Die drei Kameras und der Rechner dazu sind passenderweise in einem Bogenkoffer eingebaut. Sie nennen ihre Erfindung RyngDyng und haben gleich mal die Firma Archery Analytics gegründet um es auch verkaufen zu können.
Grundsätzlich eine gute und was die Entwicklung anbelangt wirklich beeindruckende Sache. So ein Bildverarbeitungssystem hat leider auch seinen Preis. (In dem Fall ist es im Vergleich zu Systeme die für die Industrie verkauft werden sogar sehr günstig.)
Hier die Webseite: https://www.archery-analytics.com/de/
Im Video wird es vorgestellt.
Es ersetzt im Grunde die manuelle Eingabe der Treffer in eine App. Natürlich ergeben sich durch die elektronische Verarbeitung in einer Datenbank weiter reichende Möglichkeiten, insbesondere für Analysen. So sind hier bereits einige Dinge integriert worden. Und um die könnte man hier im Training/Coaching- Forum trefflich diskutieren.
Zum Beispiel wird - und das wird Christian erfreuen - eine (90%) Streuellipse aus den Trefferdaten erstellt. Die Anwendung unterstützt die Auswertung von Blankschafttests und auch vom Berger-Test...
Die Webseite gibt einiges an Informationen her.
Vor Allem der Leitfaden Tuning und Datenanalyse hat es in sich. Auf 35 Seiten ist einiges zu lesen die mich zum Nachdenken angeregt haben.
Im Kapitel 4 (Tuning) läßt sich vieles über das was im Bogensport unter "ausschießen" verstanden wird, mitnehmen.
Im Kapitel 5 (Schießfehler) und 6 gäbe es Ideen wie man evtl. einzelne Schießfehler über die Analyse indentifizieren könnte. Da würde ich gerne die Meinung von Schützen und Trainern hören ob das Zustimmung findet.
Aus technischer Sicht ist Kapitel 7 sagen wir mal "anregend".
- Im ersten Teil wird offenbar die Schußzeit über eine Formel abgeschätzt und als Frequenz (1,25 Schwingen) ausgedrückt. Die Formel habe ich noch nicht ganz durchblickt (die Terme unter den Wurzeln ergeben grob die Abschußgeschwindigkeit wobei die Energie des Bogens nur aus Zugkraft, Auszugslänge und Wirkungsgrad zusammen gesetzt wird und als bewegte Masse entsprechend nur mehr der Pfeil benötigt wird.)
Die so ermittelte "Frequenz" soll dann mit der Eigenschwingfrequenz des Pfeils verglichen werden.
Ein gefundenes Fressen für ullr. Doch würde mich wirklich brennend interessieren was Christian dazu (zur Methodenidee) zu sagen hat. - Dann kommt ein Beispiel für die Vergrößerung der Streuung bei langen Distanzen wenn de Pfeilgeschwindigkeit variiert. Aufschlußreich wie übergenau hier der Luftwiderstand betrachtet wird im Vergleich zur Frequenzberechnung zuvor.
- Schlußendlich eine Betrachtung des Dralls. Zuerst angenehm (und richtig) erklärt. Zum Nachdenken angeregt hat mich dann die Ausführung über ein mögliches Trudeln der Pfeile. Ich bin für mich noch nicht zu einem Ergebnis gekommen. Wie sind Eure Gedanken dazu?