Fitness – DSB, Oliver Haidn, …

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Abow
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Fitness der Vereinsschützen

Beitrag von Abow »

ullr hat geschrieben: 19. Okt 2020, 06:37 Danke für die Info und für den Link.
Nicht dafür, ist beides aus dem „ersten Link“,
mehr mit Blick auf die übrigen 27 Leser hier.
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Kitty
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Re: Fitness – DSB, Oliver Haidn, …

Beitrag von Kitty »

Zum Thema Fitness mit dem Theraband:

https://www.dsb.de/aktuelles/artikel/se ... frau-8401/
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ullr
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Re: Fitness – DSB, Oliver Haidn, …

Beitrag von ullr »

Kitty hat geschrieben: 3. Jan 2021, 18:10 Zum Thema Fitness mit dem Theraband:

https://www.dsb.de/aktuelles/artikel/se ... frau-8401/
Danke für den Link. Wir leihen bei Anfängerkursen jedem Anfänger für die Dauer des Kurses ein Theraband. Zwei Übungen sollen die Beginner jeden Tag ca 5min üben, vor dem Fernseher, wie auch immer... Eine Übung ist das Spannen des Bogens aus den Rückenmuskeln heraus, die zweite das Heben des ausgestreckten Armes gegen die Kraft des Therabandes, das unten mit dem Fuß gehalten wird. Die zweite Übung geht nicht vor dem Fernseher... 8-)
Ich merke bei der nächsten Trainingseinheit, ob sie ihre Hausaufgaben gemacht haben...
Gruß und klar doch,
"Gut Schuss!"
Christian
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newbie
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Re: Fitness – DSB, Oliver Haidn, …

Beitrag von newbie »

Wie besprochen die Aufarbeitung hier:
Ich nehme auch gerne die 2 Fragen auf die mich erreicht haben (per PN) da sie sowieso in die Antwort passen.

Ich nehme jetzt mal die Einzelaussagen von ULLR in dem LInk den er hier postet auf seine HP:

Bezogen auf die Physikalische Berechnung und Bewertung der Rechnung in Bezug auf die unterstellte menschliche / muskuläre Leistung:

Zuerst ist Ihre Berechnung der aufzuwendenden Arbeit unvollständig:
Zum einen muss die Sehne ausgezogen werden, weiterhin muss die Haltekraft die am Endpunkt aufgewendet wird auch eine Zeitlang aufrecht erhalten werden und zusätzlich muss die Gewichtskraft des Bogens (der ja angehoben ist) muskulär ausgeglichen werden.

Die weitere Zahlenfolge ist also von Beginn an falsch.

Weiterhin vergleichen Sie das Gehen (auf eine Sanddüne) mit der Arbeit in der Schulter. Hier vegleichen Sie zwar muskuläre Arbeit allerdings von 2 unterschiedlichen Muskelketten/Muskelregionen.
Unsere Beinmuskulatur (nehmen wir nur mal den Musculus quadriceps femoris und den Musculus gluteus maximus) sind vornehmlich große leistungsstarke Muskeln. Während die Oberkörpermuskulatur normalerweise (wenn kein extremes Training auf speziellen Regionen vorliegt) nicht annähernd diese Kraftwirkungen erreichen. - Hierzu einfach mal in eine Beinpresse setzen und schauen wie viel man da zu leisten im Stande ist und dann eine Übung wo die Rotatorenmanschatte der Schulter beteiligt ist. Der Unterschied dürfte recht groß ausfallen.

Oder um es mit dem Beispiel des anderen Posts zu benennen. Sie vergleichen 2 gleiche Formen - hier Muskeln, die aber wie gesgat völlig andere Kraftverhältnisse, Hebel etc. haben. Vergleichen wir 2 Verbrennungsmotoren mit ebenfalls unterschiedlichen Kennwerten. Einen Leopard 2 Panzer mit einem 1500 PS MOtor und einen Fiat Panda - die Aussage was für den einen locker leistbar ist also auch für den anderen locker leistbar ist hier genauso falsch.

Wissenschflich könnte ich es so sagen: Martin, Carl und Lehnertz (1993, S. 103) erachten die rein physikalische Dimension als unzureichend, um die konditionelle Fähigkeit Kraft vollständig zu erfassen. - hier auch online zu finden: https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q ... oqsW0YfASs

---

Des weiteren wird der Versuch unternommen über die verbrauchte Energie zwischen verschiedenen Tätigkeiten eine Schlussfolgerung zu belegen, dass Bogenschießen ja keinnen nennenswerten Kraftverbrauch besitzt. Auch hier Äpfel und Birnen verglichen. Und selbst wenn der Vergleich stimmen sollte - an einem Beispiel mal gezeigt, dass unser Körper leider etwas komplexer funktioniert als über den Kalorienverbrauch in einem Teil seiner System: Der Energieverbrauch bei gehen, laufen, joggen kann anhand der Faustformel (einzusehen zB hier: https://www.spitta-medizin.de/news/spor ... __151.html ) eine kcal pro gelaufenem Kilometer pro Kilogramm Körpergewicht.
Wäre jetzt die Einlassung von ULLR richtig wäre jemand der 42,195 Kilometer gehen kann auch in der Lage einen Marathon in der Spitzengruppe (=/+ 20 km/h) mitzuhalten, da er ja die gleiche Energie auf der Strecke verbrennt.

---

Warum ist es nicht dümlich Bogenschießen mit Kraftausdauer überein zu bringen:
Schauen wir uns an wir Kraftausdauer definiert wird: Kraftausdauer ist die Ermüdungswiderstandsfähigkeit bei lang andauernden oder sich wiederholenden Kraftleistungen.
Die wiederholenden Kraftleistungen haben wir beim Bogenschießen vorliegen.
Muskeln benötigen auch nicht wenige Sekunden (wie es ULLR unterstellt) um sich nach einer Belastung wieder erholen zu können und somit beim Bogenschießen bei jedem Pfeil frisch und fit zur Verfügung zu stehen, sondern sie brauchen länger.

Nach einem moderaten Kraftausdauertraining benötigt die Mukulatur schon mal muntere (bis) 48 Studen - je nachdem wie das Training ausgesehen hat. Auch hier das Beispiel aus dem Alltag - ich nehme iene Tätigkeit mit einer geringen einzelnen Kraftaufwendung - den Spaten in weiche Erde drücken (mit dem Fuß) - nachdem ich das einige Zeit gemacht habe) nach jdem Spatenstich hatte ich durchaus einige Zeit Pause um den Spaten neu zu setzen was zu trinken etc. - und trotzdem kann ich diese Tätigkeit nicht ewig ausführen, da die Muskeln irgendwann erschöpft sind.

Zu einer Frage per PN - wie kommt da die Maximalkraft ins Spiel.

Die Kraftausdauer definiert sich (einfach dargestellt) über die länge der Tätigkeit, die der Ermüdungswiederstand kein kritisches Niveau unterschreiten darf, sonst klappt die Tätigkeit nicht.
Wenn ich jetzt auf der x-Achse die Zeit abtrage habe ich einen Startpunkt auf der y-Achse der eine absinkende Linie zeigt (das Absinken ist die Muskelleistung die nach jeder Wiederholung leicht herabgesetzt wird). Die Anfangshöhe der Linie ist nichts anderes als die Maximalkraft - "So ergibt sich die direkte Abhängigkeit der Kraftausdauer von der Maximalkraft und dem Muskelstoffwechsel (s. Abb. 1)." (u.a. https://www.trainingsworld.com/training ... er-1277607) - ich hba jetzt meine Bücher nicht da - man kann das auch zB (eventuell auch über Brwoser findbar) bei Prof. Avery Faigenbaum (englisch) oder Prof. Urs Granacher (sucht mal nach BISp Projekt KINGS - da beleuchtet er aktuell noch die Kraftthemen) nachschauen.

Bestimmt hat die Maximalkraft hierbei einen Wert, dessen Überschreitung keinen sportlichen Gewinn mehr bringt. Jedoch sieht den die Sportpraxis oft zu gering. Hintergrund ist (das kennen wir alle) belaste ich einen Muskel zunehmend fängt er an zu zittern. Dies gescheiht durch eine sehr hohe Einbindung der Verfügbaren Myosin Aktin verbindungen. Bei geringen Belastungen können die in einer geringen Anzahl nacheinander sich abwechselnd die Aufgabe teilen und so sehr viel kontrollierter den Muskel steuern.
D.h. für die Koordinationsfähigkeit bei sportlichen Ausführungen ist es sehr wichtig, dass Muskeln so arbeiten, dass sie nur einen kleinen Teil ihres Könnens einsetzen.

----

Krafttraining versuat die Feinkoordination - auch eine Behauptung von ULLR die per PN nochmals an mich herangetragen wurde, wie ich dazu stehe:

Nun ich hab oben dargelegt warum es für die Koordination wichtig ist, einen angebracht starken Muskel zu haben - damit er nur wenig Anstrengung benötigt um so überhaupt feinmotorisch arbeiten zu önnen. Jetzt gibt es seit jeher die Behauptung (die leider auch nicht ausstirbt), dass Krafttraining die Koordination verschlechtert.

Hier mal ein paar Dinge die ich auf die schnelle via Google gefunden habe:
Aus der oben schon verlinkten Doktorarbeit:
Trotz unterschiedlicher Ansätze und Betrachtungsweisen herrscht in der trainings-wissenschaftlichen Literatur Einigkeit darüber, dass der Muskelquerschnitt die ent-scheidende Voraussetzung für die willkürlich erzielte Maximalkraft darstellt (Hoh-mann et al., 2014; Hollmann & Strüder, 2009; Plisk, 2008; Schnabel et al., 2005). Das Muskelfaserspektrum sowie die inter- und intramuskuläre Koordination werden als sekundär beeinflussende Merkmale klassifiziert. Weiter werden Muskelstruktur (Fiederungswinkel), die Muskelvordehnung sowie der Vorbereitungszustand zu den beeinflussenden internen Faktoren gezählt. Externe Einflussgrößen sind bei-spielsweise die Umgebungstemperatur oder die Motivation durch äußere Umstände (Sargeant, 1987; Schnabel et al., 2005).
Äquivalent zu den leistungsbestimmenden Faktoren kann das Maximalkrafttraining in zwei Hauptgruppen und die damit verbundenen Trainingswirkungen gegliedert werden (s. Tab. 4). Obwohl mit dem Begriff Maximalkrafttraining vielmals ein dem
Allgemeine theoretische Grundlagen
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Leistungssport zugeordnetes intramuskuläres Koordinationstraining (IK) mit höchsten Intensitäten und geringer Wiederholungszahl verknüpft ist (MK II), besitzt die Erhöhung des Muskelquerschnittes global betrachtet das größte Einflusspoten-tial zur Steigerung der Maximalkraft (MK I).

Hier wird der Zusammenhang zwischen inter und intramuskulärer Koordination dargestellt - als neuronale Anpassung wird es hier dargestellt:
https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q ... 0140jKFZ1R

und in folgendem Artikel sieht man, dass diese Überlegungen nicht gerade neu sind (die gemeinte Einzelquelle darin ist aus dem Jahr 1989).
Abschnitt: Inter- und intramuskuläre Koordination
https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q ... zCL7JIYn6X



Klar, darf ich jetzt kein erschöpfendes Maximalkrafttraining unmittelbar vor einem Wettkampf machen - sonst sind meine Muskeln noch ermüdet und ich habe tatsächlich einbußen. Aber ein kontrolliertes Maximalkrafttraining in den Wettkampfpausen und ein erhaltendes Kraftausdauertraining während der Wettkmapfzeit ist absolut sinnvoll.



----

Auf den Aspekt:
"Ziehen" tut der Athlet schon mal garnicht. Er spannt den Bogen indem sich seine Oberarme durch die Aktivität der Rückenmuskeln um die Schultergelenke "dreht" Das zumindest sind ganz einfache mechanische Dinge, die sollte ein Bundestrainer schon richtig schildern. Kilogramm ist eine "Massenangabe" genauso wie "Pounds". Eine Kraft wird seid weit über fuffzig Jahren in Newton angegeben. Es ist die Endhaltekraft, die Haidn angibt, und nicht die beim Spannen hineingesteckte Energie. Haidn muss das eigentlich alles wissen. Wenn er zu faul oder sonst nicht fähig ist, dass seinen Trainern zu vermitteln, tun mir die Trainer leid.

Das dürfen Sie ind er Physik gerne so definieren wenn sie wollen. Sämtliche Bewegungen die über die Schulter ziehen - haben dort eine Rotation. Daher heißt das Geflecht von Muskeln um die Schulter auch Rotatorenmanschette.
Jedoch jemanden als dämlich zu bezeichnen der dies als ziehen bezeichnet - nunja - finde ich grotst an der Realität vorbei - denn im Sprachgebracuh rotiert niemand etwas zu sich sondern zieht es an sich - oder als weiteres Beispiel: Sie rotieren auch keinen Wasser hoch, sondern Sie heben ihn hoch.

Die sprachliche – gestalterische Umsetzung der Anweisung: >Rotieren sie einen Kasten Wasser auf der Ordinatenachse ins Positive.< – würde ich zu gerne nächsten Samstag im Einkaufszentrum ausprobieren. Mir düngt es gäbe reichlich zu lachen.


so genug getippt an diesem Punkt.
Ich hoffe die Fragesteller die mich per PN angeschrieben haben sind zufrieden mit den Antworten - asonsten gerne dann hier oder per PN für Rückfragen.

p.s. da ich wieder am Tablet getippt habe und dies deutlich weniger übersichtlich ist wie am PC bitte ich Schreibfehler etc. zu verzeihen.
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ullr
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Re: Fitness – DSB, Oliver Haidn, …

Beitrag von ullr »

newbie hat geschrieben: 15. Apr 2021, 10:55 ...
Auf den Aspekt:
Ziat ullr:
"Ziehen" tut der Athlet schon mal garnicht. Er spannt den Bogen indem sich seine Oberarme durch die Aktivität der Rückenmuskeln um die Schultergelenke "dreht" Das zumindest sind ganz einfache mechanische Dinge, die sollte ein Bundestrainer schon richtig schildern. Kilogramm ist eine "Massenangabe" genauso wie "Pounds". Eine Kraft wird seid weit über fuffzig Jahren in Newton angegeben. Es ist die Endhaltekraft, die Haidn angibt, und nicht die beim Spannen hineingesteckte Energie. Haidn muss das eigentlich alles wissen. Wenn er zu faul oder sonst nicht fähig ist, dass seinen Trainern zu vermitteln, tun mir die Trainer leid.
Das dürfen Sie ind er Physik gerne so definieren wenn sie wollen. Sämtliche Bewegungen die über die Schulter ziehen - haben dort eine Rotation. Daher heißt das Geflecht von Muskeln um die Schulter auch Rotatorenmanschette.
Nicht wie ich es will, sondern wie es klare Regeln in Logik, Mathematik und Physik vorgeben. Ich empfehle, den Bewegungsablauf beim Spannen des Bogens zu studieren. Genügend Material steht auf meiner Website zur Verfügung. Aber für sog. "Newbies" nocheimal kurz die Erklärung, wehalb ist auf physikalisch eindeutigen Bezeichnungen bestehe.
Der Ausdruck "Ziehen" bewirkt im Bogensport immer die Bewegung, den Bizeps zu benutzen, dann zieht die Hand. Das ist nicht so sehr zielführend im Bezug auf Bogenschießen. "Spannen" bedeutet, die Oberarme um die Schultergelenke zu drehen.
Spannen des Bogens I
und
Spannen des Bogens II
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NichtMehrDa01

Re: Fitness – DSB, Oliver Haidn, …

Beitrag von NichtMehrDa01 »

newbie hat geschrieben: 15. Apr 2021, 10:55 Bei geringen Belastungen können die in einer geringen Anzahl nacheinander sich abwechselnd die Aufgabe teilen und so sehr viel kontrollierter den Muskel steuern. D.h. für die Koordinationsfähigkeit bei sportlichen Ausführungen ist es sehr wichtig, dass Muskeln so arbeiten, dass sie nur einen kleinen Teil ihres Könnens einsetzen.
Mal für den Rest von uns… Die Belastung ist ja beim Bogensport durch das sog. Auszugsgewicht definiert und für einen bestimmten Schützen immer gleich. Darf ich dich dann so verstehen, dass ich davon profitieren würde, meine Maximalkraft (durch Training) so zu steigern, dass meine Muskulatur bei der Ausübung des Sports zu einem geringeren Anteil ihrer Maximalkraft beansprucht wird? Also z.B. nur 30% statt 35%. Und da meine Muskulatur dann nur noch “untertourig” belastet wird, würden sich meine koordinativen/motorischen Fähigkeiten verbessern? Bei geringerer relativer Belastung müsste sich dann ja auch meine Ausdauer verbessern. Das würde bedeuten, dass Krafttraining sinnvoll wäre.

Grüße,
Andreas
b_der_k_te
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Re: Fitness – DSB, Oliver Haidn, …

Beitrag von b_der_k_te »

Das würde bedeuten, dass Krafttraining sinnvoll wäre.
Wenn ich da einhaken darf... Natürlich heißt es das.
Du tust Dir mit einem Bogen der halb so stark ist wie Dein Aktueller ja auch leichter.
Die Frage ist eher, wie darf man sich "Krafttraining" für Bogenschützen vorstellen.
Ein Marathonläufer schleppt auch keine dicken Muckis rum weil sie ihn schlicht und ergreifend behindern würden. Man sollte das Krafttraining ja auch nicht so schnell steigern das es zu körperlichen Schäden kommt.
Kraftaufbau funktioniert nicht bis ins Unermessliche. Irgendwo hat man sein Plateau erreicht und dann ist es eben fraglich ob man sich damit nicht selbst behindert.
Und wenn man dann sich eine Kraftreserve aufgebaut hat ist es die entscheidende Frage ob man diese Reserve auch halten kann. Deshalb gibt es Trainingspläne, deshalb gibt es sogenannte Periodisierungen im Trainingsplan. Und das unterscheidet dann die Sportler in diejenigen die das täglich machen (müssen) und diejenigen die das nach dem Brotberuf in der Freizeit ein paar mal in der Woche oder Monat machen.
NichtMehrDa01

Re: Fitness – DSB, Oliver Haidn, …

Beitrag von NichtMehrDa01 »

b_der_k_te hat geschrieben: 15. Apr 2021, 17:55 Die Frage ist eher, wie darf man sich "Krafttraining" für Bogenschützen vorstellen.
Das "wie" wäre dann auch schon meine nächste Frage gewesen. ;) Ich trainiere eigentlich relativ häufig, aber nicht besonders hart oder lange. Ein Kraftsportler würde das wahrscheinlich als aufwärmen bezeichnen :lol:

Schaden tut es bestimmt nicht, aber die Frage ist, wie man das Training möglichst effizient gestalten kann. Von den Hobbyschützen hat sicherlich kaum einer einen Trainingsplan an der Wand kleben. Und vom inneren Schweinehund einmal abgesehen, ist auch die verfügbare Zeit ein Faktor.

Wenn ich also 4-5 Mal pro Woche 15 Minuten investieren möchte, worin investiere ich sie dann am besten? Auswahl gibt es ja genug: Kraft, Ausdauer, Beweglichkeit, Propriozeption, Mentaltraining... Machen 15 Minuten überhaupt schon Sinn?

Grüße,
Andreas
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ullr
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Re: Fitness – DSB, Oliver Haidn, …

Beitrag von ullr »

newbie hat geschrieben: 15. Apr 2021, 10:55 Wie besprochen die Aufarbeitung hier:
Ich nehme auch gerne die 2 Fragen auf die mich erreicht haben (per PN) da sie sowieso in die Antwort passen.

Ich nehme jetzt mal die Einzelaussagen von ULLR in dem LInk den er hier postet auf seine HP:

Bezogen auf die Physikalische Berechnung und Bewertung der Rechnung in Bezug auf die unterstellte menschliche / muskuläre Leistung:

Zuerst ist Ihre Berechnung der aufzuwendenden Arbeit unvollständig:
Zum einen muss die Sehne ausgezogen werden, weiterhin muss die Haltekraft die am Endpunkt aufgewendet wird auch eine Zeitlang aufrecht erhalten werden und zusätzlich muss die Gewichtskraft des Bogens (der ja angehoben ist) muskulär ausgeglichen werden.
...
Falsch. Der Bogen wird gespannt, am Endes des Auszuges löst der Schütze. Die in den Bogen hineingebrachte Federenergie beschleunigt den Pfeil. Versucht der Schütze am Ende die Endhaltekraft -aus welchen Gründen auch immer- nur konstant zu halten, bildet sich der Muskeltremor. Gegenüber dieser aufzubringenden Energie sind alle anderen vernachlässigbar klein. Beispiel: Heben des Bogen, (ca 4kg) um 1m ergibt 4Nm.
Weiterhin vergleichen Sie das Gehen (auf eine Sanddüne) mit der Arbeit in der Schulter. Hier vegleichen Sie zwar muskuläre Arbeit allerdings von 2 unterschiedlichen Muskelketten/Muskelregionen.
Falsch. Ich vergleiche die geleistet mechanische Energie die ein Schütze, der 500 Pfeile geschossen hat, mit der Energie die er aufbringen muss, um seinen olympischen Körper (80kg) auf die Höhe der Sanddüne in Meppen (38m) zu heben. Diese beiden Energiemengen sind gleich.
Oder um es mit dem Beispiel des anderen Posts zu benennen. Sie vergleichen 2 gleiche Formen - hier Muskeln, die aber wie gesgat völlig andere Kraftverhältnisse, Hebel etc. haben.
Falsch. Ich vergleiche Energiemengen, die aufgewendet werden müssen.
Wissenschflich könnte ich es so sagen: Martin, Carl und Lehnertz (1993, S. 103) erachten die rein physikalische Dimension als unzureichend, um die konditionelle Fähigkeit Kraft vollständig zu erfassen.
Ich konnte in dieser philosophischen Doktorarbeit keinen Hinweis auf Kraftausdauer bzw Geschicklichkeitssportarten finden.
Des weiteren wird der Versuch unternommen über die verbrauchte Energie zwischen verschiedenen Tätigkeiten eine Schlussfolgerung zu belegen, dass Bogenschießen ja keinnen nennenswerten Kraftverbrauch besitzt.
Falsch. Ich vertrete die These, dass die psychische Ermüdung nach einem Schießwettbewerb (vollkommen egal, ob Bogen, Pistole oder Gewehr) weit größer ist als die physische.
Wäre jetzt die Einlassung von ULLR richtig wäre jemand der 42,195 Kilometer gehen kann auch in der Lage einen Marathon in der Spitzengruppe (=/+ 20 km/h) mitzuhalten, da er ja die gleiche Energie auf der Strecke verbrennt.
Falsch. Auf diese primitive Unterstellung eine primitive Antwort: Da gibt es den feinen Unterschied zwischen Energie und Leistung
Schauen wir uns an wir Kraftausdauer definiert wird: Kraftausdauer ist die Ermüdungswiderstandsfähigkeit bei lang andauernden oder sich wiederholenden Kraftleistungen.
Die wiederholenden Kraftleistungen haben wir beim Bogenschießen vorliegen.
Das letztere ist falsch. Erstens ist nicht die Kraft ausschlaggebend, sondern der geübte gleichmäßige Bewegungsablauf. Zweitens ist die Anthropometrie und die mentale Verfassung maßgebend, ob jemand ein Spitzenbogenschütze/in wird. Die Körperkraft spielt nur ein sehr untergeordnete Rolle, heute noch viel weniger als vor 45 Jahren. Ich kann aufgrund meiner Modelle Kinegramme erstellen und qualifiziert beraten, welche Stellung für den Betreffenden am günstigsten ist.
Den Rest dieses Posts von Newbie erspar ich mir, die Kopien haben keinen Bezug auf Schießsport, sie sind wertlos, dazu ist mir meine Zeit zu schade.
ullr
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Re: Fitness – DSB, Oliver Haidn, …

Beitrag von ullr »

NichtMehrDa01 hat geschrieben: 15. Apr 2021, 18:49
b_der_k_te hat geschrieben: 15. Apr 2021, 17:55 Die Frage ist eher, wie darf man sich "Krafttraining" für Bogenschützen vorstellen.
Das "wie" wäre dann auch schon meine nächste Frage gewesen. ;) Ich trainiere eigentlich relativ häufig, aber nicht besonders hart oder lange. Ein Kraftsportler würde das wahrscheinlich als aufwärmen bezeichnen :lol:

Schaden tut es bestimmt nicht, aber die Frage ist, wie man das Training möglichst effizient gestalten kann. Von den Hobbyschützen hat sicherlich kaum einer einen Trainingsplan an der Wand kleben. Und vom inneren Schweinehund einmal abgesehen, ist auch die verfügbare Zeit ein Faktor.

Wenn ich also 4-5 Mal pro Woche 15 Minuten investieren möchte, worin investiere ich sie dann am besten? Auswahl gibt es ja genug: Kraft, Ausdauer, Beweglichkeit, Propriozeption, Mentaltraining... Machen 15 Minuten überhaupt schon Sinn?

Grüße,
Andreas
Probier's mal mit mentalen Training:
Vorschlag: Du schreibst Dir die einzelnen Phasen des Schusses auf, den Du für ideal hälst. Daraus holst Du dir die zehn wichtigsten Punkte heraus und formulierst sie relativ kurz und treffend.
Jetzt besorgst Du Dir ein kurzes Buch über "Autogenes Training" Das kann man relativ leicht lernen, aber am besten geht es in einer Gruppe unter der Leitung einer Physiotherapeutin.
Jetzt kannst Du Dich schnell und einfach in die Ruhephase versetzen. In der Ruhephase schießt Du jetzt nur mental, nach deinem festgelegten Schema. 10 oder 20 mentale Schüsse. Dann weckst Du Dich selber auf. Wenn Du das kannst, dann kannst Du dieses Verfahren benutzen, um Dich vor dem Wettkampf vorzubereiten, Dich ruhigstellen. Das geht alles nicht von jetzt auf gleich, aber wenn man entschlossen ist wird man bald den Fortschritt spüren. Dieses Verfahren kann man sogar an der Schießlinie durchführen.
Gruß und klar doch,
"Gut Schuss!"
Christian
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