ullr hat geschrieben: ↑15. Aug 2023, 07:33
mbf hat geschrieben: ↑5. Apr 2023, 13:25
wapi hat geschrieben: ↑28. Mär 2023, 14:54
Anhand dieser Werte würde eine Bogensehne noch eine längere Nutzungszeit klaglos mit mehr als 20Tsd Pfeilen vertragen.
Interessehalber: wie berechnet sich das?
...
Ich denke, die Herstellerfirmen haben Vorrichtungen, die den Schuß simulieren. Meinetwegen ein Schlagwerkzeug, mit dem die Spannung in dem Strang durch den Fall eine bestimmten Masse aus einer bestimmten Höhe simuliert wird. Da kommen sehr schnell 20 000 Schläge zusammen. Dauerfestigkeit ist ja nicht nur bei einem Bogen ein interessantes Thema.
Bei den Ohren bin ich auch faul: die werden nicht umwickelt. Üblichwerweise habe ich da aber keine Probleme, da ich die Nocken der Wurfarme kontrolliere und ggf. mit feinem Schleifmaterial nacharbeite.
UHMW-Polyethylen ist ein unglaublich hoch belastbarer Werkstoff. Ich habe noch nie gehört, dass eine Sehne aus diesem Werkstoff gerissen ist (was bei Kevlarsehnen regelmäßig passierte...). UHMW-Sehnen vertragen auch ein wenig Abrieb an den Wurfarmenden locker.
Gruß und klar doch,
"Gut Schuss!"
Christian
Deine Denkweise, dass Herstellerfirmen mit Schlagwerkzeugen Bogenschuß-Simulation betreiben, ist schlichtweg falsch. Herstellerfirmen von UWHMPE bzw. HMPE Garne sind z. B. DSM/Holland oder Honeywell/USA. Und diese Produzenten haben nicht den Bogensport mit ihren homöopatischen Verbräuchen an Garnen im Blick, wenn sie Garne für den technischen Verwendungsbereich entwickeln. Da geht es um Materialeigenschaften, die durch sogenannte für die Marine oder Off-shore-technologie erstellte Pflichtenhefte zu erfüllen und durch Testergebnisse zu belegen sind.
Bogensehnengarne werden aus den vorstehend genannten Garnen in einer zweiten Verwendungsstufe von sogennten Konfektionären erstellt. Zu diesen zählen z. B. BCY/USA, Brownell&Company (die ihre Bogensehnengarne im Lohn als Auftragsferigung durch die italienische Badinotti Gruppe in Peru fertigen lassen) oder aauch Lippmann German Ropes/Hamburg.
Diese Konfektionäre haben vielfach keine Bewertungsorientierung, welche Garne sich aufgrund der garntechnischen Daten am Besten zu Bogensehnengaren eignen. Können sie eigentlich auch nicht, weil es für den Bogensport kein eindeutiges und klares Anforderungsprofil gibt. Wenn ja, gibt es so große Unterschiede in den Anforderungen, dass die Konfektionäre verschiedene Garntypen anbieten. So hat z. B. auf der Verbraucherseite Border ( durch Sid Ball ) ganz andere garntechnische Vorstellungen als dieweltweite Vielzahl der Bogenschützen, die ihre Beurteilung eher nach Hörensagen, mündlicher Empfehlung im Kollegenkreis oder durch eine bedarfsweckende Werbeaussage des Bogenfachhandels bilden. BCY z. B. richtet sich in erster Linie nach creep-Werten, die laut DSM bei den unterschiedlichen Verwendungsbereichen selten eintreffen und deshalb auch für den Bogensport eine untergeordnete Rolle spielen sollten, aber als Verkaufsargument im Bogenfachhandel die größte Bedeutung haben.
Gruß