wapi hat geschrieben: ↑5. Jun 2023, 18:38
Der Werzt des E-Moduls kann es nicht sein. der Elongation wert auch nicht. Christian hat ja festgestellt, das die Aramidfaser Kevlar den gleich en Wert E-Modul hat wie z. B. die DSM Dyneema Garntype DM20, das Grundgarn für LBS SUPERB. Der Elogation Wert kann es auch nicht sein,dieser liegt bei Kevlar und den HMPE und UWHMPE Garntypen bei ca. 3,5 %. Aus Sicht der Bogenschützen funktioniert die Garntype DM20 sehr wohl als Bogensehne, Kevlar allerdings nicht. Wieso wird hier von Dir dieser ältere Thread mit dem Begriff E-Modul wiederbelebt?
Welcher Garnwert ist es also, der etwas über bestimmte Qualitätseignungen aussagt, die uns Bogenschützen interessieren könnten. Es ist eindeutig der sogenannte Festigkeitswert, angegeben in cN/dtex.
Der Festigkeitswert also, der angibt bei welcher Kraft etwas (in dem Fall ein Garnstrang) endgültig abreißt?
Einer Kraftangabe also die das Material so weit dehnt (über den elastischen Bereich hinaus bis über den - wenn vorhanden - plastischen Dehnbereich) bis es die z.B. 3,5% angegebene Bruchdehnung (=Elongation) erreicht hat?
Aber da die Bruchdehnung bei den hier angesprochenen Garntypen gleich sind, hast Du mich noch nicht von einer Fehleinschätzung meinerseits überzeugt.
Der Festigkeitswert hängt doch in gewisser Weise mit dem E-Modul und der Bruchdehnung zusammen.
Nicht so ganz 1:1 weil das E-Modul nur für die elastische (und lineare) Dehnung "zuständig" ist.
Doch eine Bogensehne sollte für mein Verständnis nicht über den elastischen Dehnbereich hinaus belastet werden. Deshalb bin ich beim E-Modul. Aber wenn Du für einen Wert bist der nur dann relevant ist wenn die Sehne reißt, dann bitte.
In Deiner Liste für Bogensehnengarne korrelieren die Werte für die Festigkeit und E-Modul wunderbar. (ist die Festigkeit hoch, ist auch der E-Modul hoch und umgekehrt) Von daher ist es ziemlich egal welchen Wert man sich anlacht.
Dann sollten auch die Recurvler Hybridgarne oder gleich mit 100% Vectran schießen? Immerhin hat Vectran einen noch niedrigeren Festigkeitswert als SK75 oder DM20.
Warum schreibst Du eigentlich "sogenannte" Festigkeitswert? Ist es das nun doch nicht?
Oder weil Du sonst den Begriff "Tenacity" benutzt und diesen dann wieder erklären müsstest?
https://en.wikipedia.org/wiki/Specific_ ... _strength)
Ja wenn Bogenschützen/Bogenfachhändler sich mit dtex besser auskennen sollen, dann bitte. Da muss man zuerst einmal wissen welchen dtex-Wert das gekaufte Garn hat. Und dann hängt der dtex-Wert nicht nur prinziell von der Materialdichte (gewachst/ungewachst) ab, sondern auch von der Anzahl der Filamente und deren Durchmesser. Aus meiner Sicht macht es das nicht übersichtlicher für Bogenschützen/Bogenfachhändler.
Du hast in einem vorherigen Post das Rechenbeispiel für Aramid (Kevlar) gebracht.
wapi hat geschrieben: ↑3. Jun 2023, 14:41
Für dieses Manko im Bogensport ist nicht das E-Modul verantwortlich, sondern der hohe Festigkeitswert. Dieser beträgt bei der Type Kevlar 29 in cN/dtex 203, also bei einem Garngewicht von ca 1.670 dtex je Garnstrang ca. 340 kg; bei einer 16 Strang Sehne wären das 5.440 kg.
Der Bogenfachhändler muss demnach zuerst mal rechnen und weiß dann immer noch nicht was er mit diesen 5400kg anfangen soll.
Das dürfte ein unerhört hoher Wert sein. Nur ist es für mich nicht logisch wenn eine Sehne mit einem extrem hohen Reißwert eher reißt als eine Sehne mit niedrigerem Wert. (Ich weiß schon, das Naßspinnverfahren ist es was Kevlar für das Bogenschießen unbrauchbar macht. Dein Festigkeitswert ist es nicht per se.)
In Deiner Liste mit Bogensehnengarnen hast Du geschrieben:
Tenacity gibt den Festigkeitswert des Garnes an aus dem sich auch der Reißwert des Garnes errechnet. Für den Bogensport ist der Festigkeits- bzw. Reisswert wichtig, weil daraus der Dämpfungseffekt des Sehnengarnes abgeleitet werden kann. Ein Reissen der Sehne ist im Bogensport bei sachgerechter Anwendung nicht möglich. [...]
Die Bogensehne mit dem niedrigsten Festigkeits-/Reisswert hat den größten Dämpfungseffekt
Warum muss man den Dämpfungseffekt extra ableiten? Was versteht Du denn überhaupt unter "Dämpfungseffekt"? Gibt es dafür nicht eine eigene Materialkennzahl?
Diese Elastizität nimmt mit ansteigender Wärme ( Umgebungstemperatur ) zu, weil sich dadurch auch die innere Haftung der Molekülketten vereändert (verschlechtert).
Korrekt. Genauso sinkt vermutlich der Festigkeitswert... Ist das jetzt gut oder schlecht?
Ich hoffe nur Du willst damit nicht auf eine temperatur- und zeitabhängige Deformation hinaus. (Deformation im Sinne einer plastischen = bleibenden Verformung)
Elastizität heißt immer das die Dehnung wieder zurück geht wenn die Belastung zurück geht.
Die deutsche Übersetzung für Tenacity ist Beharrlichkeit, Hartnäckigkeit.
Also irgendwie hast Du es auch noch nicht genau genug erklärt.