Compoundschießen für Schüler und Jugendliche
Compoundschießen für Schüler und Jugendliche
Nach Sportordnung des DSB ist Compoundschießen für Schüler A und Jugend zugelassen. Ich konnte keinen Hinweis finden, dass für die Klasse eine Begrenzung der Höchstzugkraft festgelegt ist. Ist das so?
Wenn dem so ist, dann macht sich der DSB mitschuldig an vermeidbaren Schultergelenkschäden bei Schülern und Jugendlichen.
Der Nachweis meiner Befürchtung ist seit 2014 veröffentlicht. Aus meiner eigenen Bogenschützenzeit weiß ich, dass diese -soweit mir bekannt- sogar irreparablen Schäden bei erwachsenen Frauen auftraten.
Schützinnen, die unbedingt Compound schießen wollen, kann ich nur empfehlen, die Spitzenlast des Componds auf maximal 90-110N (20-25lbs) herunterzustellen.
Gruß und klar doch,
"Gut Schuss!"
Wenn dem so ist, dann macht sich der DSB mitschuldig an vermeidbaren Schultergelenkschäden bei Schülern und Jugendlichen.
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Re: Compoundschießen für Schüler und Jugendliche
Vor Jahren war bei Schüler oder/und Jugend beim Compound das Zuggewicht auf einen bestimmten Wert beschränkt. Ich weiß nicht, ob da etwas verändert worden ist.
Ich kenne ehrlich gesagt keine Compounddame, die mit 25# schießt. Die schwächsten Bögen sind im untersten 30#-Bereich.
Ich kenne ehrlich gesagt keine Compounddame, die mit 25# schießt. Die schwächsten Bögen sind im untersten 30#-Bereich.
Bogenschützin mit Leib und Seele, seit nun mehr als 10 Jahren
olympisch Recurve
wettkampfinteressiert
Feldbogen und Scheibenschießen
aktiv im DFBV und DSB, gering aktiv im DBSV
„Bogenschießen ist mein Leben“ - Lisa Unruh
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Re: Compoundschießen für Schüler und Jugendliche
Das habe ich auch mal gehört, aber nie exakte Angaben gefunden.
Ja, das wird schon so sein. Sie nehmen beim Compound die gleiche Spitzenkraft wie beim Recurve. Möglicherweise überzeugt jemand mit "also wenn du mit der und der Kraft den Recurve spannst, dann schaffst Du den Compound locker"...Ich kenne ehrlich gesagt keine Compounddame, die mit 25# schießt. Die schwächsten Bögen sind im untersten 30#-Bereich.
Beim Recurve ist die Belastung (Bewegungsreibung in den Schultergelenken) sehr sehr viel kleiner als beim Compound weil der Reibungsweg unter Maximalkraft um Größenordnungen länger ist. Die Schultergelenke werden also viel schneller ausgeleiert.
Gruß und klar doch,
"Gut Schuss!"
Christian
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Re: Compoundschießen für Schüler und Jugendliche
Wie sind eigentlich Conpoundbögen bei Männern mit 60# in Hinblick auf die Belastung der Schultergelenke zu sehen?
Wie sind solche Bögen zu bewerten bei Herren Ü50 oder gar Ü60?
Frauen mit solchen Zuggewichten sind mir nicht bekannt.
Wie sind solche Bögen zu bewerten bei Herren Ü50 oder gar Ü60?
Frauen mit solchen Zuggewichten sind mir nicht bekannt.
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Re: Compoundschießen für Schüler und Jugendliche
Grundsätzlich liegst Du da mit Deinen Berechnungen sicherlich richtig. ABER irgendwie fehlt mir hier, dass die Dauerbelastung beim Recurve viel höher ist. Er muss ja länger im höheren Zuggewicht gehalten werden. Beim Compound habe ich ein Haltegewicht von 15-18lbs. UND beim Ausziehen kann ich auch mehr über den Bizeps arbeiten als über das Schultergelenk. Schaut man sich Compounder an, so sieht man, dass der Auszug technisch oft anders verläuft als beim Recurve. Meinen alten Recurve mit einem Endzuggewicht bei meiner Auszugslänge von ca. 41lbs konnte ich mangels Training nicht mehr schießen auf Dauer. Bin vor 3-4 Jahren wieder auf Compound umgestiegen und den schieße ich nun easy mit 52lbs. Ich kenne sehr viele Schützen, die auf Grund von Schulterproblemen beim Recurve auf Compound umgestiegen sind und keine Probleme mehr mit Schmerzen haben.ullr hat geschrieben: ↑21. Aug 2022, 14:20 Nach Sportordnung des DSB ist Compoundschießen für Schüler A und Jugend zugelassen. Ich konnte keinen Hinweis finden, dass für die Klasse eine Begrenzung der Höchstzugkraft festgelegt ist. Ist das so?
Wenn dem so ist, dann macht sich der DSB mitschuldig an vermeidbaren Schultergelenkschäden bei Schülern und Jugendlichen.
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Schützinnen, die unbedingt Compound schießen wollen, kann ich nur empfehlen, die Spitzenlast des Componds auf maximal 90-110N (20-25lbs) herunterzustellen.
Gruß und klar doch,
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Mentaltrainer für Sportpsychologie
psychologischer Berater
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Karte für Shops, Vereine und 3D-Parcours
Autor für:
BogensportMagazin
Archery Focus Magazine (USA)
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Re: Compoundschießen für Schüler und Jugendliche
Als Coach einer Schüler-A und Jugend-Compound-Gruppe kann ich dir sagen, dass die Zuggewichte bei 14jährigen so um die 30# und bei 16jährigen "üblich gebauten" Mädchen bei 35 - 40# und bei trainierten Jungs bei 40 - in Ausnahmen 50# geht. Die meisten sind so um die 44#.
Beim Compound ist eher die Masse des Bogens das Problem, es wird mit übertriebenen Stabigewichten noch erhöht, so dass die Bogenschulter beim Anheben oft mit hoch geht bzw. ein "Hochauszug" praktiziert wird, wo die Gravitation ein wenig das Laden des Bogens unterstützt. Beides ist den Kids abzutrainieren.
Sportmedizinisch bzw orthopädisch sind Kinder insofern anders als Erwachsene, als dass sie schnell Muskeln aufbauen, um geforderte Kräfte liefern zu können. Daraus folgt, dass Kinder immer symmetrisch trainiert werden müssen und Ausgleichssport stattfindet. Bei uns ist das meist Schwimmen.
Ansonsten gibts seitens der Mediziner / Physios keine Vorgaben zu max Zuggewicht, es kommt auch zu keinen gehäuften Auffälligkeiten. In der Tat sehen wir bei Recurve / BB Kindern bisweilen Anzeichen eines "Golfarms", einer leichten Reizung des Sehnen-Unterarms, vermutlich herbeigeführt durch einen zu wenig tiefen Sehneneingriffes und daraus folgend einer höhren Belastung der "Fingerhaltemuskeln". Beim Compound habe ich das noch nie festgestellt, ein Release wird - die richtige Größe vorausgesetzt - immer korrekt gehalten.
Die Darstellung im PDF scheint mechanisch korrekt zu sein, jedoch kann ich keinerlei Ableitung in Richtung Relevanz erkennen. Eine höhere kurzzeitige Belastung kann, muss aber nicht, einem negativeren Einfluss haben als eine langer anhaltende geringere Krafteinwirkung. Generell fehlt mir der Bezug auf die Leistung, sprich, auf die zeitliche Komponente. Beispiel: es ist einfacher, einen 10kg Wassereimer am Henkel 10 x 3 s hochzuheben mit kurzen Pausen als ihn 30 Sekunden lang zu halten. Ist es also schädlicher, kurzzeitig eine Belastung von 35# zu haben verglichen mit dem Halten von sagen wir 25# für einige Sekunden? Ich weiss es nicht, der Text äussert sich dazu ebenfalls nicht wirklich.
Das Bild 4 ist insofern falsch, als dass Jugend-Compound komplett andere Auszugsdiagramme aufweisen. Sie steigen viel flacher an, haben wenn überhaupt ein kurzes Plateau, meist nur einen Gipfel und fallen danach sanft ins Valley. Bei einiges Cams kann man das auch einstellen, PSE nennt das z.B. "Grow with me", wobei die Kabel durch einen anderen Kanal im Modul geführt werden. Aber da es auch Jugendliche gibt, die mit schnellen Cams schießen, kann Bild 4 als "worst case Szenario" bleiben.
Nachsem Compound ja olympisch werden soll, gibts ja vielleicht mal ordentliches Trainingsmaterial vom DSB. Bis dato wird der Compound wie alle Bögen ausser Recurce ja eher "so nebenbei" behandelt.
Beim Compound ist eher die Masse des Bogens das Problem, es wird mit übertriebenen Stabigewichten noch erhöht, so dass die Bogenschulter beim Anheben oft mit hoch geht bzw. ein "Hochauszug" praktiziert wird, wo die Gravitation ein wenig das Laden des Bogens unterstützt. Beides ist den Kids abzutrainieren.
Sportmedizinisch bzw orthopädisch sind Kinder insofern anders als Erwachsene, als dass sie schnell Muskeln aufbauen, um geforderte Kräfte liefern zu können. Daraus folgt, dass Kinder immer symmetrisch trainiert werden müssen und Ausgleichssport stattfindet. Bei uns ist das meist Schwimmen.
Ansonsten gibts seitens der Mediziner / Physios keine Vorgaben zu max Zuggewicht, es kommt auch zu keinen gehäuften Auffälligkeiten. In der Tat sehen wir bei Recurve / BB Kindern bisweilen Anzeichen eines "Golfarms", einer leichten Reizung des Sehnen-Unterarms, vermutlich herbeigeführt durch einen zu wenig tiefen Sehneneingriffes und daraus folgend einer höhren Belastung der "Fingerhaltemuskeln". Beim Compound habe ich das noch nie festgestellt, ein Release wird - die richtige Größe vorausgesetzt - immer korrekt gehalten.
Die Darstellung im PDF scheint mechanisch korrekt zu sein, jedoch kann ich keinerlei Ableitung in Richtung Relevanz erkennen. Eine höhere kurzzeitige Belastung kann, muss aber nicht, einem negativeren Einfluss haben als eine langer anhaltende geringere Krafteinwirkung. Generell fehlt mir der Bezug auf die Leistung, sprich, auf die zeitliche Komponente. Beispiel: es ist einfacher, einen 10kg Wassereimer am Henkel 10 x 3 s hochzuheben mit kurzen Pausen als ihn 30 Sekunden lang zu halten. Ist es also schädlicher, kurzzeitig eine Belastung von 35# zu haben verglichen mit dem Halten von sagen wir 25# für einige Sekunden? Ich weiss es nicht, der Text äussert sich dazu ebenfalls nicht wirklich.
Das Bild 4 ist insofern falsch, als dass Jugend-Compound komplett andere Auszugsdiagramme aufweisen. Sie steigen viel flacher an, haben wenn überhaupt ein kurzes Plateau, meist nur einen Gipfel und fallen danach sanft ins Valley. Bei einiges Cams kann man das auch einstellen, PSE nennt das z.B. "Grow with me", wobei die Kabel durch einen anderen Kanal im Modul geführt werden. Aber da es auch Jugendliche gibt, die mit schnellen Cams schießen, kann Bild 4 als "worst case Szenario" bleiben.
Nachsem Compound ja olympisch werden soll, gibts ja vielleicht mal ordentliches Trainingsmaterial vom DSB. Bis dato wird der Compound wie alle Bögen ausser Recurce ja eher "so nebenbei" behandelt.
Re: Compoundschießen für Schüler und Jugendliche
Die große Dauerbelastung beim Compoundspannen erfolgt mit großer Kraft über einen großen Drehwinkel (damit langer Weg) im Schultergelenk. Das geht aus den Diagrammen hervor. Daraus ergibt sich eine lange, hohe Reibbelastung in den Schultergelenken.mark1968 hat geschrieben: ↑21. Aug 2022, 22:44Grundsätzlich liegst Du da mit Deinen Berechnungen sicherlich richtig. ABER irgendwie fehlt mir hier, dass die Dauerbelastung beim Recurve viel höher ist. Er muss ja länger im höheren Zuggewicht gehalten werden. Beim Compound habe ich ein Haltegewicht von 15-18lbs.ullr hat geschrieben: ↑21. Aug 2022, 14:20 Nach Sportordnung des DSB ist Compoundschießen für Schüler A und Jugend zugelassen. Ich konnte keinen Hinweis finden, dass für die Klasse eine Begrenzung der Höchstzugkraft festgelegt ist. Ist das so?
Wenn dem so ist, dann macht sich der DSB mitschuldig an vermeidbaren Schultergelenkschäden bei Schülern und Jugendlichen.
Der Nachweis meiner Befürchtung ist seit 2014 veröffentlicht....
Beim Recurve erfolgt die hohe Kraftbelastung erst spät bei kleinen Winkeländerungen. Das Schultergelenk wird nur mit hoher Druckkraft bei kleinen Winkelbewegungen belastet.
Nein, das geht nicht wirklich. Du musst um die Schultergelenke bei hohen Spannkräften drehen. Du kannst es schnell machen, aber das ändert an der Situation der Abnutzung nicht das Geringste....UND beim Ausziehen kann ich auch mehr über den Bizeps arbeiten als über das Schultergelenk. Schaut man sich Compounder an, so sieht man, dass der Auszug technisch oft anders verläuft als beim Recurve....
Gruß und klar doch,
"Gut Schuss!"
Christian
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Re: Compoundschießen für Schüler und Jugendliche
Diese Werte halte ich für Kinder und Jugendliche für viel zu hoch.landbub hat geschrieben: ↑22. Aug 2022, 09:46 Als Coach einer Schüler-A und Jugend-Compound-Gruppe kann ich dir sagen, dass die Zuggewichte bei 14jährigen so um die 30# und bei 16jährigen "üblich gebauten" Mädchen bei 35 - 40# und bei trainierten Jungs bei 40 - in Ausnahmen 50# geht. Die meisten sind so um die 44#.
...
An dieser Darstellung ist wichtig, dass gezeigt wird, dass der Spannweg genau da erfolgt, wo die Druckkraft am höchsten ist. Das ist der Knackpunkt beim Compound......
Die Darstellung im PDF scheint mechanisch korrekt zu sein, jedoch kann ich keinerlei Ableitung in Richtung Relevanz erkennen. Eine höhere kurzzeitige Belastung kann, muss aber nicht, einem negativeren Einfluss haben als eine langer anhaltende geringere Krafteinwirkung. ...
....
Das ändert alles nichts oder nur sehr wenig am Grundsätzlichen: Großer Drehweg in den Schultergelenken bei hohen Druckkräften.Das Bild 4 ist insofern falsch, als dass Jugend-Compound komplett andere Auszugsdiagramme aufweisen. Sie steigen viel flacher an, haben wenn überhaupt ein kurzes Plateau, meist nur einen Gipfel und fallen danach sanft ins Valley. Bei einiges Cams kann man das auch einstellen, PSE nennt das z.B. "Grow with me", wobei die Kabel durch einen anderen Kanal im Modul geführt werden. Aber da es auch Jugendliche gibt, die mit schnellen Cams schießen, kann Bild 4 als "worst case Szenario" bleiben.
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Re: Compoundschießen für Schüler und Jugendliche
Da kenne ich einige, auch Frauen, die haben dann recht schnell den Bogensport aufgegeben... Arthrose. Und rate mal wo...

Dafür fühle ich mich nicht verantwortlich. In der Unterhaltung, oder wenn es jemand ist, der von meiner Frau und mir ausgebildet wurde und der auf Compound umsteigt, den weise ich lächelnd auf dieses Problem hin.
Ansonsten.... Schulterzuck...
Gruß und klar doch,
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