Hilfsmittel, Geheimtricks, Kniffe, ...

Fragen zum Selbstbau und Reparatur von Bögen, Pfeilen, Sehnen, Zubehör, ...
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rstoll
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Hilfsmittel, Geheimtricks, Kniffe, ...

Beitrag von rstoll »

Hallo in die Runde,
welche Hilfsmittel, ... setzt ihr in eurer Bogensportpraxis (oder auch in der Theorie) für die Trainings- und/oder Tuningarbeit ein?

Ich mach mal nen Anfang:
Trockenshampoo: Hilft, die Clearance zu testen (Mittelteil und Schaftende einsprühen!) Insbesondere die letzten 20 cm Pfeil zeigen oftmals interessante Erkenntnisse trotz Clearance am Bogenfenster.
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ullr
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Re: Hilfsmittel, Geheimtricks, Kniffe, ...

Beitrag von ullr »

Auswahl der am besten gruppierenden Pfeile.
Ich wende das Verfahren selber nicht an, weil ich schon seit Ewigkeiten keine Wettkämpfe mehr schieße und sich der Aufwand daher nicht lohnt.
Die Grundlage ist die Anwendung der 50%igen Streuungsellipse. Konsequent rechnen ist für den Normalschützen nicht so ganz einfach und ist hier nicht das Thema.
Aber hier eine praktische Anwendung, (Vollblutstatistiker hören mal weg... Lach...) die jeder durchführen kann, man muß nur ordentlich sein:
1. Voraussetzung 12 Pfeile, eine Entfernung zweimal geschossen, also 72 Schüsse, zwei Durchgänge á 36 Schuß, Pfeile numeriert.
Aufteilung der 12 Pfeile in zwei Gruppen á 6 Pfeile.
2. Die Gruppen werden abwechselnd geschossen, damit sichergestellt ist, dass jeder Pfeil sechsmal geschossen wird.
Von jeder Passe á 6 Pfeile werden die Nummern der drei Pfeile notiert, die außen stecken, also die schlechtesten. Die Lage selber spielt keine Rolle.
Am Ende der Durchgänge ist also jeder Pfeil genau 6mal geschossen worden. Jeder Pfeil, der mehr als dreimal in der gezählten Gruppe war, wird aussortiert.
Es kommt nicht auf die Lage des Treffbildes an, sondern nur auf seine Größe und selbstverständlich wird während des Testens das Visier nicht verstellt.
Und hier darf es nicht nach Gefühl und Wellenschlag gehen -> "den Pfeil habe ich schlecht geschossen, deshalb werte ich den nicht"
"Gut Schuss!"
ullr
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mbf
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Re: Hilfsmittel, Geheimtricks, Kniffe, ...

Beitrag von mbf »

ullr hat geschrieben: 3. Jan 2019, 07:59 Auswahl der am besten gruppierenden Pfeile.
Ich wende das Verfahren selber nicht an, weil ich schon seit Ewigkeiten keine Wettkämpfe mehr schieße und sich der Aufwand daher nicht lohnt.
Die Grundlage ist die Anwendung der 50%igen Streuungsellipse. Konsequent rechnen ist für den Normalschützen nicht so ganz einfach und ist hier nicht das Thema.
Aber hier eine praktische Anwendung, (Vollblutstatistiker hören mal weg... Lach...) die jeder durchführen kann, man muß nur ordentlich sein:
1. Voraussetzung 12 Pfeile, eine Entfernung zweimal geschossen, also 72 Schüsse, zwei Durchgänge á 36 Schuß, Pfeile numeriert.
Aufteilung der 12 Pfeile in zwei Gruppen á 6 Pfeile.
[...]
Einfach und anwendbar. Nur stellt sich automatisch die Frage nach einer Verallgemeinerung, denn die Erfahrung zeigt, dass man irgendwann keine 2*6 Pfeile mehr im Köcher hat, in der Praxis hat man so zwischen 8 und 11 Pfeilen im Köcher... zumindest ist das bei mir so. Wäre die Verallgemeinerung, dass man bei n Pfeilen pro Passe jeden Pfeil n-mal schießen sollte und die jeweils n/2 schlechtesten Pfeile notiert? Oder ist das jetzt auf die Schnelle zu Milchmädchen?
Grüße, Matthias

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ullr
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Re: Hilfsmittel, Geheimtricks, Kniffe, ...

Beitrag von ullr »

mbf hat geschrieben: 3. Jan 2019, 08:51 ....
Einfach und anwendbar. Nur stellt sich automatisch die Frage nach einer Verallgemeinerung, denn die Erfahrung zeigt, dass man irgendwann keine 2*6 Pfeile mehr im Köcher hat, in der Praxis hat man so zwischen 8 und 11 Pfeilen im Köcher... zumindest ist das bei mir so. Wäre die Verallgemeinerung, dass man bei n Pfeilen pro Passe jeden Pfeil n-mal schießen sollte und die jeweils n/2 schlechtesten Pfeile notiert? Oder ist das jetzt auf die Schnelle zu Milchmädchen?
Ja, natürlich, das wird gehen. Du solltest nur dafür sorgen, dass wirklich alle Pfeile die gleiche Chance bekommen und jeder Pfeil n mal geschossen wird. Zehnmal ist besser, 4mal schlechter in der Aussage. Man muß nur sorgfältig arbeiten. Und man sollte auf jeden Fall vermeiden, vor dem Schuß zu gucken, welche Pfeilnummer in Bogen liegt.
Die self-fulfilling Prophecy ist eine tückisch schöne Hexe, der man aus dem Weg gehen muß... ;)
Gruß und klar doch,
"Gut Schuss!"
ullr
Randbemerkung: Sollte man zu dem Ergebnis kommen, dass alle Pfeile gleich gut sind, muß man so sachlich und nüchtern bleiben um zu erkennen, dass in dem Fall es keinen Wert hat, den Grund für ein unbefriedigendes Ergebnis bei der Munitionzu suchen, sondern woanders... ;)
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heisem
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Re: Hilfsmittel, Geheimtricks, Kniffe, ...

Beitrag von heisem »

Moin. Ich mache das ähnlich, aber ich lasse alle Pfeile stecken, bis der Satz verschossen ist. Bei meinem 16er Satz ACG also ca. 2-3 Passen, je nachdem, wie lange die anderen für ihre Passen brauchen. So entfällt das systematische Durchtauschen. Außerdem bin ich oft der Einzige auf 60 oder 70 m, so dass die anderen nicht zu lange auf mich warten müssen. Ich notiere dann auch jeweils die zwei bis drei schlechtesten. Am Ende sind die bestgruppierenden die mit der geringsten Zählhäufigkeit.

PS: Letztes Jahr übrigens war ich mit der Qualität meiner ACG sehr zufrieden, ich hatte tatsächlich keinen dabei, der regelmäßig deutlich außerhalb der Gruppe lag. Aber man weiß ja nie, ob nicht doch mal einer beschädigt wird; deshalb mache ich das auch regelmäßig und nicht nur zu Saisonbeginn.
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Kitty
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Re: Hilfsmittel, Geheimtricks, Kniffe, ...

Beitrag von Kitty »

Macht ihr das Ausschießen eurer Pfeile auch in der Halle, vorausgesetzt ihr schießt indoor andere Pfeile?
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heisem
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Re: Hilfsmittel, Geheimtricks, Kniffe, ...

Beitrag von heisem »

Kitty hat geschrieben: 3. Jan 2019, 12:47 Macht ihr das Ausschießen eurer Pfeile auch in der Halle, vorausgesetzt ihr schießt indoor andere Pfeile?
Ich jedenfalls nicht. Ich achte aber weiterhin darauf, ob eine Pfeilnummer auffällig oft ausbricht.
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oko_wolf
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Re: Hilfsmittel, Geheimtricks, Kniffe, ...

Beitrag von oko_wolf »

Ich mache es ähnlich wie heisem.
Ich habe eine Tabelle mit jeweils einer Zeile für jeden meiner Pfeile. Ich schieße über einen längeren Zeitraum und mache in der Tabelle einen Strich in der Zeile des Pfeils, der am weitesten aus der Gruppe steckt. In einem Wettkampf schieße ich dann die Pfeile mit den wenigsten Strichen.
Wenn ich einen Schießfehler mache, der zu einer deutlichen Ablage führt, bekommt der Pfeil natürlich keinen Strich ;)

Für die Halle habe ich nur sechs Pfeile und spare mir das Verfahren
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ullr
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Re: Hilfsmittel, Geheimtricks, Kniffe, ...

Beitrag von ullr »

oko_wolf hat geschrieben: 4. Jan 2019, 22:11 Ich mache es ähnlich wie heisem.
Ich habe eine Tabelle mit jeweils einer Zeile für jeden meiner Pfeile. Ich schieße über einen längeren Zeitraum und mache in der Tabelle einen Strich in der Zeile des Pfeils, der am weitesten aus der Gruppe steckt. In einem Wettkampf schieße ich dann die Pfeile mit den wenigsten Strichen.
Wenn ich einen Schießfehler mache, der zu einer deutlichen Ablage führt, bekommt der Pfeil natürlich keinen Strich ;)

Für die Halle habe ich nur sechs Pfeile und spare mir das Verfahren
Guten Morgen, das haut alles hin... Nur, man muß sich wirklich sicher sein, dass man mit hoher Sicherheit alle Pfeile gleichmäßig oft geschossen hat.
Das Statistikteufelchen ist ein Eichhörchnchen... :lol: ...
Und das zweite (Schießfehler) kann man sich nur erlauben, wenn man den Schießfehler sauber analysieren kann. Für die meisten, die regelmäßig oberhalb von 540 Ringen (Halle, 18m) schießen, wird diese zusätzliche Betrachtung anwendbar sein.
Gruß, schönes Wochenende und klar doch,
"Gut Schuss!"
Christian
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oko_wolf
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Re: Hilfsmittel, Geheimtricks, Kniffe, ...

Beitrag von oko_wolf »

ullr hat geschrieben: 5. Jan 2019, 06:38 Guten Morgen, das haut alles hin... Nur, man muß sich wirklich sicher sein, dass man mit hoher Sicherheit alle Pfeile gleichmäßig oft geschossen hat.
Köcher leer = alle Pfeile geschossen :)
Ich mache das meist, wenn ich allein auf dem Platz bin und niemand auf mich warten muß.
ullr hat geschrieben: 5. Jan 2019, 06:38 Und das zweite (Schießfehler) kann man sich nur erlauben, wenn man den Schießfehler sauber analysieren kann.
Die (groben) Fehler, die ich meinte (z.B. durch den Klicker, Bogenarm eingeknickt...) würde fast jeder merken. Für die anderen hast Du Recht
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