Neue Easton ACC

Fragen, Themen die sich mit dem Pfeil und dem Pfeilflug an sich befassen
Abow
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Blankschafttest

Beitrag von Abow »

Weil hier bisher nur von 15 / 18 m die Rede ist:
Sjef van den Berg und Jake Kaminski machen ihre
Blankschafttests auf 30 m (Pfeilstabilisierung)
https://www.youtube.com/watch?v=LGYuJc-0f5s
https://www.youtube.com/watch?v=dExMIbpqQsE&t=178s
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mbf
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Re: Neue Easton ACC

Beitrag von mbf »

Die Frage ist, welchen qualitativen Mehrwert das gerade für unsereins bringt. Auf die Distanz kann es sogar schon sein, dass der Flug des unstabilisierten Pfeils gerade bei nicht optimaler Abstimmung uneindeutige Ergebnisse liefert. Und dann gibt es Schützen, für die ist der Rohschaft nur ein Einstieg, um von da aus Gruppentuning bzw. -optimierung zu betreiben. Insofern... die Jungs "da oben" können das gerne so machen, es ist immer zu Überlegen, was man als Freizeitschütze da wirklich von mit- und übernehmen kann/sollte und was es letztendlich bringt - und was möglicherweise eher zur Verunsicherung beiträgt. Ein (möglicherweise sogar nur vermeintlich, s.o.) genaueres Messsystem muss nicht bessere Daten liefern als ein "ungenaues". Man muss die für sich relevante Information ablesen können. Solange ich meine Befiederten nicht konstant in oder knapp an die 10 auf 30 m nagele, solange fange ich sowas nicht an. Meine 2 Cent dazu. ;)
Grüße, Matthias

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DrJ
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Re: Neue Easton ACC

Beitrag von DrJ »

Was immer gern vergessen wird. Ein Blankschafttest setzt eine saubere konstante (wiederholbare) Schusstechnik voraus.
Bei 30m wirken sich zudem Technikfehler noch stärker aus, als bei 18 m.
mbf hat geschrieben: 24. Feb 2020, 09:43 Solange ich meine Befiederten nicht konstant in oder knapp an die 10 auf 30 m nagele, solange fange ich sowas nicht an.
Daher stimme ich hier voll zu.
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Abow
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Blankschafttest

Beitrag von Abow »

Ich hab´s aktuell mit verschiedenen Pfeilen versucht.
Die Gruppen wurden größer aber die Bilder aussagekräftiger,
weil die Blankschäfte durch den Distanzwechsel von 18 auf
30 m aus den Gruppen ausgetreten sind.
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ullr
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Re: Blankschafttest

Beitrag von ullr »

Abow hat geschrieben: 24. Feb 2020, 10:08 Ich hab´s aktuell mit verschiedenen Pfeilen versucht.
Die Gruppen wurden größer aber die Bilder aussagekräftiger,
weil die Blankschäfte durch den Distanzwechsel von 18 auf
30 m aus den Gruppen ausgetreten sind.
Das Schießen mit unbefiederten Pfeilen auf Entfernungen größer als 18m ist technisch unsinnig.
Begründung: Der unbefiederte Pfeil soll eine Auskunft über die Innenballistik, d.h. das Verhalten von Pfeil und Bogen während der Schußzeit, also während der Pfeil im Bogen beschleunigt wird, geben. Das gibt der Test auf max 10m Entfernung her. Bis 18m macht es noch ein wenig Sinn, weil da die Abweichung in erster Näherung nur geometrisch "vergrößert" wird, und so eine "feinere" Abstimmung (in dem zweiten Paar Anführungsstriche steckt leichte Ironie drin... :D ) möglich ist.
Über diese Grenzen hinaus werden außenballistische Einflüsse, die nur und nur den Pfeil betreffen aussschlaggebend sein.
Und dann vergleicht man Äpfel mit Tomaten.
Die genaue Beschreibung findet sich auf meiner Homepage.
Gruß und klar doch,
"Gut Schuss!"
Christian
PS: So um 1975/80 haben wir unbefiederte Pfeile bis auf 90m geschossen. Bis es dann elektronische Taschenrechner (HP 67) und die Leistungsexplosion der Tischcomputer es möglich machten, da tiefer einzusteigen.
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ullr
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Re: Neue Easton ACC

Beitrag von ullr »

DrJ hat geschrieben: 24. Feb 2020, 10:07 Was immer gern vergessen wird. Ein Blankschafttest setzt eine saubere konstante (wiederholbare) Schusstechnik voraus.
...
Ja, das sowieso. Nur, maßgeblich für die Treffbildgröße werden auf längere Entfernungen auch außenballistische Einflüsse sein. Und die werden von einer Menge Faktoren beeinflußt wie Seitenwind (den mußt du noch nicht mal merken, weil die Bö eben bei 30m auftritt und nicht an der Schießlinie, Massenunterschiede, cw-Werte (Befiederung), Richtung der Waffe bein Schuß, Schwerpunktlage, usw usf. Es werden mit Sicherheit weit über 10 Einflüsse sein, und die beeinflussen sich gegenseitig und legen so die Lage des Treffers fest. Die Wirkungen dieser Einflüsse muliplizieren sich.
Wollte man das alles technisch richtig untersuchen, ist man bei komplexer Ausrüstung (Schießmaschine) und komplexen Auswertemethoden, die letztendlich nur in einer sehr teuren Studie behandelt werden können. Mit Hausmitteln geht das nicht und mit Argumenten ("der ist ein Spitzenschütze, deshalb hat er Recht") geht es auch nicht.
Büttenrede zum Rosenmontag:
Merke:
Jeder Idiot kann an der Innen- und Außenballistik des Pfeil- und Bogensystems rumschrauben wie er will und darüber reden. Und es gibt auch Idioten, die extrem gut Schießen können.
Wenn beides zusammenfällt und der Betreffende schreibt ein Buch, wird es interessant.
Olau!!!!
:lol: :lol: :lol:
Gruß und klar doch,
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Re: Neue Easton ACC

Beitrag von b_der_k_te »

Übersetzt heißt das, die Blankschäfte können auch aus anderen Gründen außer Spinewert oder Nockpunktüberhöhung aus der Gruppe der befiederten Pfeilen abweichen. Je länger die Distanz desto wahrscheinlicher wird das so sein. Und man kann es nicht ausschließen, daß diese Ursachen dann sogar einen größeren (und damit verschleiernden) Einfluß auf die (Gruppen-)Abweichung haben als jene die man untersuchen möchte. Das wäre dann allerdings besonders blöd wenn der Blankschaft auf 30m auf der weichen Seite landet obwohl er in Wirklichkeit eigentlich zu hart reagiert.
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DrJ
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Re: Neue Easton ACC

Beitrag von DrJ »

Man könnte zumindest die Einflußfaktoren minimieren, in dem man in der Halle schiesst. In manchen geht es sogar bis 30m.
Ich persönlich bevorzuge beim Blankschafttest den Walk-Back, also beginnend mit 10 m, immer in 5m-Schritten bis 30 m, um zumindest halbwegs brauchbare Ergebnisse zu bekommen.
Reine 18m-Hallenschützen bringt ein Blankschafttest auf 30m nix. Die tunen auf ihre 18m und gut ist.
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ullr
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Re: Neue Easton ACC

Beitrag von ullr »

b_der_k_te hat geschrieben: 24. Feb 2020, 11:16 Übersetzt heißt das, die Blankschäfte können auch aus anderen Gründen außer Spinewert oder Nockpunktüberhöhung aus der Gruppe der befiederten Pfeilen abweichen. Je länger die Distanz desto wahrscheinlicher wird das so sein. Und man kann es nicht ausschließen, daß diese Ursachen dann sogar einen größeren (und damit verschleiernden) Einfluß auf die (Gruppen-)Abweichung haben als jene die man untersuchen möchte. Das wäre dann allerdings besonders blöd wenn der Blankschaft auf 30m auf der weichen Seite landet obwohl er in Wirklichkeit eigentlich zu hart reagiert.
Ja.
Und noch ein Hinweis: Normalerweise nimmt man an, dass der befiederte Pfeil in einer senkrechten Ebene seiner Flugbahn folgt. Mitnichten muß das so sein. Durch die Verringerung die Geschwindigkeit durch den Luftwiderstand und damit einer Änderung des Luftangriffspunktes am Schaft ist es denkbar, dass diese Ebene eben nicht senkrecht ist, sondern leicht schräg. Nur, ich persönlich habe keinen Packan, dass auch nur größenordnungsmäßig abzuschätzen. Von der Corioliskraft ganz abgesehen. Die ist allerdings berechenbar. Andererseits habe ich mir Beobachtungen aus der 90m Zeit gemerkt, die das zeigten. Ohne Windeinfluss. Das habe ich bei guten Schützen/Innen beobachtet.
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Abow
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Blankschafttest

Beitrag von Abow »

Raberudi hat geschrieben: 21. Feb 2020, 18:54 immer das selbe Trefferbild.
Das kann ich nach erneuten Versuchen auf 30 m nicht sagen,
aber: „wiederholt ähnliche Trefferbilder“, die u. a. deutlich
machen, dass die Pfeile mit 90er-Spitzen zu hart und mit
100er-Spitzen zu weich sind.
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