rstoll hat geschrieben: ↑26. Jul 2018, 15:01
ullr hat geschrieben: ↑26. Jul 2018, 13:21
Was hat im technischen Training Schießen auf die Scheibe für einen Trainingswert wenn kein Zielpunkt auf der Scheibe ist? Was soll der Unsinn? Das macht nur Sinn, wenn Schütze*in seinen Stil grundsätzlich ändern will/muß.
Habe auch diesen Punkt mal aus ullr's Kritik an der kinetischen Kette herausgelöst da er in meinen Augen isoliert diskussionswürdig ist.
Ich für mich arbeite im Training mit meinen Schüler-/ Jugendschützen oft mit dem blanken Dämpfer, gerade weil dort eigentlich immer Baustellen vorhanden sind, welche in Einzelaufgaben und ohne Druck/Ablenkung des "Treffen müssens/treffen wollens" bearbeitet werden. Gerade das Fokussieren auf die Technik-/Bewegungs_/...-Aufgabe und Festigen des gewünschten Ergebnisses in das Unterbewusstsein halte ich für sehr wichtig. Erst festigen und dann die zusätzliche Aufgabe des Treffens dazu nehmen (mal stark vereinfacht ausgedrückt).
Für mich gilt der Weg: Über die Technik zum Treffen und nicht über das Treffen zur Technik.
Das ist klar. Die grundsätzliche Technik des Schußaufbaues muß stimmen. Der Schütz*in muß den Klicker beherrschen, den Bewegungsablauf usw.
Das wird auch bei Jugendlichen relativ früh sein. Aber dann, ein paar Gedanken:
Es muß mind. 90% der Durchführung konditioniert werden. Dem Schütze*in müssen Werkzeuge, geistige Methoden -die können ganz einfach sein- gegeben werden, dass er nach dem Schuß nicht irgendeinen Quark denkt, sondern innerlich den
nächsten Schuß vorbereitet. Ihm sollten Methoden beigebracht werden, seine Kontrolle über die Durchführung des nächsten Schusses so schnell wie möglich zu erreichen, um die Durchführung genauso durchzuführen, wie es richtig ist, egal wo der vorher geschossene Pfeil steckt.
Möglichkeiten habe ich im
Klickertraining skizziert (10m). Auch da hängt selbstverständlich ein Zielpunkt auf der Scheibe.
Beispiel 1: Der Schütze geht in die Vorspannung, spannt, der Ausbilder sagt "Augen zu" Während des Spannens schließt der Schütze*in die Augen. Der Klicker fällt, der Schuß bricht, in sehr vielen Fällen kommt vom Schütze*in das Feedback: "Ein wunderbares Gefühl"... Der Regelkreis Gehirn-Muskelgruppen wird konditioniert, störende Gedanken (bspw. wann fällt denn nu der Klicker????) auszuschalten.
Beispiel 2: Der Schütze*in spannt ohne den Klicker einzulegen. Der Ausbilder beobachtet konzentriert die Bewegung der Pfeilspitze. Bewegt sie sich langsam nach hinten und wird die Klickerstellung erreicht, löst der Ausbilder ein anderes Klickergeräusch aus. Das kann sich in einem Bereich zwischen eingestelltem Klicker und ca 5mm Überzug bewegen. Vorausetzung ist, die Pfeilspitze bewegt sich langsam nach hinten.
Das sind Übungen die den Zielregelkreis konditionieren, festigen, dafür sorgen dass viele Mikrobewegungen in das Unbewußte verlagert werden. Und selbstverständlich muß der Ausbilder ein Konzept haben und dieses Konzept sollte der Schütze*in auch akzeptieren und bereit sein, da mitzuarbeiten. Von heute auf morgen und ungeplant "ab und zu" geht es nicht.
Gruß
ullr