Pfeilschwingung/Eine These

Fragen, Themen die sich mit dem Pfeil und dem Pfeilflug an sich befassen
abgemeldet01

Re: Pfeilschwingung/Eine These

Beitrag von abgemeldet01 »

Sebastian Rohrberg hat geschrieben: 17. Dez 2023, 10:38 Moin.
Ich meine die Schwingung vom lösen der Nocke von der Sehne bis zum Button.
Jetzt mal etwas genauer.

1.Start: Die Kraftverbindung-Rückenmuskel über die Zugfinger wird aufgehoben
2. Sofort wird der Pfeil maximal durchgebogen. Von vorne: Massenträgheit des Pfeiles, von hinten: Endhaltekraft des Bogens
3. Nach ca. 2ms sinkt die Beschleunigungskraft des Bogens unter die kritische Knickkraft die für diese Stablänge gilt.
4. Der Pfeilschaft ist einen klitzekleinen Moment gerade und schwingt ab jetzt stolz und ungestört seinen individuellen Takt, sprich Frequenz.
5. Und wird durch Sehne immer weiter beschleunigt. Die tanzt dabei, gut geführt durch den Herrn Pfeil von Seite zu Seite
6. Bis die Sehne nicht mehr weiterkommt, bei ihrer Standhöhe wird sie gestoppt.
7. Ende: Der Pfeil fliegt fröhlich schwingend weiter, die Sehne bleibt traurig vibrierend stehen...
Wenn die Nocke schwerer ist, dann ist das vergleichbar mit weniger Zuggewicht oder einer schwereren Sehne. ....
Ja, wenn Du eine Nocke aus Blei montierst. Wenn Du handelsübliche Dinge verwendest, passiert nichts mehr Wesentliches, oder ist so marginal, dass man zum Nachweis der kleinen Änderung einen Riesenaufwand treiben müßte. Die Stellen, die das könnten, habe ich bereits genannt.
Christian
Zuletzt geändert von abgemeldet01 am 19. Dez 2023, 12:35, insgesamt 1-mal geändert.
abgemeldet01

Re: Pfeilschwingung/Eine These

Beitrag von abgemeldet01 »

b_der_k_te hat geschrieben: 19. Dez 2023, 12:17 Verflixt, wieder mal Off-Topic:
ullr hat geschrieben: 19. Dez 2023, 11:18 [...] und sie können die Biegeschwingung schneller zum Abklingen bringen.
Erachtest Du es als wichtig das die Biegeschwingungen schnell abklingen?
....
Nein. Da gibt es keinen sehr wichtigen Einfluss (Wenn das System richtig abgestimmt ist) Aber so große Naturfedern sehen doch toll aus. Für die Halle hatte ich immer welche.
ullr hat geschrieben: 19. Dez 2023, 11:18 [...] Aber innenballistisch wird sich nichts ändern.
Komisch, in einen anderen Beitrag hast Du erklärt warum - wenn auch nur mit geringem Einfluß - Masse am Pfeilheck die Innenballistik beeinflußt.
Sorry für Off Topic
Grundsätzlich hat ja jede Änderung Auswirkungen... Und wenn ich es nicht jetzt mit meinem Modell durchgespielt hätte, würde ich auch sagen, "Doch doch... Du mußt doch überprüfen, ob die Abstimmung noch stimmt."
"Man wird alt wie 'ne Kuh...."
Gruß und klar doch,
"Gut Schuss!"
Christian
Radian
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Re: Pfeilschwingung/Eine These

Beitrag von Radian »

Wenn ich davon ausgehe, dass zusätzliche Masse am Pfeilheck die Schwingung (ungünstig?) beeinflusst, was ja einige Spitzenschützen als Auffassung vertreten (u.a. Jake Kaminski), dann wäre ja die Kombination von Wrap, Beiter Pinnocke und XS Wings am Heck eines X 10 ungünstig- das müsste ein Weltklasseschütze im Rahmen seines Aufwandes mit Materialabstimmung, Trefferbildauswertung usw. merken, oder?
Nur warum wird diese Kombination dann in der Weltspitze geschossen?
Ich frage mich, wieviel davon doch eher individuell durch den Schützen beeinflusst wird- Stichwort Lösevorgang?
Denn wenn das "naturwissenschaftlich nachweisbar" wäre (um dass mal bewusst überspitzt zu formulieren), würde die Weltspitze dann nicht wie die koreanischen Schützinnen nur noch Spin Wings und Beiter Overnocks auf ihren X 10 schießen?
Das interessiert mich wirklich, weil ich denke, einige der Diskussionsteilnehmer müssten solche Setups doch schon mit Hochgeschwindigkeitskameras gefilmt haben? Ist das alles eher theoretisch, oder hat sich in der Praxis wirklich ein Unterschied gezeigt, der bei den "Nutzern" (Hochleistungsschützen) nur noch nicht angekommen ist?
Alle ins Gold
Radian
Sebastian Rohrberg
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Re: Pfeilschwingung/Eine These

Beitrag von Sebastian Rohrberg »

Moin.
Wir (IAT und ein paar Interessierte) sind durch unsere Versuche (es sieht tatsächlich so aus als würde das Heck verzögert reagieren) zu dem Schluss gekommen, dass jegliche Masse, in Form von Wraps, Plastikfletchen, Protectorringen oder Outnocks in Kombinationen mit Pins, vermieden werden sollte.
Was das für zylindrische Pfeile (weniger Clearance) bedeutet kann man sich denken.
Wraps findet man bei Recurve in der Weltspitze sehr selten. Xs Wings sind ein bisschen schwerer aber noch lange nicht schwer. Pin Nocks haben, bei ein bisschen mehr Gewicht, den Vorteil der Möglichkeit den Pin zu drehen und so rundlaufgenau zu bekommen.
Die Holländer sind bei Pfeilen auch eher eine Ausnahme ;)
abgemeldet01

Re: Pfeilschwingung/Eine These

Beitrag von abgemeldet01 »

Sebastian Rohrberg hat geschrieben: 19. Dez 2023, 13:42 Moin.
Wir (IAT und ein paar Interessierte) sind durch unsere Versuche (es sieht tatsächlich so aus als würde das Heck verzögert reagieren) zu dem Schluss gekommen, dass jegliche Masse, in Form von Wraps, Plastikfletchen, Protectorringen oder Outnocks in Kombinationen mit Pins, vermieden werden sollte.
...
Wie bitte? Eine Plastikfolie, deren Masse im Microgramm Bereich liegt, ein Metallring mit einer Masse von 0,3g soll das Verhalten des Pfeiles beim Abschuss beeinflussen?
Dass Plastikfedern wg. ihrer Masse die Abstimmung verschlechtern, ist ebenfalls eine sehr seltsame Aussage. Da liegt mit Sicherheit ein anderer Zusammenhang vor (z.B. extrem grenzwertige Auslegung).
Es wäre richtig nett, wenn die Versuche, die diese Tendenz zeigen, veröffentlicht werden...


Christian
Zuletzt geändert von abgemeldet01 am 19. Dez 2023, 17:34, insgesamt 1-mal geändert.
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mbf
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Re: Pfeilschwingung/Eine These

Beitrag von mbf »

Ich bitte doch sehr darum, bei Fakten zu bleiben und nicht bei Spekulationen, was das IAT macht, wenn hier jemand schreibt, der genau dort Untersuchungen vornimmt.

Ich für meinen Teil kann prinzipiell damit leben, wenn detaillierte Untersuchungen nicht veröffentlicht werden, wenn man sich davon Vorteile beim Tuning-know-how verspricht, gerade, wenn es um das Ausreizen des Materials geht.
Grüße, Matthias

Als User schreibe ich schwarz, als Moderator rot.
abgemeldet01

Re: Pfeilschwingung/Eine These

Beitrag von abgemeldet01 »

mbf hat geschrieben: 19. Dez 2023, 17:24 Ich bitte doch sehr darum, bei Fakten zu bleiben und nicht bei Spekulationen, was das IAT macht, wenn hier jemand schreibt, der genau dort Untersuchungen vornimmt.
...
Ich habe den letzten Satz in meinem Post gelöscht.
Gruß und klar doch,
"Gut Schuss!"
Christian
Sebastian Rohrberg
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Re: Pfeilschwingung/Eine These

Beitrag von Sebastian Rohrberg »

Es sagt keiner, dass irgendwelche Abstimmungen verschlechtert werden. Ich sage nur, dass unnötige Masse am Heck vermieden werden sollte.
Es gibt Zuggewicht, Pfeillängen und Spine Kombinationen die etwas toleranter darauf reagieren. Andere nicht.
Das Thema hat Werner Beiter auch schon behandelt. Ist also nicht so jung.
Sebastian Rohrberg
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Re: Pfeilschwingung/Eine These

Beitrag von Sebastian Rohrberg »

Die genaue Abstimmung von Pfeil und Bogen ist eben nicht damit abgeschlossen einen Rohschaft auf 10m in die Nähe der Befiederten zu bekommen.
Man braucht nur einen vermeintlichen gut fliegenden Rohschaft durch Papier schießen und sieht wie es ist.
Ich weiß jetzt kommt wieder was. Ich hab den Papiertestfaden gelesen.
Hat sich mal einer die Mühe gemacht und einen weichen Pfeil sukzessiv zu kürzen und auf verschiedene Distanzen durch Papier zu schießen?
Ja. Ich.
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rstoll
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Re: Pfeilschwingung/Eine These

Beitrag von rstoll »

Hallo Sebastian,

sollte beim Papiertest Dein Ergebnis auch bei wechselnden Entfernungen reproduzierbar das (mir bislang nur von den Compoundern bekannte) klassische Loch mit symmetrisch angeordneten Federeinrissen sein wirft das mein gesamtes bisheriges Gedankengebäude eines schwingenden Pfeils mit ruhenden Schwingungsknoten über den Haufen.

In dem Fall wäre mal ein Highspeed-Video genial.

Grüßle!

Ralf
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