Es geht mir ja wirklich um den tatsächlichen Ablauf von Vorbereitung und Schießen. Wie man sich körperliche Kondition antrainiert, ist ein anderer Fall, genauso wie das Ändern des Schießstiles aus irgendwelchen Gründen.
Praxis:
Wir haben einer jungen, schlanken, sportlichen Frau Bogenschießen beigebracht. Sie hat sich geistig und körperlich sehr geschickt angestellt. Nach der Ausbildung erhielt sie ihren Mietbogen, das war schon mal von der Masse des Bogens inklusive Monostabi ein Ding für sich. Für sie.
Nach ein paar Schwierigkeiten hat sie sich an das höhere Zuggewicht, die größere Masse des Bogens, das Verhalten der Waffe nach dem Schuß gewöhnt, sie kommt regelmäßig zum Training und wurde kurz darauf auf Klicker umgestellt:
10m unter intensiver Beobachtung, sehr viele Schüsse innerhalb von zwei Stunden, auf die harte Tour. Sie hat Konditionsprobleme bekommen, nach dieser Lehrstunde war sie Fix und Foxi.
Die nächste Trainingseinheit war 18m, Schießen auf den schwarzen Punkt der 50m KK-Gewehr Auflage, in einer Passe nur 3 Schuss, auch diese Einheit unter Beobachtung. Hier wendete die junge Frau jetzt das Vorbereiten auf den nächsten Schuss so an
wie von mir beschrieben. Und ja, die Treffbildgröße der drei Pfeile schrumpfte erheblich und die Treffer auf den schwarzen Punkt nahmen richtig zu. Keine Konditionsprobleme, nur Zufriedenheit mit dem Ergebnis.
Ich will -um Gottes Willen- nicht die Vorzüge des Konditionstrainings abwerten, aber hier geht es mir um die Vorbereitung auf den nächsten Schuss und das Einbinden dieses wichtigen Teils in das Training. Ich bin überzeugt davon, dass alleine das gedankliche Durchgehen des Schusses vor dem eigentlichen Schuss sehr viel Auswirkung auf die Konstanz und den Zeitablauf der Bewegungen hat.
Der nächste Schritt wird sein, diese gedankliche Beschäftigung in die Zeit zwischen Aufbau der Ausrüstung und Start des Trainings/Wettkampfes fest in den gesamten Ablauf einzubinden.
Gruß und klar doch,
"Gut Schuss!"
ullr