Eine schwere Spitze "zieht den Pfeil"

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rstoll
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Eine schwere Spitze "zieht den Pfeil"

Beitrag von rstoll »

Ein schon oft gehörtes Statement. Ist da was dran? Zählt das immer? Kann das auch ins Gegenteil umschlagen?
Hat ein optimal auf Spitzengewicht abgestimmtes Setup Vorteile gegenüber z.B. einem optimal auf Geschwindigkeit abgestimmten Setup?
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ullr
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Re: Eine schwere Spitze "zieht den Pfeil"

Beitrag von ullr »

Da war doch was....
:D
Da ist doch was...., Genau...
Hier.
Zu dem Artikel noch eine Anmerkung. Ich habe hier geschrieben, dass sich der Umschlagpunkt zwischen laminarer und turbulenter Strömung mit der Geschwindigkeit ändert. Das bedeutet, dass bei einem Stab, also ein Schaft ohne Spitze und Federn es passieren kann, das bei geringen Abschußgeschwindigkeiten sich der Pfeil nach kurzer Flugzeit überschlägt. Wird er mit höheren Geschwindigkeiten geschossen, bleibt er stabil, weil der Luftangriffspunkt hinter dem Schwerpunkt liegt und dort auch bleibt. Die Tastversuche, zu denen mich Ralf animiert hat, und die in angezogenem Artikel beschrieben sind, deuten in diese Richtung.
Das grundlose Herumbasteln am FoC kann zu sehr unangenehmen Überraschungen führen. Einen technischen Grund dafür gibt es nicht.
Gruß und
"Gut Schuß!"
ullr
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is the murder of a beautiful theory
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oko_wolf
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Re: Eine schwere Spitze "zieht den Pfeil"

Beitrag von oko_wolf »

rstoll hat geschrieben: 28. Jul 2018, 13:42 ...Hat ein optimal auf Spitzengewicht abgestimmtes Setup Vorteile gegenüber z.B. einem optimal auf Geschwindigkeit abgestimmten Setup?
Ich verstehe nicht den Unterschied. Ich versuche bei der Pfeilabstimmung zu erreichen, daß Länge, Spinewert und Zugkraft zueinander passen. Es gibt dabei die Möglichkeit, daß sich ein härterer Pfeil mit schwerer Spitze abstimmen läßt, aber auch ein weicherer mit geringerem Spitzengewicht. Wählen würde ich dann die zweite (insgesamt leichtere) Variante.
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rstoll
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Re: Eine schwere Spitze "zieht den Pfeil"

Beitrag von rstoll »

oko_wolf hat geschrieben: 30. Jul 2018, 12:18 Ich versuche bei der Pfeilabstimmung zu erreichen, daß Länge, Spinewert und Zugkraft zueinander passen.
Ja, das ist in jedem Fall das primäre und allerwichtigste Ziel. Erreichen kann ich dies - wie Du ja auch schreibst - auf zwei Wege:
1) Schwere Spitze, niedrigerer Spine
2) Leichte Spitze, höherer Spine.

Nun höre ich eben immer wieder dass 1) zu bevorzugen sei. Als Grund wird dann immer genannt: Sie schwere Spitze zieht den Pfeil.
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oko_wolf
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Re: Eine schwere Spitze "zieht den Pfeil"

Beitrag von oko_wolf »

rstoll hat geschrieben: 30. Jul 2018, 12:40
oko_wolf hat geschrieben: 30. Jul 2018, 12:18 Ich versuche bei der Pfeilabstimmung zu erreichen, daß Länge, Spinewert und Zugkraft zueinander passen.
Ja, das ist in jedem Fall das primäre und allerwichtigste Ziel. Erreichen kann ich dies - wie Du ja auch schreibst - auf zwei Wege:
1) Schwere Spitze, niedrigerer Spine
2) Leichte Spitze, höherer Spine.

Nun höre ich eben immer wieder dass 1) zu bevorzugen sei. Als Grund wird dann immer genannt: Sie schwere Spitze zieht den Pfeil.
Das hab ich noch nicht gehört, würde immer die andere Version bevorzugen
Gurml
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Re: Eine schwere Spitze "zieht den Pfeil"

Beitrag von Gurml »

rstoll hat geschrieben: 30. Jul 2018, 12:40
oko_wolf hat geschrieben: 30. Jul 2018, 12:18 Ich versuche bei der Pfeilabstimmung zu erreichen, daß Länge, Spinewert und Zugkraft zueinander passen.
Ja, das ist in jedem Fall das primäre und allerwichtigste Ziel. Erreichen kann ich dies - wie Du ja auch schreibst - auf zwei Wege:
1) Schwere Spitze, niedrigerer Spine
2) Leichte Spitze, höherer Spine.

Nun höre ich eben immer wieder dass 1) zu bevorzugen sei. Als Grund wird dann immer genannt: Sie schwere Spitze zieht den Pfeil.
Ich hatte in zwei Fällen 1) den Vorzug gegeben, da ich mit 2) in beiden Fällen Clearance-Probleme hatte. Damit möchte ich aber keine Verallgemeinerung aussprechen.
Allerdings höre ich immer wieder, dass 1), vermutlich infolge der größeren Pfeilmasse (höherer "gpp"-Zahl), weniger zickiger auf Lösefehler reagiert, die bei Amateurschützen wie mir infolge geringerem Trainingsumfangs sicher viel häufiger auftreten als bei den beinahe täglich trainierenden Ambitionierten.
Tja, was man nicht so alles hört ...
bogen72

Re: Eine schwere Spitze "zieht den Pfeil"

Beitrag von bogen72 »

Tja, was man nicht so alles hörte]
was du da hörst ist schon richtig

für mich spielt das Spitzengewicht und somit der FOC eine Rolle, ich habe 400er Carbonpfeile mit verschiedenen FOC's, von 7%- 14%, geschossen, unter 10% FOC waren die Pfeile Windanfälliger, die sind auch irgendwie anders geflogen, man kann sagen die sind gesegelt.
Dazu glaub ich schon das es eine Rolle spielt wofür man den Pfeil braucht, WA-Scheibe, Feld oder 3D.
Ich schieße überwiegend 3D, mein Pfeil hat knapp 12% FOC, der fliegt sauber.

Ich hab mit Scheibenschützen gesprochen, es ist keine Seltenheit das 16% FOC geschossen wird, schwerer Pfeil, schwere Spitze.

LG Volker
b_der_k_te
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Re: Eine schwere Spitze "zieht den Pfeil"

Beitrag von b_der_k_te »

Servus Volker
bogen72 hat geschrieben: 31. Jul 2018, 14:44ich habe 400er Carbonpfeile mit verschiedenen FOC's, von 7%- 14%, geschossen
Sag mal, wie hast Du diese doch sehr verschiedenen Werte "einstellen" können? Hast Du ein Gewicht im Inneren des Carbonschaftes verschoben? Oder - nein, Du wirst doch wohl nicht... :o doch nicht etwa das Gesamtgewicht des Pfeiles verändert haben :?:

Wenn Du einen deutlich leichteren Pfeil (als zuvor) verwendet hast, dann läßt sich die von Dir beobachtete Reaktion bei Wind erklären - mit der verringerten Pfeilmasse, nicht aufgrund des FOC :!:
Sie sind "irgendwie anders" geflogen? Mit der Pfeilmasse verändert sich die Abschußgeschwindigkeit, ändert sich die Bogen-Pfeil-Abstimmung (auch beim Compound). Klar das sie "anders" fliegen, aber nicht wegen dem FOC :!:
bogen72 hat geschrieben: 31. Jul 2018, 14:44Ich schieße überwiegend 3D, mein Pfeil hat knapp 12% FOC, der fliegt sauber.
Fliegt er etwa nicht mehr sauber wenn Du denselben Pfeil auf eine WA-Scheibe (auf längere Distanz) abschießt?
bogen72 hat geschrieben: 31. Jul 2018, 14:44Ich hab mit Scheibenschützen gesprochen, es ist keine Seltenheit das 16% FOC geschossen wird, schwerer Pfeil, schwere Spitze.
Vielleicht ist denen der FOC schnurtz egal, vielleicht wollten die einfach einen schweren Pfeil schießen und haben Dir die Antwort gegeben die Du hören wolltest weil Du nach und nur nach dem FOC gefragt hast?

PS.: Kennst Du den Unterschied zwischen Konklusion und Kausalität?
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oko_wolf
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Re: Eine schwere Spitze "zieht den Pfeil"

Beitrag von oko_wolf »

b_der_k_te hat geschrieben: 31. Jul 2018, 15:57
bogen72 hat geschrieben: 31. Jul 2018, 14:44ich habe 400er Carbonpfeile mit verschiedenen FOC's, von 7%- 14%, geschossen
Sag mal, wie hast Du diese doch sehr verschiedenen Werte "einstellen" können?
Wahrscheinlich über die Pfeillänge
bogen72

Re: Eine schwere Spitze "zieht den Pfeil"

Beitrag von bogen72 »

Mit der Pfeilmasse verändert sich die Abschußgeschwindigkeit
genau wie der Spine der bei den verschiedenen Spitzengewichten verändert wird, ich habe die gleiche Pfeillänge mit verschiedenen Spitzengewichten geschossen, da kommt schon logischerweise ein Pfeilgewichtsunterschied von bummelig 45gr bei raus. :!:
wie hast Du diese doch sehr verschiedenen Werte "einstellen" können
Inserts mit Einschraubspitzen, TopHat hat alles was man braucht, https://tophatarchery.com/ Insertgewicht 40-60 gr , Spitzengewichte 40-85gr,
damit kannst du alles "einstellen"
Klar das sie "anders" fliegen, aber nicht wegen dem FOC
da bin ich anderer Meinung,
haben Dir die Antwort gegeben die Du hören wolltest
selten so gelacht, Florian erzählt kein Scheiß :lol:
den Unterschied zwischen Konklusion und Kausalität
Verwendung von konkreten Schlüssen, Ursache und Wirkung.

genau die Fakten kommen zum tragen wenn man es praktisch ausprobiert, ich gehöre zu den Leuten die praktisch ausprobieren was wie funktioniert.
Kannst du dich dran erinnern wo ich die 6fach Befiederung (jeweils 3" Naturfedern) in Wesenberg geschossen hab, da wurde diskutiert, Strömungsabrisse usw. Am Ende nach dem Finale wurde wurde es als richtig hingestellt. Was machen die 6 Feder mit dem Spine und dem FOC, wieso ist der nicht wichtig?

schöne Grüße aus Lübeck
Volker
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