bkr_hro hat geschrieben: ↑6. Sep 2018, 00:24
"Druck ausüben"
ich sag's immer wieder : ich bin Praktiker, ich hab in einer Trainingsgruppe den Prof und den Bauarbeiter- und beide muss ich gleichzeitig mit denselben Worten erreichen.
ja - ich schieße seit 1974, und nein - ich kann nicht benennen, welche Muskeln da wann wie arbeiten.
Und dass, obwohl im Rahmen meiner Trainer-C-Ausbildung einer der Dozenten sehr viele lateinische Worte gebrauchte .... das war Ironie eben !!!
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Ja, das ist das Problem, diese Vorgänge richtig zu beschreiben, das es verständlich und richtig ist. Der Ausdruck "Druck" erzeugt aber -meiner Erfahrung nach- bei Anfängern eigentlich immer den Reflex, die Bogenschulter nach innen "innen" zur Kraftlinie Druckpunkt Bogenhand-Zughand-Zugellbogen zu drehen. Gleichzeitig steigt sie auf, weil der Sägemuskel, zwei schwache Muskelgruppen links und rechts, nachgeben. Der zweite Reflex ist, den Bogenarm im Ellbogengelenk durchzudrücken.
Im Ernst:
Ich kann doch aber - selbst bei stets gleich gestrecktem linken (den Bogen haltenden) Arm dafür sorgen, dass dieser Arm (bzw die linke Hand) 0..2..3 (?) cm mehr oder weniger weit in Richtung Scheibe reicht, weil ich die linke Schulter hoch habe oder unten und damit nach "vorne" "drücke" / gehalten bekomme.
Das geht nur "passiv", die Druckkräfte im Bogenarm werden vom Skelett aufgenommen. Die Zug- und Druckkräfte bilden im Körper über die bestehenden Gelenkpunkte ein Kräftevieleck und heben sich gegenseitig auf.
Es muss genug Kraft im Körper vorhanden sein, nicht vom Bogen zusammengedrückt zu werden.
Das Problem besteht darin, die Gelenke und die Hebel -sprich Knochen- genau in den Positionen zu halten, die für die Ausführung des Schusses notwendig sind. Der Zentralrechner (Unbewußter Teil des Gehirns) macht das ganz von alleine, erst wenn Muskelgruppen versagen, weil sie
Zugkräfte nicht mehr aufbringen können, verändert sich die Lage der Gelenkpunkte mit allen unangenehmen Folgen.
Beispiel: Im Endzug steigt die Bogenschulter hoch, weil der Sägemuskel versagt, die Auszugslänge verkürzt sich, Der Schütze*in kommt nicht durch den Klicker.
Ich zeige dem Schützen (indem ich zB mit ausgestrecktem linken Arm kurz vor einem Pfeiler o.ä. stehe), wie weit diese linke Hand vom Pfeiler weg ist.
Ja, ich kenne diese Demonstration. Leider hat sie nichts mit den mechanischen Vorgängen, den Kräften und Bewegungen in den beteiligten Muskelgruppen zu tun.
Gruß, Guten Morgen und
"Gut Schuß!"
Christian