Fitness – DSB, Oliver Haidn, …

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ullr
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Re: Training – DSB, Oliver Haidn, …

Beitrag von ullr »

Abow hat geschrieben: 16. Apr 2021, 18:05 .
Zu Trainingsmöglichkeiten in der Praxis mit Oliver Haidn und dessen Schützling:
DSB Webseminar https://youtu.be/CZ9BqmtzGg0
Dankeschön für den Link. Ich habe die zwei Stunden nicht vollständig gesehen, sondern bin "gesprungen". Mein Eindruck ist, dass es ziemlich vernünftig ist, jedenfalls viel besser als eine ganze Menge von Informationen die vom DSB und von zertifizierten Trainern bis jetzt kamen.
Auf meine Einstellung bezogen bräuchte ich nicht viel zu ändern, ich bin der Meinung, dass ich einem Anfänger besser helfe, wenn ich auf allgemein verfügbare Verfahren hinweise, mit denen er sich selber unter Beratung sein ideomotorisches Training aufbauen kann. Ich persönlich werde bei dem Ausdruck "autogenes Training" bleiben. Einen wichtigen Punkt hat Haidn in meinen Augen nicht behandelt. Das sog. Kraftdreieck ist eben nicht allgemein möglich, sondern hängt von den individuellen Abmessungen des Körperbaues ab. Das ist wichtig zu wissen, damit man fortgeschrittene Anfänger bzw Schützen/Innen die ehrgeizig mehr erreichen wollen, richtig beraten kann Ich habe es mit Kinegrammdiagrammen gemacht, es hat sich herausgestellt, dass die Unterschiede sehr deutlich sein können. Deshalb ist der Hinweis auf ein Kraft"dreieck" der sehr allgemeingültig klingt, nicht richtig. Die "Kraft"übungen halte ich für überflüssig. Deutlich besser ist es, mit geringen Endhaltekräften zu beginnen und nach und nach mit Austausch der Wurfarme zu höheren Endhaltekräften aufsteigt. Mit den heutigen verfügbaren Pfeil- und Wurfarmtypen sind aber hohe Endhaltekräfte auch für ambitionierte Schützen/Innen nicht mehr notwendig. Das ist im großen und Ganzen das einzige, was an diesem Video fachlich zu bemängeln ist. Es ist allerdings für meine Begriffe viel zu langatmig aufgebaut...
Gruß und klar doch,
"Gut Schuss!"
Christian
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Re: Training – DSB, Oliver Haidn, …

Beitrag von NichtMehrDa01 »

Abow hat geschrieben: 16. Apr 2021, 18:05 .
Zu Trainingsmöglichkeiten in der Praxis mit Oliver Haidn und dessen Schützling:
DSB Webseminar https://youtu.be/CZ9BqmtzGg0
Cool! Vielen Dank!
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mark1968
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Re: Fitness – DSB, Oliver Haidn, …

Beitrag von mark1968 »

ullr hat geschrieben: 16. Apr 2021, 09:49
b_der_k_te hat geschrieben: 16. Apr 2021, 08:44
ullr hat geschrieben: 15. Apr 2021, 20:51 Vorschlag: Du schreibst Dir die einzelnen Phasen des Schusses auf, den Du für ideal hälst. Daraus holst Du dir die zehn wichtigsten Punkte heraus und formulierst sie relativ kurz und treffend.
Das ist genau das was Haidn kürzlich in einem Video vorgestellt hat und wie der deutsche Nationalkader danach traininert. Hat ja auch einen eigenen Begriff: Ideomotorisches Training.
Die gehen da aber mit der Zeit und schreiben es sich nicht mehr auf sondern sprechen es auf ihr Smartphone auf. Sowohl in einer langen als auch in einer sehr kurzen Form.
So können es sich die Schützen theoretisch vor dem Schlafengehen, nach dem Aufwachen, beim Zähneputzen, also jederzeit anhören und in Erinnerung rufen. Natürlich auch im Training vor jedem Schuß.
...
Lach. :D Dafür benutze ich noch den alten Ausdruck: "Autogenes Training"
Das ist eine gute Idee. Nur, der Schütze/In. sollte sein ganz individuelles Meditationsgebet sich selber bilden. Es gibt erstklassige Untersuchungen im Magnetresonanztomographen, die beweisen, dass das reine "Denken" direkt auf die entsprechenden Muskeln wirkt.
Gruß und klar doch,
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Hallo Männers,

da mag ich mich, da es ja dann "a bisserl" in meinen Bereich reingeht, dazu mal äußern. :D
Visualisierung, Ideomotorisches Training, autogenes Training... 3 Dinge, die gerne für Ein und das Selbe benannt werden, aber sich dennoch etwas voneinander unterscheiden. Beim autogenen Training geht es primär um die geistige (und auch körperliche) ENTspannung, die man erreichen möchte. Das heißt, man versucht die geistige Aktivität zu minimieren, wodurch das (innere) Gefühl der Entspannung erreicht werden soll. Beim Visualisieren stellt man sich einen Bewegungsablauf bewusst (aber passiv) vor und beobachtet ihn lediglich. Beim Ideomotorischen Training kommt zu der Bewegungsvorstellung noch das Empfinden/Nachfühlen der sich vorgestellten Bewegung hinzu, die (im Idealfall) unbewusst verursacht wurde. Also ist das autogene Training eher gegensätzlich im Vergleich zu Visualisierung und Ideomotorischem Training.

NichtMehrDa01 hat geschrieben: 16. Apr 2021, 10:51 Ich finde das Thema super spannend und habe mich da auch schon ein kleinwenig eingelesen. Ich frage mich allerdings auch welche Art von Training zu welchem Zeitpunkt (in der Entwicklung eines Schützen) sinnvoll ist. Ich würde annehmen, dass man nicht unbedingt mit mentalem Training beginnt, sondern den Fokus zunächst auf die technische und physische Entwicklung setzt.

Dann allerdings habe ich auch gelesen, dass die Spiegelneuronen bereits bei der Betrachtung von Bildern aktiviert werden. Und das müssen nicht zwingend die eigenen Aufnahmen sein. So gesehen mache ich ja bereits eine Art von Mentaltraining, wenn ich mir den Worldcup auf YouTube anschaue....
Im Grunde fangen wir mit mentalem Training da an, wo wir eine neue Bewegung erlernen wollen. Hier spricht man halt noch nicht vom klassischen Mentaltraining, was ja im Grundsatz bedeutet: "Das sich Vorstellen eines sportlichen Bewegungsablaufes ohne diesen physisch auszuführen". Dies sind aber bereits Bereiche, die ich in meinem Workshops mit anführe, weil sie eben das Gehirn betreffen und Teil der Sportpsychologie sind. Konditionierung und LTP (Langzeitpotenzierung) beginnt von Anfang an.
Und ja, es ist richtig, dass wir bereits durch das Beobachten, mental trainieren. Es ist inzwischen nachgewiesen, dass die sog. Spiegelneuronen zwar an einer anderen Stelle im Gehirn aktiv werden als die Gehirnzellen, die dann für die "echte" Ausführung verantwortlich sind, aber der "Adressat" (in den Muskeln) ist der Selbe.
Aber auch andere "Mentalübungen" sollten schon, meiner Meinung nach, von Anfang an mit einstudiert/trainiert werden. Die in meinen Augen wichtige mentale Vorbereitung/Nacharbeitung im Training/Wettkampf durch Atementspannung/autogenes Training gehört genau so zum Alltag, wie das technische Training auch. Durch einfach erlernbare Atementspannungsübungen bekomme ich meine Schützen in einen fokussierten Modus bei jedem Training und bei jedem Turnier und kann mir (fast) sicher sein, dass er ablenkende Gedanken an Außersportliches ausblenden kann.

Was ich immer gerne noch anführe: Man sollte als Trainer (und natürlich auch als Schütze) immer bedenken, dass das ideomotorische Training, Visualisieren und andere Arten des sich-Vorstellen eines Bewegungsablaufes eine mentale Arbeit ist. Wer sich also in einer Trainingseinheit dieser Übung 1Arrow-3Shots 10x widmet, sollte wissen, dass die mentale Arbeit 30x geleistet wurde.
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Re: Fitness – DSB, Oliver Haidn, …

Beitrag von NichtMehrDa01 »

Ich finde es wirklich extrem cool, dass hier so viele unterschiedliche Disziplinen vertreten sind, die bereit sind ihr Wissen zu teilen. Ganz klar bestes Forum. Vielen Dank!

Grüße,
Andreas
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ullr
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Re: Fitness – DSB, Oliver Haidn, …

Beitrag von ullr »

mark1968 hat geschrieben: 17. Apr 2021, 08:23
ullr hat geschrieben: 16. Apr 2021, 09:49
b_der_k_te hat geschrieben: 16. Apr 2021, 08:44
Das ist genau das was Haidn kürzlich in einem Video vorgestellt hat und wie der deutsche Nationalkader danach traininert. Hat ja auch einen eigenen Begriff: Ideomotorisches Training.
Die gehen da aber mit der Zeit und schreiben es sich nicht mehr auf sondern sprechen es auf ihr Smartphone auf. Sowohl in einer langen als auch in einer sehr kurzen Form.
So können es sich die Schützen theoretisch vor dem Schlafengehen, nach dem Aufwachen, beim Zähneputzen, also jederzeit anhören und in Erinnerung rufen. Natürlich auch im Training vor jedem Schuß.
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Lach. :D Dafür benutze ich noch den alten Ausdruck: "Autogenes Training"
Das ist eine gute Idee. Nur, der Schütze/In. sollte sein ganz individuelles Meditationsgebet sich selber bilden. Es gibt erstklassige Untersuchungen im Magnetresonanztomographen, die beweisen, dass das reine "Denken" direkt auf die entsprechenden Muskeln wirkt.
Gruß und klar doch,
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Hallo Männers,

da mag ich mich, da es ja dann "a bisserl" in meinen Bereich reingeht, dazu mal äußern. :D
Visualisierung, Ideomotorisches Training, autogenes Training... 3 Dinge, die gerne für Ein und das Selbe benannt werden, aber sich dennoch etwas voneinander unterscheiden. Beim autogenen Training geht es primär um die geistige (und auch körperliche) ENTspannung, die man erreichen möchte. Das heißt, man versucht die geistige Aktivität zu minimieren, wodurch das (innere) Gefühl der Entspannung erreicht werden soll. Beim Visualisieren stellt man sich einen Bewegungsablauf bewusst (aber passiv) vor und beobachtet ihn lediglich. Beim Ideomotorischen Training kommt zu der Bewegungsvorstellung noch das Empfinden/Nachfühlen der sich vorgestellten Bewegung hinzu, die (im Idealfall) unbewusst verursacht wurde. Also ist das autogene Training eher gegensätzlich im Vergleich zu Visualisierung und Ideomotorischem Training.
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Hallo, Markus, das ist eine superschöne Überraschung, dass Du Dich hier wieder blicken läßt!!!!
Das mag sein, dass ich da die verkehrten Fachausdrücke verwende/verwendet habe. Ich rede ja bei diesem Aspekt und diesem speziellen Thema tatsächlich nur und nur aus meiner eigenen Erfahrung, die ich bei der praktischen Ausbildung von Anfängern gesammelt habe. Meine Frau und ich haben von 2010 bis 2020, (ja auch imCoronajahr haben wir 5 Kurse durchgezogen, unter allen Einschränkungen und Auflagen.) insgesamt 50 Kurse zu je 6 Teilnehmern durchgeführt. Insgesamt werden es über 250 Kursteilnehmer gewesen sein. Der Ausbildungsplan basierte im Wesentlichen aus den Inhalten, die in meiner Website veröffentlich sind, und die ich auch hier vertrete. Und egal, wie Du es nennst, aber das geistige Training, das ideometrische Training, habe ich für die Anwendung auf fortgeschrittene Anfänger auf den Grundlagen des autogenen Trainings entwickelt und angewendet. Es hat gut geklappt, auch bei der weiteren Betreung, wenn die Teilnehmer zu uns in den Verein gekommen sind. Mir ist es leider nicht geglückt, diese Methoden an Nachfolger/Innen weiterzugeben, ich hatte kein Glück jemanden aus dem Verein zu finden, der auf dieser Basis hospitiert und so praktisch gelernt hätte, wie man es anderen beibringt.
Die Diskussionen und Gespräche mit Dir waren übrigens eine extrem große Hilfe.
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Re: Fitness – DSB, Oliver Haidn, …

Beitrag von mark1968 »

ullr hat geschrieben: 17. Apr 2021, 19:31
Hallo, Markus, das ist eine superschöne Überaschung, dass Du Dich hier wieder blicken läßt!!!!
Das mag sein, dass ich da die verkehrten Fachausdrücke verwende/verwendet habe. Ich rede ja bei diesem Aspekt und diesem speziellen Thema tatsächlich nur und nur aus meiner eigenen Erfahrung, die ich bei der praktischen Ausbildung von Anfängern gesammelt habe. Meine Frau und ich haben von 2010 bis 2020, (ja auch imCoronajahr haben wir 5 Kurse durchgezogen, unter allen Einschränkungen und Auflagen.) insgesamt 50 Kurse zu je 6 Teilnehmern durchgeführt. Insgesamt werden es über 250 Kursteilnehmer gewesen sein. Der Ausbildungsplan basierte im Wesentlichen aus den Inhalten, die in meiner Website veröffentlich sind, und die ich auch hier vertrete. Und egal, wie Du es nennst, aber das geistige Training, das ideometrische Training, habe ich für die Anwendung auf fortgeschrittene Anfänger auf den Grundlagen des autogenen Trainings entwickelt und angewendet. Es hat gut geklappt, auch bei der weiteren Betreung, wenn die Teilnehmer zu uns in den Verein gekommen sind. Mir ist es leider nicht geglückt, diese Methoden an Nachfolger/Innen weiterzugeben, ich hatte kein Glück jemanden aus dem Verein zu finden, der auf dieser Basis hospitiert und so praktisch gelernt hätte, wie man es anderen beibringt.
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Hallo Christian,

dank Corona bin ich arbeitstechnisch ziemlich stark beansprucht. Aber ich versuche mir immer mal Zeit zu nehmen auch hier reinzuschauen. :) Wenn ich Begrifflichkeiten mal, sofern sie denn nach meinem Wissenstand da sind, korrigiere, so ist da eh nie böse oder persönlich gemeint und recht wertfrei. :)
Viele Dinge haben sich einfach in unserem Sprachgebrauch (anders/ähnlich) verfestigt. Kein großes Problem, solange man den selbsen Inhalt damit meint.
Ich weiß, dass es schwer ist, gut ausgebildete Trainer zu finden und wenn sie dann noch den eigenen Weg, der sich bewährt hat, verfolgen sollen, ist das dann eher eine schier unlösbare Aufgabe. Da hat halt jeder so sein eigenes "Erfolgsrezept". Das ist ok, solange das "Rezept" auch von "Erfolg" gekrönt ist. ;)

Liebe Grüße
der Markus
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Re: Fitness – DSB, Oliver Haidn, …

Beitrag von Abow »

NichtMehrDa01 hat geschrieben: 17. Apr 2021, 12:32 Ich finde es wirklich extrem cool, dass hier so viele unterschiedliche Disziplinen vertreten sind, …
Noch mehr „Disziplin“ würde ich begrüßen. Frei nach Jonathan Vetter: Mir macht Bogenschießen Spaß, …
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Re: Fitness – DSB, Oliver Haidn, …

Beitrag von NichtMehrDa01 »

Abow hat geschrieben: 18. Apr 2021, 11:50
NichtMehrDa01 hat geschrieben: 17. Apr 2021, 12:32 Ich finde es wirklich extrem cool, dass hier so viele unterschiedliche Disziplinen vertreten sind, …
Noch mehr „Disziplin“ würde ich begrüßen. Frei nach Jonathan Vetter: Mir macht Bogenschießen Spaß, …
Jau, der war gut. :lol: Da bin ich ganz bei dir.
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Re: Fitness – DSB, Oliver Haidn, …

Beitrag von Abow »

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DSB Talk – Bogensport
mit Oliver Haidn, Bundestrainer Bogen
und Maximilian Weckmüller, Perspektivkader Bogen

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https://youtu.be/5S1MiOjSl4I
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Beitrag von Abow »

Konkurrenz zum Theraband?
Download: https://www.dsb.de/fileadmin/DSB.DE/PDF ... bungen.pdf
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