Compound bei Olympia ab 2028

Fragen zu den Regelwerken der einzelnen Bogensportverbände
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DrJ
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Re: Compound bei Olympia ab 2028

Beitrag von DrJ »

Kitty hat geschrieben: 11. Jul 2022, 14:03
DrJ hat geschrieben: 11. Jul 2022, 13:11 Da CP in USA hauptsächlich Indoor geschossen wird.
Echt jetzt? Kann ich mir in den USA kaum vorstellen. Oder meinen die, dass es in den USA wesentlich mehr Indoor-Wettkampfe für Compound gibt?
Naja. Lancaster Classics und Vegas Shoot sind schon Zuschauer-, Sponsoren und Sportlermagneten. Ist also viel Geld unterwegs...
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mbf
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Re: Compound bei Olympia ab 2028

Beitrag von mbf »

Ja, und nach all dem -sorry- Geschiss, dass der Compound ohnehin schon auf 50 m und kumulative Finals umgestellt wurde, um ein Unterscheidungsmerkmal zu haben, kommt jetzt sowas.

Der Artikel der WA wiederspricht sich ja auch, auf der einen Seite werden Veranstaltungen im Freien, bei denen der CP erfolgreich ist, und dann geht's ansatzlos in die Halle.

Compound und Olympia, ja gerne, aber nicht so.

Aber wenn das Geld zählt und nicht der Sport, ja, das ist der olympische Gedanke.
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ullr
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Re: Compound bei Olympia ab 2028

Beitrag von ullr »

mbf hat geschrieben: 11. Jul 2022, 17:40 Ja, und nach all dem -sorry- Geschiss, dass der Compound ohnehin schon auf 50 m und kumulative Finals umgestellt wurde, um ein Unterscheidungsmerkmal zu haben, kommt jetzt sowas.

Der Artikel der WA wiederspricht sich ja auch, auf der einen Seite werden Veranstaltungen im Freien, bei denen der CP erfolgreich ist, und dann geht's ansatzlos in die Halle.

Compound und Olympia, ja gerne, aber nicht so.

Aber wenn das Geld zählt und nicht der Sport, ja, das ist der olympische Gedanke.
Just my five cents:
Gefühlsmäßig:
Die Schießsportdisziplinen (Außer Skeet und Trap) finden alle in geschlossenen Schießständen (Halle) statt. Da hat man den Compound einfach dazugeschoben. Es geht da nur um's Geld.
:D
Olympische Spiele interessieren mich schon sehr lange nicht mehr die Bohne... 8-)
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Re: Compound bei Olympia ab 2028

Beitrag von Radian »

Halle und Sommerspiele bei Olympia ist meiner Erinnerung nach nicht unbedingt ein Widerspruch (ich meine zumindest, dass z.B. Bahnradwettbewerbe nicht im Freien stattfanden, obwohl das wohl möglich wäre).
Aus Sicht der Veranstalter spricht m.E. nach dafür:
- Kein weiteres Stadion mit 50m plus Sicherheitsabstand hinter den Scheiben muss reserviert werden, anders als in der Leichtathletik kann man ja bei den Bogenwettbewerben das Stadion z.B. nicht auf den Läuferbahnen für andere Sportarten nutzen. So kann im Prinzip jedes große Hotel oder Kasino als Wettkampfstätte genutzt werden- s. Las Vegas. Los Angeles hatte meiner Erinnerung nach als Ausrichter der Spiele 1996 eine schwarze Null hinbekommen, ich denke, dass finanzielle Überlegungen auch für 2028 eine Rolle gespielt haben werden.
- In der Halle hat man Kunstlicht, man kann die Wettbewerbe also auch in die Abendstunden schieben, das entzerrt das Programm.
- Falls das jemals im Bogensport finanziell von Interesse sein sollte, ist die Fernsehübertragung mit Sicherheit auch technisch einfacher.
- Das ist jetzt polemisch: Viele freundliche Diktaturen in Asien und im Nahen Osten, die Großveranstaltungen für das IOC ohne Bürgerproteste sicherstellen, profitieren sicher davon, wenn Sportarten im Sommer in klimatisierten Einrichtungen stattfinden können - vielleicht bald "Olympics in Katar"?
Ich warte nur darauf, wann jemand auf die Idee kommt, die Recurvewettbewerbe könnten doch auch am einfachsten in einer Halle abgehalten werden?

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Re: Compound bei Olympia ab 2028

Beitrag von b_der_k_te »

Natürlich gibt es viele Sportarten die nur in geschlossenen Räumen ausgeübt werden.
Doch entspricht das wirklich der Mentalität von Bogenschütz*innen Tag ein Tag aus im Kunstlicht zu stehen, 18m auf und ab zu gehen und nur darauf zu warten/zu hoffen das die Gegner eine Neun schießen statt einer Zehn?

Oder ist es weitreichender? Z.B. weil die 720er Runde für Compound - und Feldbogenschießen für Recurve und Blankbogen - bei den Word Games abgehalten werden? Diese Spiele sind für Nicht-Olympische Disziplinen konzipiert, werden aber vom gleichen Olympischen Komitee organisiert. Jetzt gerade aktuell finden sie ausgerechnet in den USA/Alabama in Birmingham statt. https://twg2022.com/sports/archery/ (Florian hat da Brady im Goldfinale Feldschießen geschlagen.)
Wenn diese Compounddisziplin olympisch wird, würden die World Games andererseits eine Sportart quasi verlieren.
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Kitty
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Re: Compound bei Olympia ab 2028

Beitrag von Kitty »

b_der_k_te hat geschrieben: 13. Jul 2022, 09:53 Doch entspricht das wirklich der Mentalität von Bogenschütz*innen Tag ein Tag aus im Kunstlicht zu stehen, 18m auf und ab zu gehen [...]
Für einen Laien ist Bogenschießen ein Outdoorsport auf einer großen Wiese. Außerdem lieben es Laien, wenn Bogenschützen weit schießen und sie den Pfeil verfolgen können.
Ich als Bogenschützin finde es auch schöner draußen zu schießen (auf einer Wiese oder im Wald).
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ullr
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Re: Compound bei Olympia ab 2028

Beitrag von ullr »

Kitty hat geschrieben: 20. Jul 2022, 10:27
b_der_k_te hat geschrieben: 13. Jul 2022, 09:53 Doch entspricht das wirklich der Mentalität von Bogenschütz*innen Tag ein Tag aus im Kunstlicht zu stehen, 18m auf und ab zu gehen [...]
Für einen Laien ist Bogenschießen ein Outdoorsport auf einer großen Wiese. Außerdem lieben es Laien, wenn Bogenschützen weit schießen und sie den Pfeil verfolgen können.
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mark1968
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Re: Compound bei Olympia ab 2028

Beitrag von mark1968 »

ullr hat geschrieben: 20. Jul 2022, 12:11
Kitty hat geschrieben: 20. Jul 2022, 10:27
b_der_k_te hat geschrieben: 13. Jul 2022, 09:53 Doch entspricht das wirklich der Mentalität von Bogenschütz*innen Tag ein Tag aus im Kunstlicht zu stehen, 18m auf und ab zu gehen [...]
Für einen Laien ist Bogenschießen ein Outdoorsport auf einer großen Wiese. Außerdem lieben es Laien, wenn Bogenschützen weit schießen und sie den Pfeil verfolgen können.
Ich als Bogenschützin finde es auch schöner draußen zu schießen (auf einer Wiese oder im Wald).
Exaktemente. Nicht nur Laien... Auf 90m treffen. Den Sternen (1000,1100, 1200,1300) hinterherjagen... Besser als Golf. 8-)
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In Bezug auf Olympia 2028 bin ich auch der Meinung, dass es (nennen wir es mal) "seltsam" erscheint, den Compoundwettkampf in die Halle auf 18mtr zu verlegen. Gerade wo es ja nun die 50mtr als Wettbewerb schon lange gibt. Dass man irgendwann mal mehrheitlich von den 1440er Runden mit 90, 70, 50 und 30mtr (für die Damen von 70, 60, 50, 30mtr) weg- und zu den 72er Runden auf 70mtr übergegangen ist, kann ich nachvollziehen. Der zeitliche Bedarf ist/war bei der ehemaligen "großen FITA" einfach viel größer und da wurden früher die Wettbewerbe meistens auf 2 Tage verteilt. Bei den heutigen Starterzahlen, wenn man sich da alleine mal die LMs ansieht, wäre dies kaum machbar für die Veranstalter. Ich persönlich finde auch den Finalmodus einfach cool. Sicherlich waren früher (und sind heute auch noch) die "FITA-Sterne" ein toller Anreiz für Schützen, aber das Gefühl in einer solchen Finalarena zu stehen (wenn auch in meinem Fall nur als Trainer) ist schon cool. Ist ne tolle Atmosphäre. Und in jedem Fall auch für Laien (nach meiner Erfahrung) spannender anzuschauen.
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Kitty
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Re: Compound bei Olympia ab 2028

Beitrag von Kitty »

Bei den olympischen Spielen geht es ja vor allem darum, der Masse - meistens Laien - eine gute Unterhaltung zu bieten.
Ich bin da auch der Meinung, dass das Shoot-off spannender und nachvollziehbarer ist als, wenn alle Bogenschützen in Reih' und Glied stehen und Pfeile nach vorne schießen.

Die große FITA gibt es ja noch, wer Lust darauf hat z. B. bei Sterbeturnieren oder dem DBSV, sogar immer noch als Meisterschaftsprogramm. Das ganze findet aber auch fernab der Öffentlichkeit statt.
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Re: Compound bei Olympia ab 2028

Beitrag von FUH »

Genau genommen gibt es keine große FITA mehr noch gibt es Sterbeturniere. Die frühere "große FITA" heißt heute etwas sperrig "WA 1440-er Runde". Und weil sich das kaum einer merken will, ist der Begriff "große FITA" immernoch gängig. Genauso wie übrigens auch die "kleine FITA". Es gibt durchaus freie Turniere, bei denen die "WA 1440-er Runde" geschossen wird. Selten, weil die Vereine mit zwei "WA 720-er Runden" mehr Startgeld einnehmen können. Und es gehört schon lange nicht mehr zum Meisterschaftsprogramm. Schon zu FITA-Zeiten nicht mehr. Aber wenn ich mir so manche Schlange nach dem Turnier am Kampfrichtertisch anschaue, sind die WA-Sterne nach wie vor ein Anreiz, an solch einem Ganztagsturnier teilzunehmen. Gleiches trifft auch auf die WA Scheibennadeln zu.
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