Kontrolle des Visierbildes
Verfasst: 18. Apr 2021, 09:41
Ich möchte mal den Ansatz eines wichtigen Ausbildungszieles hier durchdiskutieren.
Das Visieren.
Wie bringe ich es einem Anfänger bei?
Ich erkläre ihm das Visierkorn und wie die Sehne zu sehen ist, wenn sie, wie beim Bogenschießen sehr zweckmäßig direkt vor dem Auge steht. Da gibt es erstklassige Hinweise von offizieller Seite in den Lehrpostern des DSB und im Buch "Bogenschießen", Spitta Verlag von Oliver Haidn.
Das Visierkorn wird scharf gesehen, die Sehne kann nur unscharf gesehen werden, das Ziel wird unscharf gesehen. Da gibt es logisch/physikalische Gründe. Diese Vorgaben decken sich nahtlos mit den Vorgaben, die Gewehr- und Pistolenschützen haben. Darüber dürfte es -in meinen Augen- keinen Streit geben.
1.Aber wie kontrolliere ich als Ausbilder, ob mein Schützling das wirklich so macht???
Tja, dazu sind ein paar zusätzliche Maßnahmen notwendig...
Der Schütze/In nimmt nur und nur einen Bogen und seinen Fingerschutz an die Schießlinie, keine Pfeile, auch nicht im Köcher. Das Visier ist auf 10m eingerichtet.
Der Ausbilder/In geht 10m vor den Anfänger und sagt diesem, "Du gehst in den Anschlag, spannst den Bogen und zielst exaktemente in mein rechtes Auge. Nach 10 Sekunden oder wenn ich sage "Absetzen" setzt Du ab, ohne zu lösen"
Das wird durchgeführt, der Ausbilder sieht genau das Visierbild des/r Schützen/In und kann Kopfhaltung und Stand korrigieren. Ist noch eine Assistenz da (ich hatte das Glück) kann diese die Haltung/Stand von der Seite sehen und helfen.
Genau dieses Verfahren wenden auch Gewehr- und Pistolenschützen an, um Anfängern die Funktion von Kimme/Diopter und Korn zu erklären und beizubringen. Das wird auch gemacht um Schießbrillen richtig einzurichten.
Dieses Verfahren wurde von uns ein Jahrzehnt bei der Anfängerausbildung eingesetzt.
2.Ein/e fortgeschrittener Anfänger/in, ausgebildete/r Schütze/in kommt und fragt um Rat, er/sie hat Seitenstreuungen und kann sich diese nicht erklären. Das Erste, was man macht ist eine sorgfältige Überprüfung des Zielbildes. Dabei soll während des Haltens des Bogens im gespannte Zustand der Kopf leicht um die Senkrechte gedreht werden, damit der Schütze/In ein Gefühl dafür bekommt, wie sich sein Visierbild dadurch ändert und damit auch die Trefferlage. Hat er/sie diese Information, kann man, egal in welcher Richtung weiterhelfen. Die Höhe der Trefferlage ist übrigens so nicht kontrollierbar, sie hängt einzig und allein vom konstanten senkrechten Abstand Nockpunkt-Zielauge ab.
Wär schön, wenn man in die Diskussion um ideometrisches Training/Fitness auch diesen -in meinen Augen- wichtigen Punkt einbeziehen könnte.
Gruß und klar doch,
"Gut Schuss!"
Christian
Das Visieren.
Wie bringe ich es einem Anfänger bei?
Ich erkläre ihm das Visierkorn und wie die Sehne zu sehen ist, wenn sie, wie beim Bogenschießen sehr zweckmäßig direkt vor dem Auge steht. Da gibt es erstklassige Hinweise von offizieller Seite in den Lehrpostern des DSB und im Buch "Bogenschießen", Spitta Verlag von Oliver Haidn.
Das Visierkorn wird scharf gesehen, die Sehne kann nur unscharf gesehen werden, das Ziel wird unscharf gesehen. Da gibt es logisch/physikalische Gründe. Diese Vorgaben decken sich nahtlos mit den Vorgaben, die Gewehr- und Pistolenschützen haben. Darüber dürfte es -in meinen Augen- keinen Streit geben.
1.Aber wie kontrolliere ich als Ausbilder, ob mein Schützling das wirklich so macht???
Tja, dazu sind ein paar zusätzliche Maßnahmen notwendig...
Der Schütze/In nimmt nur und nur einen Bogen und seinen Fingerschutz an die Schießlinie, keine Pfeile, auch nicht im Köcher. Das Visier ist auf 10m eingerichtet.
Der Ausbilder/In geht 10m vor den Anfänger und sagt diesem, "Du gehst in den Anschlag, spannst den Bogen und zielst exaktemente in mein rechtes Auge. Nach 10 Sekunden oder wenn ich sage "Absetzen" setzt Du ab, ohne zu lösen"
Das wird durchgeführt, der Ausbilder sieht genau das Visierbild des/r Schützen/In und kann Kopfhaltung und Stand korrigieren. Ist noch eine Assistenz da (ich hatte das Glück) kann diese die Haltung/Stand von der Seite sehen und helfen.
Genau dieses Verfahren wenden auch Gewehr- und Pistolenschützen an, um Anfängern die Funktion von Kimme/Diopter und Korn zu erklären und beizubringen. Das wird auch gemacht um Schießbrillen richtig einzurichten.
Dieses Verfahren wurde von uns ein Jahrzehnt bei der Anfängerausbildung eingesetzt.
2.Ein/e fortgeschrittener Anfänger/in, ausgebildete/r Schütze/in kommt und fragt um Rat, er/sie hat Seitenstreuungen und kann sich diese nicht erklären. Das Erste, was man macht ist eine sorgfältige Überprüfung des Zielbildes. Dabei soll während des Haltens des Bogens im gespannte Zustand der Kopf leicht um die Senkrechte gedreht werden, damit der Schütze/In ein Gefühl dafür bekommt, wie sich sein Visierbild dadurch ändert und damit auch die Trefferlage. Hat er/sie diese Information, kann man, egal in welcher Richtung weiterhelfen. Die Höhe der Trefferlage ist übrigens so nicht kontrollierbar, sie hängt einzig und allein vom konstanten senkrechten Abstand Nockpunkt-Zielauge ab.
Wär schön, wenn man in die Diskussion um ideometrisches Training/Fitness auch diesen -in meinen Augen- wichtigen Punkt einbeziehen könnte.
Gruß und klar doch,
"Gut Schuss!"
Christian