Das Lösen mit und ohne Auflage

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bkr_hro
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Re: Das Lösen mit und ohne Auflage

Beitrag von bkr_hro »

@ b_der_k_te:
Du hat ja "nur" die Tipps wiederholt, die seit gefühlten Ewigkeiten gegeben werden.
Die Zughand gehe bitte nach dem Lösevorgang an Kiefer und Hals entlang weiter "nach hinten"... Das geht doch nur, wenn der Winkel kleiner wird.


Ich betrachte derzeit diese ganze Phase des Endzugs / Lösens mal von einer anderen Seite.
Das schweift jetzt erstmal ein bischen ab...
Irgendwann habe ich mal auf einer Veranstaltung gesagt "Bogenschießen ist wie Auto fahren."
Große, fragende Augen ringsum. Mein nächster Satz: "Mit Bier im Bauch macht man das nicht."

Aber zurück und etwas ernster: wir kennen den Kolbenmotor - Hub wird in Drehung gewandelt.
Und bei uns ? Drehbewegung in Hub ... sprich Zug des Pfeils durch den klicker. Beim "Klick" bin ich sozusagen kurz vorm oberen Totpunkt.
Und da bringt die Drehung nicht mehr viel Längsbewegung...
Man sagt immer: "Der Zugunterarm soll eine Linie mit dem Pfeil bilden."
Jetzt kommt die Anatomie dazu, das Verhältnis der Länge Ober- und Unterarm... und dann sind wir irgendwann an einem Punkt, wo das Ganze bei manchem Sportler nicht mehr so aussieht, wie manche "Trainer" es in ihren idealisierten Bilden gerne hätten ...
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heisem
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Re: Das Lösen mit und ohne Auflage

Beitrag von heisem »

@bkr_hro
Das stimmt, und wieder auch nicht! Auch ich habe lange darunter gelitten zu glauben, ich bekäme den Zugarm nie in Linie zum Pfeil. Falsche Annahme, es geht! - Es ist nur eine Frage, welche Bewegung die Oberarm-Schulterpartie beim Auszug macht. Bleibt die Schulter stehen und der Schütze zieht aus dem Arm heraus, ist der Unterarm am Ende immer zu kurz. Das Geheimnis ist, dass sich die Zugschulter beteiligen muss und dass sie sich dabei in Richtung Wirbelsäule setzen muss.
Gefunden habe ich des Rätsels Lösung bei KSL International. In den KSL Büchern ist es auch beschrieben, aber ich habe es erst mit der Lektüre der FAQs verstanden. Hier der Link:
http://www.kslinternationalarchery.com/ ... eutsch.pdf
Ich habe hieran jetzt ein Jahr lang intensiv trainiert und es klappt bei mir nun, was jahrelang als unmöglich galt!
LG Heiko
Hoyt Prodigy - Hoyt Velos 66" - Spigarelli ZT - Beiter Plunger - SureLoc Contender-X - Skylon Paragon 800/27,5"/100grn - Spidervanes - FF+ 15 Strang - Avalon Adjustable Bar - Gabriel Wizard - Fairweather Tab L
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Kitty
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Re: Das Lösen mit und ohne Auflage

Beitrag von Kitty »

b_der_k_te hat geschrieben: 4. Jan 2019, 02:03 Vergleiche Dich doch mal wenn Du auf leeren Dämpfer schießt mit Deinen gezielten Schüssen auf Spots. Dann heißt es tief in Dich hineinzufühlen und herausfinden was Du WIRKLICH tust. Das werden bei Deinem Trefferniveau nur Nuancen an Muskelspannungen an verschiedenen Körperstellen sein.
Ich werde demnächst Mal eine Videoanalyse mit Zeitlupe machen lassen. Vielleicht kann mir da noch etwas aufgezeigt werden.
Kein Vertrauen? Was meinst Du damit?
Ich meine damit, dass ich kein Vertrauen darin habe, dass diese Geräte die Sehne wirklich halten. Ich kann damit also nicht vernünftig trainieren, da ich Gedanken auch nicht davon wegbekomme.
Ich denke mir bringt es mehr, dass ich seit 2 Jahren zu Hause auf 4,5m auf eine Elevenscheibe ballere. Dadurch kann ich auch kontinuierlich bei geschlossenen Hallen, trainieren. Ein weiterer wichtiger Aspekt.
Deine Beschreibung das Dein Lösen mit Auflage anders ist als ohne, wirkte für mich als ob in Richtung Schußkonditionierung noch Verbesserungspotential vorhanden ist.
Und ich finde es macht einen enormen Unterschied - besonders für das Unterbewußtsein und die Konditionierung des Schußablaufs - ob man die Rückenmuskeln lediglich konzentrisch auf den Schuß vorbereitet oder ob man dem Unterbewußtsein durch eine plötzliche exzentische Belastung auch anlernt das es trotz Klick und obwohl der Schuß schon gelöst wurde, immer noch die Spannung aufrecht erhalten soll.
Natürlich ist noch Verbesserungspotential da. Etwas anderes würde ich auch nicht behaupten. Ich brauche eben meine Zeit, da ich am Anfang fast alles falsch gemacht habe. In meinem damaligen Verein wurde ja jeder sich selbst überlassen. Ich weiß aber auch, dass es langsam immer besser wird. Ständiges Schießen alleine findet seit 2,5 Jahren nicht mehr statt.
bkr_hro hat geschrieben: 4. Jan 2019, 09:00 Vielleicht kommt bei Kitty eine unbewusste zusätzliche, letztendlich kontraproduktive Bewegung hinzu ? (So a la "Kopf bewegt sich zur Sehne")
Ich habe lange mit sehr starker Kopfbewegung geschossen. Zunächst habe ich immer genickt, damit ich unter das Kinn komme. Nach 2-3 Jahren hat mir das mal jemand ausgetrieben. Mittlerweile ist nur eine äußerst geringe bis gar keine Kopfbewegung mehr vorhanden. Besser wurde es als sich mein Auszug im Laufe des letzten Jahres von 29" auf 29,5" erhöht hat.
Durch den typischen Recurve-Anker unter dem Kinn, haben sehr viele Bogenschützen Kopfbewegungen im Schussablauf.
Bogenschützin mit Leib und Seele, seit nun mehr als 11 Jahren!
MK Alpha, Uukha SX+ 36#, 68", Shrewd Revel-Stabis, Easton ACE & X7
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