Stärkerer Trainingsbogen sinnvoll ?

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Wali
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Re: Stärkerer Trainingsbogen sinnvoll ?

Beitrag von Wali »

ullr hat geschrieben: 6. Aug 2018, 11:04 Ich habe mal ein Interview von Singer gelesen, Gehirnforschung, Max Planck Institut, da sagt Singer, das Gehirn braucht eine Leistung von 30W. Nur zur Abschätzung, eine Milchmädchenrechnung: Gehen wir mal davon aus, der Schuß braucht 8 Sekunden, und das Gehirn steckt 2/3 seiner Leistung (hohe Konzentration) in den Schuß. Dann verbraucht es eine Energie von 20x8=160Ws, bzw 160 Joule. Was steckt der Schütze körperlich in den Schußaufbau? Genau, mehr oder weniger nur die potenzielle Energie zum Spannen des Bogens, ca 50Nm, entspricht 50 J, entspricht 50ws
Bisschen weit hergeholt. 20-30 Watt passt schon ,aber das meiste ist eh immer im Gang und wenn nicht sucht das Gehirn sich ne andere Beschäftigung.
https://vitruv.uni-tuebingen.de/ilias3/ ... hlank.html
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oko_wolf
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Re: Stärkerer Trainingsbogen sinnvoll ?

Beitrag von oko_wolf »

ullr hat geschrieben: 6. Aug 2018, 11:04 ... Die Erschöpfung nach einem Turnier ist keine körperliche, sondern eine geistige....
Das unterschreibe ich.

Ich trainiere relativ viel (~400 Pfeile/Woche, 3x/Woche) und habe überhaupt keine Probleme körperlich eine große Fita "durchzuhalten", schließlich sind zwischen den Pfeilen einerseits die Pausen zwischen den Passen (die fast 10 Minuten dauern können) und zusätzlich die Pausen bei den Entfernungswechseln.

Mit Kraftausdauer hat das nicht mehr viel zu tun, dazu sind die Pausen einfach zu lang.

Was mir bei solchen Wettkämpfen vielmehr Schwierigkeit bereitet ist das Aufrechterhalten der Konzentration über den langen Zeitraum.

Richtig ist aber auch, daß manche Schützen mit zu hohen Zuggewichten schießen und diese nicht beherrschen. Es ist aber meiner Meinung nach nicht richtig, mit höheren Zuggewichten zu trainieren, weil dabei eventuell die gesamte Koordination leidet.
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oko_wolf
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Re: Stärkerer Trainingsbogen sinnvoll ?

Beitrag von oko_wolf »

b_der_k_te hat geschrieben: 6. Aug 2018, 11:58 ...
Ich kenne dazu zwei Varianten:
  1. 10 Sekunden im Vollauszug halten, dann 30 Sekunden Pause. Etwa 8 Wiederholungen
  2. 20-30 Sekunden halten je nach Trainingsstand, dann aber 60 Sekunden Pause. 8-10 Wiederholungen
Das sind Übungen die nach dem Schießtraining ins Training eingebaut werden können.
kann man machen, ich habe es nach meinem Trainerschein versucht und keinen positiven Effekt festgestellt.
Wenn ich pro Training 100-140 Pfeile schieße, brauche ich derartige Übungen nicht mehr (man könnte auch einfach 20 Pfeile mehr schießen)
Wali
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Re: Stärkerer Trainingsbogen sinnvoll ?

Beitrag von Wali »

Bis zu 140 Pfeile ist schon was.
50 Pfeile mit dem Compound in 2 Stunden dann bin ich erledigt.
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ullr
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Re: Stärkerer Trainingsbogen sinnvoll ?

Beitrag von ullr »

b_der_k_te hat geschrieben: 6. Aug 2018, 11:58 ....
VORSICHT, mir scheint da gibt es eine Verwechslung!
Ullr denkt da vielleicht an diese "Prüfung" bei der Anfängern geraten wird den Bogen 30 Sekunden lang im Vollauszug zu halten um zu "prüfen" ob die eingestellte Zugkraft der Wurfarme zur körperlichen Verfassung paßt.

Kitty meint aber wohl etwas anderes, eine mehr oder weniger isometrische Übung (mit dem eigenen Bogen) die aber nicht nur einmalig sondern mit Wiederholungen ausgeführt wird.
Ich kenne dazu zwei Varianten:
  1. 10 Sekunden im Vollauszug halten, dann 30 Sekunden Pause. Etwa 8 Wiederholungen
  2. 20-30 Sekunden halten je nach Trainingsstand, dann aber 60 Sekunden Pause. 8-10 Wiederholungen
Das sind Übungen die nach dem Schießtraining ins Training eingebaut werden können.
Lach... Jo... Das war mit den 30 Sekunden. Ich ändere mal dieses hübsche Gleichnis:
Das erstere ist die Hundekacke eines Berhardiners und
das zweite (10s) die eines Chihua Aua Waua. :D
Ernsthafter: Ich bin überzeugt, dass man sich als ausgebildeter Schütze*in mit diesen und ähnlichen Übungen seine Konditionierung/Koordination durcheinanderbringt. Da dürfte m.M.n. der Schaden größer sein als der Nutzen.
Gruß
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ullr
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Re: Stärkerer Trainingsbogen sinnvoll ?

Beitrag von ullr »

Wali hat geschrieben: 6. Aug 2018, 12:22 ...

Bisschen weit hergeholt. 20-30 Watt passt schon ,aber das meiste ist eh immer im Gang und wenn nicht sucht das Gehirn sich ne andere Beschäftigung.
...
Das denke ich nicht. Das Gehirn wird während des Zielvorganges im Unbewußten auf extrem hohen Drehzahlen laufen und die tausend Muskelgruppen fein einregeln, damit diese Super Schleifenkurven des Visierkornes dann, wenn der Klicker fällt, exaktemente in der Mitte der Halteflächen enden.
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Kitty
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Re: Stärkerer Trainingsbogen sinnvoll ?

Beitrag von Kitty »

Ich meinte so eine Übung wie b_der_k_te beschrieben. Wenn ich richtig lese, dann sollte man schon richtig schießen und keinen "Kraftsport"mit seinem Bogen machen.
Bogenschützin mit Leib und Seele, seit nun mehr als 11 Jahren!
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Re: Stärkerer Trainingsbogen sinnvoll ?

Beitrag von PBLou »

ullr hat geschrieben: 6. Aug 2018, 11:04 Was steckt der Schütze körperlich in den Schußaufbau? Genau, mehr oder weniger nur die potenzielle Energie zum Spannen des Bogens, ca 50Nm, entspricht 50 J, entspricht 50Ws.
Komisch, ich kann eine Maß Bier locker auf 1,70 vom Boden anheben, aber irgendwie gelingt es mir nicht, den Krug mehr als eine Minute am ausgestreckten Arm zu halten, obwohl ich dann ja keine Arbeit verrichte. ;) Ich denke man darf die Energie, die der Muskel in der Haltephase benötigt nicht vernachlässigen (wobei ich überfragt bin, wie man das ermittelt) und in welcher Art die Energie beim Auszug und im Anker bereitgestellt werden.

Und es entspricht ja auch der allgemeinen Erfahrung, zumindest ich selbst merke ich am Abend nach einer Fita-Runde schon die Muskel im Rücken.
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ullr
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Re: Stärkerer Trainingsbogen sinnvoll ?

Beitrag von ullr »

PBLou hat geschrieben: 6. Aug 2018, 16:10
ullr hat geschrieben: 6. Aug 2018, 11:04 Was steckt der Schütze körperlich in den Schußaufbau? Genau, mehr oder weniger nur die potenzielle Energie zum Spannen des Bogens, ca 50Nm, entspricht 50 J, entspricht 50Ws.
Komisch, ich kann eine Maß Bier locker auf 1,70 vom Boden anheben, aber irgendwie gelingt es mir nicht, den Krug mehr als eine Minute am ausgestreckten Arm zu halten, obwohl ich dann ja keine Arbeit verrichte. ;)
wenn Du auf Deinen Bierkrug einen eingeschalteten Laserpointer legst und auf einer Scheibe stehst, die sich langsam dreht, könntest Du aus der Kurve, die der Laserpointer an die Wand malst, diese Halteenergie sogar berechnen. Unser Lehrer in der Schule machte uns das mit einem einfachen Versuch klar, weshalb man bspw. bei Gehen/Laufen auf der Ebene Energie verbraucht: Er nahm ein Stück Kreide in die Hand, hielt den Oberarm eng an den Körper aber den Unterarm mit der Kreide nach außen und ging an der Tafel vorbei: eine wunderschöne Kurve. Und heute weiß ich, das es eine Sinuskurve war... ;)
Und wenn Du jetzt noch mal weiter überlegst und Dir vorstellst, dass zu dem Krug ( über 10N) ein Hebelarm von 0,8m gehört und zu den Muskelgruppen, die auf der Rückenseite zu ziehen haben, einer von bspw 0,08m *) dann siehst Du sofort, dass da (für's Beispiel ) ca 100N zu ziehen sind.
Gruß
ullr
*) dieser Hebel wird wesentlich kleiner sein, aber ich lass es jetzt mal so stehen. Is' auch keine Sinuskurve, aber egal.... :oops: ;)
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bkr_hro
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Re: Stärkerer Trainingsbogen sinnvoll ?

Beitrag von bkr_hro »

warum man beim gehen in der Ebene Energie verbraucht ?
Ist doch wohl logisch, wenn ein Körper von A nach B verbracht wird, dass das nicht "von alleine / aus dem Nichts heraus" erfolgt.
Und warum die Linie, die der Herr Lehrer da gemalt hat, eben eine Kurve ist und kein gerader Strich, hat ja wohl anatomische Gründe:

Ausgangssituation: der linke Fuß / las linke Bein ist vor dem Körper, die rechte Seite hinter dem Körper.
Der rechte Fuß stößt sich vom Boden ab, der Körper bewegt sich vorwärts, ist irgenwann genau über dem Bein (also etwas höher), bewegt sich weiter, senkt sich also wieder, bis der Fuß den Boden berührt. usw, usf.
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