Im Netz kursieren Berechnungsmethoden mit denen man sich die Abschußgeschwindigkeit des Pfeils ausrechnen kann wenn man zwei Visiermarken für unterschiedliche Distanzen hat und ein paar weitere Abmessungen eingibt.
Nun gibt es auch Stimmen die meinen dies sei nicht plausibel oder viel zu ungenau. Dieser Sache würde ich gerne auf den Grund gehen. Deshalb poste ich dies auch hier unter Technische Aspekte für Pfeil und Pfeilflug, und nicht unter dem Test-Thread.
Eine Webseite welche die Berechnung sehr anschaulich darstellt ist die von oder über Bertil Olsson. http://www.hissen.one/variable/eindex.htm
Der Link führt nicht direkt zu der Berechnung, man muß noch im Menü links auf "Calculate Arrow Speed" klicken.
Im Bild sieht man das beim Recurve zwei Abstände benötigt werden:
- Den Abstand (a) vom zielenden Auge zum Visier-Korn und
- Den Abstand (als d bezeichnet) von der einen Visiermarke bis zur Zweiten.
Im Großen und Ganzen sind die Visiermarken aber fix, vor allem innerhalb einer Trainingssession.
Beim Abstand a könnte man sich fragen ob man nun den Abstand abmessen soll zwischen Auge und unterer Visiermarke oder zw. Auge und der oberen Marke. Selbst wenn sich da ein Unterschied ergeben würde, ich denke die Genauigkeit hängt da eher davon ab wie man überhaupt einen Abstand ausgehend von so etwas empfindsamen wie dem Augapfel bestimmt.
Auf dieser Webseite gibt es einen weiterführenden Link über den man zu den verwendeten Formeln und der Umformung führt die dann ein Rechenergebnis ermöglicht.
Es wird von der allgemeinen Formel für die Wurfweite bei einem sogenannten Schiefen Wurf ausgegangen. Objekte die mit einer bestimmten Geschwindigkeit und einem bestimmten Winkel abgeschossen oder geworfen werden, haben eine parabelförmige Flugbahn. Mit dieser Formel kann man eben die Distanz vom Abwurfpunkt bis zum Ziel berechnen.
Da sich die Abschußgeschwindigkeit wohl nicht ändern wird wenn man auf verschiedene aber bekannte Distanzen schießt sondern nur der theoretische Winkel, kann die Formeln für beide Distanzen verwenden um die unbekannte Abschußgeschwindigkeit zu ermitteln.
Aus meiner Sicht ist die Berechnung durchaus plausibel.
Die beiden realen Abschußwinkeln sind nicht von Bedeutung, es interessiert nur der Winkel um den man den Bogen weiter nach oben neigen muß um die längere Distanz zu erreichen. Es geht also rein um die Winkeldifferenz. Neigt man den Bogen um 3° mehr, so wird der Pfeil doch sicher um genau diese 3° höher aus dem Bogen abgehen. Diese Winkeldifferenz läßt sich über die anfangs gemessenen Abstände a und d berechnen.
Auch das die Formel nicht den Luftwiderstand berücksichtigt, müßte keine Auswirkung auf das Rechenergebnis haben. Die Terme würden sich in der Gegenüberstellung der beiden Formeln gegenseitig aufheben, sprich herausstreichen.
Bei der Formel-Umformung wird allerdings schon zweimal eine Vereinfachung vorgenommen. Beide Male auf Grund der kleinen Werte für die Winkeln.