuwenden, da kriegt man keine sehr realen Ergebnisse.
Ausgangswerte:
Anfangsgeschwindigkeit 60m/s
Pfeilmasse 0,0174kg
Durchmesser des Pfeiles 5,3mm
Standardatmosphäre
Zielentfernung: 50m, waagerecht
Der Bogen wird um 1° um die Achse Nockpunkt-Pfeilauflage gedreht.
Ergebnis: der mittlere Treffpunkt wandert 6,5cm waagerecht zur Seite. Er wandert natürlich auch in der Höhe, aber das ist für dieses Beispiel unwichtig, da sehr klein.
Kurz zusammengefaßt, die Verkantung um 1 Grad sorgt dafür, dass für diesen Fall der Treffer vom Kreuzchen in die Mitte des Neunerrings wandert. Vielleicht für Spitzencompounder interessant...

Gruß, bleib gesund und klar doch,
"Gut Schuss!"
Christian
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Bogen gerade halten!
Mit anderen Worten:
Verkantungen zwischen 1° links und 1° rechts machen auf 50 m 13 cm aus?
Das ist eine – jedenfalls für Anfänger und Hobby-Schützen – sehr wichtige Information.
Danke Heiko und Christian!
Verkantungen zwischen 1° links und 1° rechts machen auf 50 m 13 cm aus?
Das ist eine – jedenfalls für Anfänger und Hobby-Schützen – sehr wichtige Information.
Danke Heiko und Christian!
Re: Horizontale Abweichung; wer hat eine Erklärung
Wenn ich mir das mal auf einer analogen (einige werden sich fragen: was ist das ?
) Uhr vorstelle.
Wenn 360° einer Umdrehung = 60 min entsprechen, dann sind 6° = 1 min, und 1° sind 10 sec.
Sorry, aber ich bezweifle, dass der Schütze dieses 1° erkennt.
Ich bezweifle auch, dass jeder hinter dem Schützen stehende Beobachter dieses 1° erkennt , das geht eher bei 6° los.
Bei uns im Verein sagen wir: "dein Bogen steht auf 2..3 min vor oder nach um"...

Wenn 360° einer Umdrehung = 60 min entsprechen, dann sind 6° = 1 min, und 1° sind 10 sec.
Sorry, aber ich bezweifle, dass der Schütze dieses 1° erkennt.
Ich bezweifle auch, dass jeder hinter dem Schützen stehende Beobachter dieses 1° erkennt , das geht eher bei 6° los.
Bei uns im Verein sagen wir: "dein Bogen steht auf 2..3 min vor oder nach um"...
Re: Horizontale Abweichung; wer hat eine Erklärung
Erkennt man nicht ohne Mantis.
Vielleicht wenn der Schütze den Bogen nicht ruhig hält. Tut er das aber, so halte ich das für ausgeschlossen. Auch 2 Grad nicht
Vielleicht wenn der Schütze den Bogen nicht ruhig hält. Tut er das aber, so halte ich das für ausgeschlossen. Auch 2 Grad nicht