Pfeilschwingung/Eine These

Fragen, Themen die sich mit dem Pfeil und dem Pfeilflug an sich befassen
abgemeldet01

Re: Pfeilschwingung/Eine These

Beitrag von abgemeldet01 »

Sebastian Rohrberg hat geschrieben: 16. Dez 2023, 17:26 Moin.
Die Schwingung kann man mit einer Kamera über der Scheibe aufnehmen. Das ist gar nicht so problematisch.
...
Nicht problematisch? Für solche Untersuchungen muss man einen Schießkanal haben, um jegliche Störung (z.B Windboen) von außerhalb auszuschalten. Du mußt die exakte Schussrichtung ziemlich genau definieren um die zeitliche Lage und Form des Pfeiles auf seiner Flugbahn zu dokumentieren. Der Schuss muss exakt reproduziert sein, um wirklich auswertbare Ergebnisse zu erzielen.

Gruß und klar doch,
"Gut Schuss!"
Christian
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rstoll
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Re: Pfeilschwingung/Eine These

Beitrag von rstoll »

Hallo Sebastian,

ich kann im Moment Deier Argumentation nicht folgen.
Sebastian Rohrberg hat geschrieben: 16. Dez 2023, 17:26 Wenn jetzt die Nocke schwerer wird, wird das Heck auch träger. Das hieße auch es kann der Schwingung nicht folgen.
Welche Schwingung genau meinst Du? Lediglich genau und nur die erste? Die (symmetrische?) Grundschwingung?
Denn wie ich oben schon schrieb. müsste doch die folgende "Gegenschwingung" die Wirkung wieder "neutralisieren"?
Wo liegt mein Gedankenfehler?

Grüßle!

Ralf
Sebastian Rohrberg
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Re: Pfeilschwingung/Eine These

Beitrag von Sebastian Rohrberg »

Moin.
Ich meine die Schwingung vom lösen der Nocke von der Sehne bis zum Button.
Wenn die Nocke schwerer ist, dann ist das vergleichbar mit weniger Zuggewicht oder einer schwereren Sehne. Der Pfeil reagiert also steifer. Wenn sich die Nocke von der Sehne löst macht der Pfeil die Ihm aufgezwungen Bewegung weiter. Mache ich die Nocke schwer schaft der Schaft es nicht sie passend zur Schwingung zu bewegen. Oder nur verzögert zu bewegen.
Ich denke das wird auch bei einem vermeintlich passenden Pfeil mit schwerem Heck so sein.
Zu dem Versuchsaufbau.
Wind kann ich ausschließen. Gleichmäßigkeit bekomme ich durch viele Wiederholungen. Messen brauche ich erstmal nichts, denn ich will ja nur sehen ob der Pfeil schwingt. Dafür brauche ich nur kleine Teilabschnitte der Flugbahn. Wenn ich das habe, kann ich über die Bildrate auch eine annähernde Frequenz ausrechnen. Zumindest kann man damit herausfinden ob sich Amplitude und Frequenz verändern.
b_der_k_te
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Re: Pfeilschwingung/Eine These

Beitrag von b_der_k_te »

Sebastian Rohrberg hat geschrieben: 17. Dez 2023, 10:38 Wenn die Nocke schwerer ist, dann ist das vergleichbar mit weniger Zuggewicht oder einer schwereren Sehne.
Ach ja... Verflixt, irgendwie vergesse ich diesen Aspekt immer wieder.
Ich denke oft nur daran die Nockenmasse auf die gesamte Pfeilmasse aufzuschlagen, wodurch sich die Abschußgeschwindigkeit des Pfeils sich bei mehr Nockenmasse verringert, der Wirkungsgrad demnach etwas größer wird und die Eigenfrequenzen des Pfeils weniger werden.

Aber offenbar muss man die Nockenmasse tendenziell der virtuellen (bzw. parasitären) Masse vom Bogen zuordnen. Also jener Massenanteile von Wurfarmen und Sehne, die ebenso zuerst einmal beschleunigt werden müssen und dafür Energie abzweigen, die dem Pfeil dann nicht (oder nicht zu dem Zeitpunkt) zur Verfügung steht. Der Wirkungsgrad sinkt in dem Fall also ab, anstatt größer zu sein?
Zumindest wäre das ein Ansatz mit dem ich weiterdenken kann.

Interessant ist dann aber das der erste seitliche Ausschlag der Nocke nahezu identisch bzw. sogar einen Hauch größer ist als wie bei einer leichten Nocke.
Meine erste Vermutung dazu: Die Kraft der Sehne ist so oder so so groß, daß der Pfeil erstmal knickt. Die Biegespannung im Pfeil möchte sich dann wieder "entladen". Ist das Heck nun schwerer, "wehrt" es sich mehr als ein leichtes Heck. Also versucht es die Biegespannung auf eine andere (Gleichgewichts-)Weise. Immerhin ist durch das schwerere Heck auch der Pfeilschwerpunkt nach hinten gewandert und die Biegespannung kann sich besser entspannen wenn der ganze Pfeil um den Drehpunkt gedreht wird. Man sieht zwar nicht das die Spitze sich hervordreht, aber das Heck dreht sich scheinbar zum Bogenfenster hin. Kann man wahrscheinlich auch anders erklären mit einer dezenten Verlagerung des Biegeknicks zu dem Zeitpunkt. Dadurch würde der vordere Teil des Pfeils praktisch nichts von der Veränderung am Heck abbekommen.
Alles nicht sehr wissenschaftlich formuliert, aber es sind ja auch nur mal erste Gedanken...
abgemeldet01

Re: Pfeilschwingung/Eine These

Beitrag von abgemeldet01 »

b_der_k_te hat geschrieben: 18. Dez 2023, 16:12
Ich denke oft nur daran die Nockenmasse auf die gesamte Pfeilmasse aufzuschlagen, wodurch sich die Abschußgeschwindigkeit des Pfeils sich bei mehr Nockenmasse verringert, der Wirkungsgrad demnach etwas größer wird und die Eigenfrequenzen des Pfeils weniger werden.

Aber offenbar muss man die Nockenmasse tendenziell der virtuellen (bzw. parasitären) Masse vom Bogen zuordnen. Also jener Massenanteile von Wurfarmen und Sehne, die ebenso zuerst einmal beschleunigt werden müssen und dafür Energie abzweigen, die dem Pfeil dann nicht (oder nicht zu dem Zeitpunkt) zur Verfügung steht. Der Wirkungsgrad sinkt in dem Fall also ab, anstatt größer zu sein?
Zumindest wäre das ein Ansatz mit dem ich weiterdenken kann.
....
Die Masse eines Nocks bewegt sich im Bereich von 0,5g . Ich haben einen Nocken gefunden, dessen Masse 0,56g betrug. Eigentlich bräuchte man bei solchen Werten nicht mehr groß zu rechnen...
Für ein Pfeil-Bogensystem habe ich die Änderung der Nockmasse mal durchgerechnet.
Die primäre Durchbiegung änderte von 9,8cm auf 9,7cm. Die Frequenz blieb bei 41 Hz.
Kurz gesagt, kein Einfluss. Es lohnte sich nicht, weiterzurechnen.
Gruß und klar doch,
"Gut Schuss!"
Christian
Sebastian Rohrberg
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Re: Pfeilschwingung/Eine These

Beitrag von Sebastian Rohrberg »

Moin.
Wir reden zwar die ganze Zeit von Nockmasse. Es geht aber um die Masse, beziehungsweise um zusätzliche Masse, im Bereich des Pfeilhecks.
abgemeldet01

Re: Pfeilschwingung/Eine These

Beitrag von abgemeldet01 »

Sebastian Rohrberg hat geschrieben: 18. Dez 2023, 18:58 Moin.
Wir reden zwar die ganze Zeit von Nockmasse. Es geht aber um die Masse, beziehungsweise um zusätzliche Masse, im Bereich des Pfeilhecks.
Da hätte ich gerne eine Beschreibung der Definition/Konstruktion über diese zusätzliche Heckmasse ("Nockmasse/Nockenmasse" usw) gesehen, wenn nicht der Nock als definiertes Teil gemeint ist.
Vielleicht ist da ja auch die Masse der Befiederung mit eingeschlossen:
Über den Daumen gepeilt:
3 lange Naturfedern : ca.0,67g
3 kurze Plastikfedern: ca. 0,75g (Nein, nicht die Spin Wings!!!, die sind gewichtslos 8-) )

Christian
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Re: Pfeilschwingung/Eine These

Beitrag von b_der_k_te »

Ja das war mein Fehler.
Wenn ich an Nockmasse denke, dann kommt mir im Target-Bereich immer Pin-Nocke oder keine Pin-Nocke in den Sinn. Im 3D- oder Feld-Bereich benutzen die Leute womöglich noch Protektorringe. In der Halle sind am Heck auch die großen Natur- oder Plastikfedern zu berücksichtigen.

In der letzten Grafik auf der vorhergehen Seite beträgt der Unterschied des Parameters "Nock and pin mass" 10 Grain.
Ich habe aber auch nicht davon geredet das ullrs spezielles Programm diesen feinen Unterschied wahrnehmen könnte. Keine Ahnung warum es überhaupt bemüht wird bei Etwas für das es gar nicht ausgelegt ist.
Über das Simulationsprogramm von Park bekommt man zumindest eine Idee was diese winzige Veränderung für die Position des Blankschaftes in der Treffergruppe bedeutet (weich / steif).
Außerdem gibt Park den (in der Theorie) genauen Weg der Pfeilnocke an. Auch hier sind Unterschiede bei nur 10gn erkennbar - die Frage ist nur was die Unterschiede bedeuten, wie man sie interpretieren soll/kann.
abgemeldet01

Re: Pfeilschwingung/Eine These

Beitrag von abgemeldet01 »

b_der_k_te hat geschrieben: 19. Dez 2023, 10:06 ...
Wenn ich an Nockmasse denke, dann kommt mir im Target-Bereich immer Pin-Nocke oder keine Pin-Nocke in den Sinn. Im 3D- oder Feld-Bereich benutzen die Leute womöglich noch Protektorringe. In der Halle sind am Heck auch die großen Natur- oder Plastikfedern zu berücksichtigen.
...
....
Andererseits kann ich mir sehr gut vorstellen, dass individuelle Einflüsse, (beispielsweise ist der Schütze/In begeistert vom optischem Aussehen der Naturfedern, dass er/sie Vorteile in die Überprüfung hinein interpretiert) eine Rolle spielen. Große/kleine Federn beeinflussen den Luftwiderstand und werden so die Flugbahn verändern, und sie können die Biegeschwingung schneller zum Abklingen bringen. Aber innenballistisch wird sich nichts ändern.
Gruß und klar doch,
"Gut Schuss!"
Christian
b_der_k_te
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Re: Pfeilschwingung/Eine These

Beitrag von b_der_k_te »

Verflixt, wieder mal Off-Topic:
ullr hat geschrieben: 19. Dez 2023, 11:18 [...] und sie können die Biegeschwingung schneller zum Abklingen bringen.
Erachtest Du es als wichtig das die Biegeschwingungen schnell abklingen?
ullr hat geschrieben: 19. Dez 2023, 11:18 [...] Aber innenballistisch wird sich nichts ändern.
Komisch, in einen anderen Beitrag hast Du erklärt warum - wenn auch nur mit geringem Einfluß - Masse am Pfeilheck die Innenballistik beeinflußt.

Sorry für Off Topic
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