b_der_k_te hat geschrieben: ↑3. Dez 2020, 09:23
Ich persönlich habe nur gerade wenig Zeit um zu antworten. Auch zu Deinen anderen Fragen möchte ich mich noch ausführlich einbringen.
Sorry, ich wollte nicht hetzen. Das Virus hat mir unverhofft sehr viel “Freizeit” beschert, aber ich sollte besser nicht davon ausgehen, dass das auf jede(n) zutrifft.
Wie bereits gesagt, geht es mir um ein besseres Verständnis der Zusammenhänge, die ich im übrigen sehr spannend finde. Aber keine Sorge… ich glaube nicht, dass mich ein Millimeter hin oder her zu einem besseren Schützen macht

Ich will auch nicht so tun, als hätte ich Ahnung. Ich denke nur laut
Um mir das alles besser vorstellen zu können, spiele ich in Gedanken gerne mit Extremen. Was im Großen zutrifft, sollte auch im Kleinen zutreffen. Aber mir ist schon klar, dass die Einflüsse u.U. dann so klein sind, dass sie in der Praxis keine Relevanz mehr haben.
b_der_k_te hat geschrieben: ↑3. Dez 2020, 09:23
Ullr würde Dir da widersprechen. Aus physikalischen Überlegungen heraus sollte sich jeder Bogen wenn er den Pfeil beschleunigt nach vorne kippen/drehen. Je weiter der Druckpunkt (vertikal) vom Pfeil entfernt ist, desto schneller. […]
Ich stelle mir das gerade so vor: Die Griffkehle ist ja der Drehpunkt des Bogens und höher als dort kann der Druckpunkt nicht liegen. Wenn der Druckpunkt aber außerhalb des Drehpunkts liegt (tiefer), dann müsste der Bogen doch eigentlich dem Impuls des Drucks folgen und um den Drehpunkt herum "rotieren". Beim Flugzeug: nicken. (Das macht er ja auch bei einer horizontalen Verlagerung des Druckpunkts außerhalb der Mittelachse. Beim Flugzeug: gieren.) In meiner Vorstellung würde das Nicken den Abschusswinkel verändern und die Ablage wäre umso höher, je tiefer der Druckpunkt liegt. Jedenfalls dann, wenn der Bogen blank geschossen wird, also ohne Stabis und Gegengewichte, die dieser Rotation entgegen wirken könnten.
b_der_k_te hat geschrieben: ↑3. Dez 2020, 09:23
[*]Habe ich ehrlich gesagt noch nicht ausprobiert. Ich bezweifle es sehr das man dadurch ein Rutschen vorbeugt. […] Ja es beeinflußt, aber die Wirkung die hier als Einzeleffekt betrachtet wird ist nicht so stark.
Da stelle ich mir wieder die Extreme vor… Wenn der obere WA starr wäre, dann würde der Bogen im Auszug nach hinten kippen - also der obere WA in Richtung Schütze. Dadurch würde die Hand im Griff nach oben rutschen, weil der Kontakt zum Druckpunkt in der Griffschale verloren gehen würde. Umgekehrt, also mit stärkerem unteren WA, sollte ein tiefer Druckpunkt besser spürbar (konstanter haltbar) sein. Alles nur in der Theorie. Wieviel Tiller ich einstellen müsste, um eine Änderung tatsächlich spüren zu können, ist eine ganz andere Frage.
b_der_k_te hat geschrieben: ↑3. Dez 2020, 09:23
Grundsätzlich ja, eine Tillerverstellung verändert ja auch meistens die gemessene Standhöhe. […] Dies kann man auf zwei Arten einstellen. Dem Tiller aber genauso mittels Nockpunkthöhe. Lange Rede, kurzer Sinn: Weil beide Möglichkeiten das gleich Ziel beeinflussen, reicht es im Grunde nur eines davon (an das Andere) einzustellen.
Keine Sorge, ich hatte nicht vor, den Nockpunkt über den Tiller zu verstellen. Das heißt aber, wenn man den Tiller verstellt, sollte man anschließend den Nockpunkt nochmal überprüfen, weil es eine gegenseitige Abhängigkeit gibt. Gefragt habe ich, weil der “Händler meines Vertrauens” mir mal gesagt hat, dass ich den Nockpunkt erhöhen müsste, wenn ich den Tiller verringern würde. Aber so wie ich das sehe, wandert der Nockpunkt ja von selber hoch, wenn ich den Tiller verringere.
Grüße,
Andreas