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Sehnen, Gleichmäßigkeit

Verfasst: 18. Jul 2018, 21:11
von mbf
Hallo in die Runde,

wenn Ihr Eure Sehnen wickelt, wie stellt Ihr dann die Gleichmäßigkeit über alle Stränge sicher? Es sollte später ja jeder Strang gleich belastet werden. Ich für meinen Teil gebe etwas Zug auf Garn, bevor ich die erste Endenwicklung anbringe (die an dem Ende der Sehne, an dem die Garnenden liegen). Gibt es da bessere Lösungen?

Re: Sehnen, Gleichmäßigkeit

Verfasst: 18. Jul 2018, 23:22
von rstoll
Meine zugegebenermaßen hemdsärmlige Methode, die aber in meinen Augen ausreichend gut funktioniert: Ich ziehe die Sehnensträge mit Druck zwischen Daumen und Zeigefinger entsprechend der Zahl Wicklungen "im Kreis". D.H. eine 16-Strang-Sehne mit demzufolge 8 Strängen im Rechteck des Sehnengalgens ziehe ich 8x nach, so dass ein ggf. loser Strang bis zum Ende hinausgeführt wird.
Wenn ich dann ganz viel Zeit und Lust habe, mache ich nur die Endenwicklung an der Seite, an welcher die Strangenden sind und hänge die Sehne mit einem 30 Kg-Gewicht am unteren Ende eingehängt auf (hab da ein Stück Doppel-T-Träger). Dem ganzen gebe ich dann 1-2 Tage Zeit "abzuhängen" :-)
Danach mache ich die Sehne fertig.

Re: Sehnen, Gleichmäßigkeit

Verfasst: 19. Jul 2018, 09:15
von ullr
Jo, das alte Bogensportforum...
Ich kriege immer noch 'nen Hals, mit welcher Gleichgültigkeit diese unglaubliche Wissensdrehscheibe zerstört wurde.
Schaun' mer nach vorne...
Ich habe ja versucht,ein paar sehr wissenswerte Dinge zu retten und hier ist mir dieser Versuch gelungen.
1.Ein kompetenter user im Bogensportforum, kurtwood, brachte eine Superidee, wie man qualitativ nachweisen kann, wie sich die Spannung/Kraft in der Sehne beim Spannen des Bogens ändert: Man zupft an der Sehne, wenn der Bogen gespannt wird.
Am Ton (wie bei einem Saiteninstrument) kann man es erkennen. Kurz und gut, der Ton wird tendenziell tiefer, das heißt, wider allem Gefühl -auch meinem-, wird die Spannung in der Sehne kleiner. Ein Instrumentenbauer, Arno, bestätigte mit eigenen Versuchen diese Tatsache. Das alles habe ich in diesem Artikel dokumentiert.
Das wiederum bedeutet, das ganze Gerede über die Dehnbarkeit des Sehnengarns ist überholt.
Das ist keine Aussage darüber, wie man versucht, seine Sehne so gleichmäßig wie möglich zu bauen, das kann sich sicher auf die Treffgenauigkeit während der ersten Zeit auswirken.
2. Wie sieht es aber mit der zweiten wichtigen Aufgabe der Sehne als wichtiges Teil beim Visierbild (die Kimme bzw der Diopter bei Sportwaffen) des Recurvebogens aus?
Man kann über die Dicke der Sehne das Visierbild steuern... Jeder Sportschütz*in weiß, dass die Kimme am Visier richtig wichtig ist, auch wenn die Wahrnehmung bei intensivem Training und guter Körperhaltung in die Tiefen des Unbewußten versinkt.
Vielleicht sollte man da mal einen Thread aufmachen.
ullr