Sehnen- und Pfeilbewegung Innenballistik

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abgemeldet01

Re: Sehnen- und Pfeilbewegung Innenballistik

Beitrag von abgemeldet01 »

mark1968 hat geschrieben: 27. Dez 2023, 09:40
ullr hat geschrieben: 23. Dez 2023, 18:14 ....
Ich bin mir ziemlich sicher, dass Compounds größere Spinewerte der Pfeile benötigen, da diese nicht genauso brutal-heftig (wenn überhaupt... da habe ich kein Gefühl dafür) wie Recurvepfeile beim Start durchgebogen werden.
....
Jo, die Durchbiegung des Pfeils beim Compound ist wesentlich geringer als beim Recurve, wie man HIER sehr gut sehen kann.

Gruß
Markus
Ein sehr interessantes Video. Wenn man es sich genauer ansieht (also versucht, es in Einzelbilder aufzulösen) dann hat man den Eindruck, der Pfeil wird bei der Beschleunigung nur extrem wenig durchgebogen.
Das Geschlacker der Sehne am Schluss der Beschleunigung, bevor sich der Pfeil von der Sehne löst, wird mit Sicherheit auch noch eine Rolle spielen.
Gruß und klar doch,
"Gut Schuss!"
Christian
Sebastian Rohrberg
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Re: Sehnen- und Pfeilbewegung Innenballistik

Beitrag von Sebastian Rohrberg »

Moin.
Ein Compound ist, bei gleichen Ausgangsverhältnissen, fast 20% schneller als ein Recurve. Und er wird mit mindestens 10# mehr Zuggewicht geschossen.
Und vielleicht sollte man sich doch fragen ob die Art der Auslösung da eine Rolle spielt....
abgemeldet01

Re: Sehnen- und Pfeilbewegung Innenballistik

Beitrag von abgemeldet01 »

Sebastian Rohrberg hat geschrieben: 31. Dez 2023, 11:32 Moin.
Ein Compound ist, bei gleichen Ausgangsverhältnissen, fast 20% schneller als ein Recurve. Und er wird mit mindestens 10# mehr Zuggewicht geschossen.
Und vielleicht sollte man sich doch fragen ob die Art der Auslösung da eine Rolle spielt....
Die Ausgangsverhältnisse zwischen Recurve und Compound sind extrem unterschiedlich.
Und natürlich spielt das eine -sogar große- Rolle...
Weil halt die Endhaltekraft des Compounds viel kleiner ist als die beim Recurve, wird des Fingerlösen wie beim Recurve da deutlich schwieriger sein als beim Recurve. Deshalb gibt es dafür Releases. Die kann man aber auch beim Recurve mit verblüffendem
Erfolg benutzen.
Ich habe es mit dem Super Release von Feinwerkbau ausprobiert. Hervorragende Treffbilder.... Da braucht man keinen Klicker mehr...
Gruß und klar doch,
"Gut Schuss!"
Christian
b_der_k_te
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Re: Sehnen- und Pfeilbewegung Innenballistik

Beitrag von b_der_k_te »

Sebastian Rohrberg hat geschrieben: 31. Dez 2023, 11:32 Moin.
Ein Compound ist, bei gleichen Ausgangsverhältnissen, fast 20% schneller als ein Recurve. Und er wird mit mindestens 10# mehr Zuggewicht geschossen.
Und vielleicht sollte man sich doch fragen ob die Art der Auslösung da eine Rolle spielt....
In dem Zusammenhang darf ich wieder auf eine Arbeit von James Park verweisen:
The behaviour of an arrow shot from a compound archery bow
Leider online nicht direkt lesbar. Der Link verweist lediglich auf die Quellenangabe.
Sebastian Rohrberg
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Re: Sehnen- und Pfeilbewegung Innenballistik

Beitrag von Sebastian Rohrberg »

Moin.
Ich würde gerne das Eingangsthema nochmal beleuchten.
Ich hab mir nochmal einige Aufnahmen angesehen und komme immer wieder zu dem Schluss, dass die Sehne den Pfeil bewegt. Ich bin der Meinung, dass die erste Biegung des Pfeiles nicht so aussieht als käme sie von ihm selbst. Vielmehr sieht es aus wie ein "in Schwingung versetzen". Auch ist die erste Biegung nach innen nicht so stark wie Zweite nach außen.
Wenn ich mir vorstelle, dass der Pfeil die Sehne bewegt, wäre die Steifigkeit des Pfeiles nicht so entscheidend für einen geraden Pfeilfug wie sie tatsächlich ist. Vielmehr wäre die Verteilung der Masse im Pfeil entscheidend für ein gleichmäßiges Schwingungsbild. Ebenso wie beim Schuss mit Release, wo der Pfeil von hinten gestaucht wird und nicht wenn das Heck ausgestellt ist.
Das ist das was Ich sehe und daraus interpretiere. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Bevor jetzt wieder ein Nein kommt. Ich habe die gegenläufige Meinung verstanden und akzeptiere eines Jeden Meinung.
abgemeldet01

Re: Sehnen- und Pfeilbewegung Innenballistik

Beitrag von abgemeldet01 »

Sebastian Rohrberg hat geschrieben: 24. Jan 2024, 14:13 Moin.
Ich würde gerne das Eingangsthema nochmal beleuchten.
Ich hab mir nochmal einige Aufnahmen angesehen und komme immer wieder zu dem Schluss, dass die Sehne den Pfeil bewegt.
Die Sehne bewegt den Pfeil. Sie beschleunigt ihn, und solange die Beschleunigungskraft größer ist als die kritische Knickkraft des Pfeilschaftes, wird sie den Pfeil auch verbiegen. Sinkt die Beschleunigungskraft unter den Wert der kritischen Knickkraft, fängt der Pfeil an zu schwingen. Das passiert nach 1-2ms. Der Pfeil wird einen Moment gerade, aber schwingt eben weiter. In ihn ist ja Federenergie durch die induzierte Verbiegung eingespeichert. Jede Gitarren/Kontrabass/Geigensaite macht das auch... Nach ca 11ms (Das hängt vom Pfeil-Bogensystem ab, ca 13ms dauert die Innen- und Zwischenballistik) verabschiedet er sich von der Sehne und fliegt fröhlich biegeschwingend weiter. Die Sehne brummelt noch ne Weile so vor sich hin.
Ich bin der Meinung, dass die erste Biegung des Pfeiles nicht so aussieht als käme sie von ihm selbst. Vielmehr sieht es aus wie ein "in Schwingung versetzen".

Wie die erste Biegung zustande kommt, ist ausführlich beschrieben worden. Die Beschleunigungskraft ist nun mal größer als die Kritische Knickkraft. Das dauert zwar nur eine kurze Zeit, aber das reicht aus, die Primärdurchbiegung zu verursachen.
Auch ist die erste Biegung nach innen nicht so stark wie Zweite nach außen.
Das ist eine Behauptung ohne Begründung.
Wenn ich mir vorstelle...
Ich habe schon mehrmals geschrieben, dass eine solide Untersuchung der Innen- und Zwischenballistik nur durch eine vernünftige Studie zu bewerkstelligen ist. Die handwerklichen, üblichen Verfahren reichen aber prinzipiell für eine vernünftige Abstimmung aus. Es dauert halt eine Weile länger und kostet ab und zu einen Pfeilsatz. Mein Modell funktioniert sehr gut, es war während meiner Zeit, als ich Verantwortung im Verein hatte, eine sehr große Hilfe. Ein Abstimmungsfehler trat nie auf.
Gruß und klar doch,
"Gut Schuss!"
Christian
Sebastian Rohrberg
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Re: Sehnen- und Pfeilbewegung Innenballistik

Beitrag von Sebastian Rohrberg »

Moin.
Schön, dass die gegenläufige Meinung nochmal erwähnt ist.
Ich muss vielleicht klarstellen, dass meine Intention nicht die Unterhaltung der Leserschaft ist.
Ich würde gerne eine angeregte Konversation über das was Ich sehe, und das was ich daraus interpretiere, halten. Mir geht es nicht um richtig oder falsch.
Die Aufnahmen dazu gibt es sehr zahlreich im www.
abgemeldet01

Re: Sehnen- und Pfeilbewegung Innenballistik

Beitrag von abgemeldet01 »

Sebastian Rohrberg hat geschrieben: 24. Jan 2024, 21:15 ...
Die Aufnahmen dazu gibt es sehr zahlreich im www.
Richtig. Hier ist eine der besten:
eine Aufnahme von Beiter. Uralt...
Gruß und klar doch,
"Gut Schuss!"
Christian
PS. Die Reklame vorneweg muss man einfach aushalten... Schulterzuck.
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rstoll
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Re: Sehnen- und Pfeilbewegung Innenballistik

Beitrag von rstoll »

ullr hat geschrieben: 24. Jan 2024, 21:45 eine Aufnahme von Beiter. Uralt...
Weil Du diese Aufnahme noch einmal explizit erwähnst: Leider sind aufgrund der Unschärfe einige interessante Details nicht genau zu erkennen, aber was ich meine zu sehen (und ich nicht auf einen Fehler aufgrund der Perspektive zurückführen würde):
HS1.jpg
HS2.jpg
Sebastian Rohrberg hat geschrieben: 24. Jan 2024, 14:13 Auch ist die erste Biegung nach innen nicht so stark wie Zweite nach außen.
Das sehe ich darin eigentlich bestätigt.
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
abgemeldet01

Re: Sehnen- und Pfeilbewegung Innenballistik

Beitrag von abgemeldet01 »

rstoll hat geschrieben: 25. Jan 2024, 07:26 ...
Weil Du diese Aufnahme noch einmal explizit erwähnst: Leider sind aufgrund der Unschärfe einige interessante Details nicht genau zu erkennen, aber was ich meine zu sehen (und ich nicht auf einen Fehler aufgrund der Perspektive zurückführen würde):
HS1.jpgHS2.jpg
...
Danke für den Beitrag.
Ja, das ist die Schwierigkeit bei diesen Aufnahmen, die Zeitpunkte zu erwischen, die beispielsweise links und rechts zu den jeweils maximalen Durchbiegungen passen. Dass ein Pfeil bei einem abgestimmten System mit seiner Richtung während der Beschleunigung (Innenballistik!!!) so stark hin und herpendelt, halte ich für ausgeschlossen.
Es geht nur mit einer Schießmaschine und den klaren und reproduzierbar Ausrichtungen der Kameras. Deshalb mein Reden seit .. 8-) mit der Forderung nach einer wissentschaftlichen Untersuchung durch ein qualifiziertes (Wissen und Ausrüstung) Institut. Der DSB hat Geld genug, das zu finanzieren.
Gruß und klar doch,
"Gut Schuss!"
Christian
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