Pfeilschwingung/Eine These

Fragen, Themen die sich mit dem Pfeil und dem Pfeilflug an sich befassen
abgemeldet01

Re: Pfeilschwingung/Eine These

Beitrag von abgemeldet01 »

esemro hat geschrieben: 18. Feb 2024, 17:49 ....

Wenn ich deine oben gemachte Beobachtung/Analyse einmal ins Extrem weiterdenke, dann behauptest du ja indirekt, dass sich ein "perfekt" abgeschossener Pfeil überhaupt nicht durchbiegt...
...
Du mußt extreme Lösefehler machen, um das Verhalten eines abgestimmten Pfeiles zu ändern. Im Normalfall führen Lösefehler nur zu Zielfehlern.
Selbstverständlich biegt sich ein Pfeil immer wie der nächste, ohne Einfluss des Lösens. Das wurde mir vor Jahren richtig bestätigt als ich begann Recurve mit Release zu schießen. Die Treffbilder wurden sehr klein, an der Abstimmung hat sich nichts, garnichts geändert.
Hier ein Gegenbeispiel, was passiert, wenn eine Schützin (ich habe einen Damenbogen ausgesucht) an der Abstimmung ihres Bogens rumspielt:
Beispiel nicht tatsächlich passiert, nur gerechnet:
Abstimmung war:
Spitzenmasse (also die Masse der Spitze plus des anteiligen Schaftgewichtes): 0,0137kg
Geringster Abstand des Schaftes vom Button während des Schusses: 0,0026m
Na, denkt die Dame, ich probier mal eine Spitze, die um 0,0005kg leichter ist...
OHO! Hätte ich selber nicht gedacht:
Geringster Abstand des Schaftes vom Button während des Schusses: 0,0008m. So etwas könnte schon bei Schießfehlern einen Einfluss haben...
Solche Einflüsse können technische Änderungen bei der Abstimmung haben...
Gruß und klar doch,
"Gut Schuss!"
Christian
b_der_k_te
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Re: Pfeilschwingung/Eine These

Beitrag von b_der_k_te »

ullr hat geschrieben: 19. Feb 2024, 08:37 Beim Lösen wird die relevante Strecke im Bereich der Finger mit Sicherheit nicht länger als 2-3mm sein...
Ich habe da noch keine auswertbaren Unterlagen gefunden.
Doch, kennst Du: https://www.researchgate.net/publicatio ... rchery_bow
Steht auch im "Archery Technology" von James Park - Du vergisst es nur immer wieder. :evil:
Sebastian Rohrberg
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Re: Pfeilschwingung/Eine These

Beitrag von Sebastian Rohrberg »

Bei 6000fps hat man genug Bilder um die Bewegungen innerhalb 1ms zu sehen.
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mark1968
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Re: Pfeilschwingung/Eine These

Beitrag von mark1968 »

ullr hat geschrieben: 19. Feb 2024, 08:37 Die Fingerknochen halten die Sehne.
Beim Lösen wird die relevante Strecke im Bereich der Finger mit Sicherheit nicht länger als 2-3mm sein...
Ich habe da noch keine auswertbaren Unterlagen gefunden. Wenn Du das untersuchen willst, mußt Du Röntgenblitzaufnahmen anwenden.
Gruß und klar doch,
"Gut Schuss!"
Christian
Ich denke, dass die Strecke, in der die Finger Einfluss auf die Sehne nehmen, schon größer als 2-3mm ist. I.d.R. wird hinter dem ersten Fingerglied geankert. Und auch wenn die Finger sehr schnell aufgehen, so muss die Sehne dennoch an ca. (20-25mm) Fingerkuppe vorbei. Müsste sie das nicht, könnte man sich fragen, wieso wir ein Tab benutzen zum Schießen. :?
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abgemeldet01

Re: Pfeilschwingung/Eine These

Beitrag von abgemeldet01 »

mark1968 hat geschrieben: 19. Feb 2024, 19:12
ullr hat geschrieben: 19. Feb 2024, 08:37 Die Fingerknochen halten die Sehne.
Beim Lösen wird die relevante Strecke im Bereich der Finger mit Sicherheit nicht länger als 2-3mm sein...
Ich habe da noch keine auswertbaren Unterlagen gefunden. Wenn Du das untersuchen willst, mußt Du Röntgenblitzaufnahmen anwenden.
Gruß und klar doch,
"Gut Schuss!"
Christian
Ich denke, dass die Strecke, in der die Finger Einfluss auf die Sehne nehmen, schon größer als 2-3mm ist. I.d.R. wird hinter dem ersten Fingerglied geankert. Und auch wenn die Finger sehr schnell aufgehen, so muss die Sehne dennoch an ca. (20-25mm) Fingerkuppe vorbei.
Ich bin mir sehr sicher, dass beim Lösevorgang der erste Fingerknochen um sein Gelenk gedreht wird und nicht zur Seite geschoben. Da ist nach wenigen Millimetern die Birne geschält.
Müsste sie das nicht, könnte man sich fragen, wieso wir ein Tab benutzen zum Schießen. :?
Man kann auch ohne Tab schießen. Das geht nur nicht mehr, wenn Du Arthrose hast. Dann triffst Du auch mit Tab nicht mehr, weil sich die Fingerknochen nicht mehr "drehen" können, sondern tatsächlich von der Sehne zur Seite geschoben werden. Das Ergebnis ist Frust... ;)
Gruß und klar doch,
"Gut Schuss!"
Christian
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Re: Pfeilschwingung/Eine These

Beitrag von bkr_hro »

dass beim Lösevorgang der erste Fingerknochen um sein Gelenk gedreht wird und nicht zur Seite geschoben.
siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Fingergelenke
wie soll dieses "drehen" aussehen ?
bzw: wo dreht sich da was ?
was ist mit dem ersten Fingerknochen gemeint ?

Soweit ich weiß (es damals in der Schule gelernt habe ... ) sind die ersten beiden Fingergelenke nur zu einer Bewegung, in einer Dimension , fähig.
Scharniergelenke. Grade oder Krumm, 90° Änderung.

Das Gelenk, mit dem der Finger dann mit der Handfläche verbunden ist, diese Fingergrundgelenke sind lt Wikipedia Kugelgelenke.
Bewegt man die Finger, können die zusätzlich sozusagen einen Trichter nachbilden.
abgemeldet01

Re: Pfeilschwingung/Eine These

Beitrag von abgemeldet01 »

bkr_hro hat geschrieben: 20. Feb 2024, 08:39
dass beim Lösevorgang der erste Fingerknochen um sein Gelenk gedreht wird und nicht zur Seite geschoben.
siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Fingergelenke
wie soll dieses "drehen" aussehen ?
bzw: wo dreht sich da was ?
was ist mit dem ersten Fingerknochen gemeint ?
...
Der erste Teil, das Glied mit dem der mit dem Fingernagel. Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Fingerknochen die Kräfte übertragen. Die vom Gehirn gesteuerten Muskeln halten die Knochen in der augenblicklichen Stellung. Wenn Du mit der anderen Hand den mittleren Fingerteil festhälst, kannst Du den oberen frei (natürlich nur in einer Richtung) bewegen... Wennsch'ste gesund bist und keine Arthrose hast... wie ich. ;)
Soweit ich weiß (es damals in der Schule gelernt habe ... ) sind die ersten beiden Fingergelenke nur zu einer Bewegung, in einer Dimension , fähig.
Scharniergelenke. Grade oder Krumm, 90° Änderung.
...
Ja. So sehe ich es auch. Dieses Scharnier (und natürlich auch das zweite) wird, wenn Du den Bogen spannst, blockiert. Beim Lösen wird diese Blockade aufgelöst und die Zugkraft des Bogens beschleunigt Pfeil, Sehne, Wurfarme zu Bewegungen nach vorne. Die Reaktionskräfte bewegen Unterarm, Hand nach hinten und den Oberarm zu einer Drehung um das Schultergelenk nach hinten. *)
Das Gelenk, mit dem der Finger dann mit der Handfläche verbunden ist, diese Fingergrundgelenke sind lt Wikipedia Kugelgelenke.
Bewegt man die Finger, können die zusätzlich sozusagen einen Trichter nachbilden.
Ja, das untere Gelenk ist kein Scharnier sondern ein Kugelgelenk. Aber ich meine, dieses Gelenk spielt für das Lösen keine Rolle mehr.
Gruß und klar doch,
"Gut Schuss!"
Christian
*) Das ist eine vereinfachte Beschreibung. Natürlich treten beim Schuss noch andere Kräfte auf, so werden beispielsweise beide Oberarme um die Schultergelenke gedreht, mehr oder weniger, je nach Stil... Die Komplexität des gesammten Vorganges wird bewußt, wenn man sich die Kraftvielecke (ich benutze auf meiner Website den Ausdruck Kinegramm) einzelner Schützen/Innen anschaut.
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Re: Pfeilschwingung/Eine These

Beitrag von bkr_hro »

okay, sprechen zumindest wir beide über fast dasselbe.
aber ( aus meiner Sicht - und deswegen die Nachfrage) dreht sich ein Scharnier nicht, es "klappt / geht" auf / zu.
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Re: Pfeilschwingung/Eine These

Beitrag von abgemeldet01 »

bkr_hro hat geschrieben: 20. Feb 2024, 15:28 okay, sprechen zumindest wir beide über fast dasselbe.
aber ( aus meiner Sicht - und deswegen die Nachfrage) dreht sich ein Scharnier nicht, es "klappt / geht" auf / zu.
Ja. Das habe ich in dem vorhergehenden Post nicht eindeutig ausgedrückt.
Besser wäre gewesen:
Ich bin mir sehr sicher, dass beim Lösevorgang der erste Fingerknochen um sein Gelenk aufklappt.
Gruß und klar doch,
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Christian
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Re: Pfeilschwingung/Eine These

Beitrag von mbf »

Grüße, Matthias

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